Aktualisiert: 21. Nov. 2023
Manchmal ist das Leben schon verrückt. Ich hätte nie gedacht, dass ich, ein Mädchen, das in einem 800 Seelen-Örtchen Thüringens aufgewachsen ist, einmal öffentlich über meine Erfahrungen im “Land der unbegrenzten Möglichkeiten” berichte. Und doch sitze ich hier und schreibe einen Blogbeitrag darüber, wie ich in den USA vier Bücher im Selfpublishing herausgebracht habe. Und das war eine aufregende Reise …
Irgendwann saß ich da also so mit meinem ersten fertigen Manuskript und dachte: “Und jetzt? Wie kann ich das jetzt hier unter die Leute bringen?“ Schnell war mir klar: Ich mach das im Selfpublishing!
Der Selfpublishing-Markt dort ist – wie so vieles in den USA – riesig. Es gibt sehr viele gute Selfpublisher, die einen großen Erfolg haben. Allen ist eines gemein: Sie haben großartige Bücher und sind permanent dabei, ihre Bücher zu vermarkten. Denn das muss man tun, um in der großen Flut neuer Bücher, die ständig auf den Markt schwappen, gesehen zu werden. Aber wie kommt man zu dem Punkt, ein vermarktungsfähiges Buch zu haben?
Vor der Veröffentlichung
Der erste Schritt unterscheidet sich nicht von der Veröffentlichung auf dem deutschen Markt. Ich habe mir Feedback von Testlesern eingeholt und das Buch lektorieren und illustrieren lassen. Meine Lektorin und meine Illustratorin habe ich in einer Selfpublishing-Gruppe auf Facebook gefunden. Überhaupt sind Facebook-Gruppen eine großartige Möglichkeit, aus den Erfahrungen anderer zu lernen, Feedback zu bekommen, ein Netzwerk aufzubauen und Lektoren, Illustratoren, Layouter etc. zu finden.
Brauche ich eine ISBN?
Je nachdem, für welchen Weg beim Drucken man sich entscheidet, benötigt man eine eigene ISBN-Nummer. Entscheidet man sich zum Beispiel, sein Buch nur über Print on Demand auf Amazon zu veröffentlichen, braucht man diese nicht unbedingt. Man kann stattdessen auf die von dieser Plattform vergebene kostenlose Nummer zurückgreifen, ist dann aber mit seinem Buch auch an die Plattform gebunden. Ich habe mich dafür entschieden, meine eigenen ISBN’s zu kaufen. Das macht man in den USA bei Bowker, dazu benötigt man allerdings einen amerikanischen Wohnsitz. Wenn man das aus Deutschland heraus macht, ist meines Erachtens nach wohl der ISBN Shop die richtige Anlaufstelle.
Was ist mit dem Copyright?
Über die Notwendigkeit kann ich hier leider keine verbindliche Empfehlung aussprechen, da ich keine Fachfrau für Copyright bin. Man kann sein Werk allerdings für kleines Geld bei der U.S. Copyright Office registrieren lassen.
Library of Congress Number (LCCN)
Die LCCN ist eine wichtige Nummer, die sehr oft in der Copyright-Information eines Buches zu finden ist. Die Library of Congress ist gleichzusetzen mit der deutschen Nationalbibliothek und es schadet also definitiv nicht, dort eine der kostenlosen Nummern anzufordern. Bibliotheken aus ganz USA nutzen dieses System, um die richtige Kategorie für ein Buch zu finden.
Buchdesign und Formatierung
Ich habe bei meinen Hardcovern den Preis auf der Rückseite beim Barcode (EAN) angegeben. Das muss man nicht tun, aber dadurch wird es wahrscheinlicher, dass Buchhandlungen das Buch in ihr Sortiment aufnehmen, da es schon ausgepreist ist.
In den USA gibt es keine Buchpreisbindung, man ist also frei, jederzeit Rabattaktionen zu machen oder den Preis bei unterschiedlichen Plattformen anzupassen.
Für die Erstellung der Druckdateien haben alle Print on Demand Drucker spezielle Richtlinien, die genaue Spezifikationen für Cover und Innenteil festlegen. Wenn man die Formatierung nicht selbst kann (so wie ich) findet man zum Beispiel über Onlineplattformen wie Fiverr preiswerte Unterstützung.
Spezielle Dinge, die nur vor Veröffentlichung gehen
Um sich im Meer der eigenveröffentlichten englischsprachigen Bücher zu behaupten, sollte man sein Buch mit sogenannten Editorial Reviews ausstatten. Viele Anbieter schreiben diese auch noch nach Veröffentlichung, bei manchen ist es jedoch Voraussetzung, dass das Buch noch nicht veröffentlich wurde. Deshalb sei dies der Vollständigkeit halber hier erwähnt. Der benötigte Zeitrahmen vor Veröffentlichung beträgt je nach Anbieter bis zu sechs Monaten. Beispiele für solche Anbieter, die nur mit einem Vorab-Exemplar arbeiten, sind die New York Times, Publishers Weekly, Library Journal Book Review und Booklist (American Library Association). Bei allen gibt es allerdings keine Garantie für ein Review.
Die Veröffentlichung
Wo veröffentliche ich was?
Um zu entscheiden, über welchen Kanal man am besten veröffentlicht, sollte man sich vorher seiner Ziele bewusst sein. Mein Ziel war es, möglichst viele Leser im englischsprachigen Raum zu erreichen und meine Bücher in amerikanischen Buchhandlungen und Bibliotheken unterzubringen.
Meine Taschenbuchausgabe (Softcover) habe ich über den Amazon Print on Demand Anbieter KDP veröffentlicht. Hier kann man auf den unterschiedlichen Marktplätzen auch unterschiedliche Preise festlegen (man benötigt hier KEINEN Barcode und Preis auf der Rückseite).
Die gebundene Ausgabe (Hardcover) habe ich über IngramSpark veröffentlicht, das ist ein Print on Demand Dienstleister, der gleichzeitig die Distribution an alle großen Ketten wie Amazon (Hardcover), Barnes&Noble, Walmart, Target usw. übernimmt.
Um sich breiter aufzustellen und mehr Optionen im Marketing zu haben, kann es Sinn machen, ein E-Book über KDP und ein Audiobook zum Beispiel über Findawayvoices zu veröffentlichen. Das sind aber alles keine zwingenden Dinge und man kann diese durchaus noch zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.
Nach der Veröffentlichung – die Vermarktung
Editorial Reviews (Rezensionen)
Wie schon im vorhergehenden Abschnitt erwähnt, kann es großen Sinn machen, sogenannte "Editorial Reviews" (Rezensionen) für sein Buch einzuholen. Zitate daraus kann man dann zum Beispiel in die Buchbeschreibung auf Onlineverkaufsplattformen stellen oder auf der eigenen Webseite erwähnen. Beispiele solcher Anbieter sind Indies Today, Reedsy Discovery und Readers‘ Favorite, bei den meisten muss man für das Review aber etwas bezahlen.
Das E-Book als Marketingtool
Ein E-Book ist meiner Meinung nach eine fantastische Möglichkeit, Leser auf ein Buch aufmerksam zu machen und zusätzliche Kundenbewertungen zu bekommen. Wie funktioniert das?
Da ich mein E-Book über KDP veröffentliche, habe ich die Möglichkeit, dieses für fünf Tage pro Quartal kostenfrei anzubieten. Im Gegenzug verpflichte ich mich allerdings, das E-Book für diese Zeit exklusiv über diese Plattform anzubieten (KDP Select). Diese freien Tagen gilt es nun zu promoten. Es gibt Anbieter wie zum Beispiel Fuzzy Liberian, die ihre Leser in ihrem Newsletter über freie E-Books informieren. Ich habe mich zusätzlich noch bei BookBub um einen Promo-Deal beworben.
Freie E-Book Tage kann man auch immer super in Kooperationen mit anderen Autoren bewerben, deshalb ist ein gutes Netzwerk so enorm wichtig. Eine gleichzeitige Werbung auf verschiedenen Social Media Profilen erweitert die Reichweite enorm.
Weitere Marketingmöglichkeiten aus der Ferne
Virtuelle Schulbesuche, also Onlinelesungen und Diskussionen via Zoom, sind eine großartige Möglichkeit, sein Buch bekannt zu machen und dabei viel Spaß zu haben.
Weiterhin sollte man sein Autorennetzwerk gut hegen und pflegen, oft ergibt es sich, dass lokale Autoren bereit sind, Bücher befreundeter Autoren bei Messen und anderen Veranstaltungen mit anzubieten.
Und zu guter Letzt gibt es natürlich noch viele gute Blogger, die es sich zu kontaktieren lohnt.
Eines habe ich auf meiner bisherigen Selfpublishing-Reise auf jeden Fall gelernt:
Bereits jeder noch so kleine Schritt, jedes noch so winzige Recherche-Ergebnis ist eine großartige Leistung, die man feiern darf!
Gastbeitrag von Jana Buchmann
Jana ist ein Mitglied der KinderbuchManufaktur. Sie kam erst im Frühjahr von ihrem Aufenthalt in den USA zurück und möchte nun mit ihren vier Titeln auch den deutschsprachigen Markt erobern. "Die kleine Maus und ihre Freunde" ist bereits übersetzt und wird im September mittels einer Crowdfunding-Kampagne finanziert.
Weiterführende Links:
Janas Website: www.janabuchmann.com/de
"Marty, die kleine Maus" auf Instagram: @marty_die_kleine_maus
Dein neues Buch ist endlich gedruckt und du möchtest dich nun richtig ins Marketing reinstürzen. Doch schon bei deinem ersten Kontakt mit einer Zeitung fragen sie dich nach einem passenden Foto. Du denkst dir nur: „Oh mein Gott. Ein Foto. Von mir? Muss das sein?“
Muss ein Foto sein?
Ja, muss es, denn deine Leser wollen ja den Menschen hinter der Geschichte kennenlernen. Und das bist nun mal du.
Also gut. Du machst dich auf die Suche nach einem Fotografen. Aber da gibt es ja so viele, denkst du dir nach ein paar Stunden Recherche im Netz. Und viele sind gar nicht weit von dir entfernt oder bereit, einen längeren Weg zurückzulegen. Wie sollst du dich da entscheiden?
Wie entscheidest ich mich bei all den Fotografen?
Einerseits kannst du natürlich auf den Preis schauen. Aber Vorsicht… Teuer ist nicht unbedingt gut und billig nicht unbedingt schlecht, und leider auch nicht umgekehrt. Am besten du siehst dir mal die Bilder der Fotografen an. Wenn sie dir gefallen, dann rufe einen davon an.
Da rollt auch schon das nächste Problem auf dich zu. Der Fotograf fragt, was genau du denn möchtest? Wofür benötigst du die Bilder? Indoor? Outdoor? Homestory? So viele Fragen und so wenig Antworten.
Was genau möchte ich?
Am besten du lässt den Fotografen gleich mal eine ganze Serie machen. Also ein paar Bilder draußen, dann einige im Studio und vielleicht auch nochmal welche bei dir zuhause am Arbeitsplatz. Damit die Leser sehen können, wo deine Geschichten entstehen. Die verschiedenen Bilder eignen sich dann hervorragend für die verschiedenen Plattformen. Hier kannst du auch gleich mit ihm klären, wofür du die Bilder verwenden kannst und was das schlussendlich kosten wird (Achtung: Die Preise gehen hier leider weit auseinander, da es keinen wirklichen Richtwert gibt!). Viele Fotografen richten den Preis nach dem Zeitaufwand, der Anzahl der Bilder und auch nach der Nutzung der Bilder. Das solltet ihr unbedingt vorher vereinbaren.
Gut. Nachdem du dem Fotografen ein wenig über dich und deine Bücher erzählt hast, gibt er dir einen möglichen Termin und freut sich schon auf das Shooting mit dir. Du bist ganz aufgeregt und fängst an zu überlegen, was du denn eigentlich anziehen sollst. Am Tag des Shootings bringt dich ein Blick in den Kleiderschrank an den Rande der Verzweiflung. So viel Auswahl und so wenig Entscheidungsfreudigkeit.
Was sollst ich für die Fotos anziehen?
Keine Sorge. Wenn du dir drei verschiedene Outfits aussuchst, in denen du dich wohlfühlst und die du auch sonst im Alltag trägst, dann kann nichts mehr schiefgehen. Achte hier nur darauf, dass die Sachen vor allem keine kleinen Karos oder enge Streifen haben, denn das führt zu einem Flimmern auf den Fotos. Helle, neutrale Kleidung oder Pastelltöne eignen sich sehr gut zum Fotografieren. Auch Stoffe mit Struktur (Strick, Leinen, etc.) machen sich immer gut auf Fotos. Der sogenannte Zwiebellook hilft nicht nur im Winter, sondern auch beim Fotoshooting. Wenn man die einzelnen Lagen der Kleidung sieht, belebt das das Foto und du kannst dann zum Beispiel die Strickjacke ausziehen und hast automatisch ein neues Outfit. Solltest du lieber dunklere Sachen tragen, eignen sich am besten gedämpfte Töne (bordeaux, senf, petrol, terracotta, khaki, …). Die Basics wie Jeans, Strickjacke, Lederjacke und Blazer gehen jedenfalls immer. Was meist nicht so toll wirkt sind Neonfarben, zu viele knallige Farben, Mustermix, große Aufschriften oder Logos. Auch zu viele glänzende Stoffe sind nicht zu empfehlen.
Endlich. Du hast eine Tasche voll mit deiner Lieblingskleidung. Was fehlt jetzt noch, überlegst du. Da fällt dein Blick auf dein Buch. Daneben steht dein Laptop eingerahmt von einem Notizbuch, Stiften und ein paar Stoff-Figuren, die direkt vom Cover deines Buches auf den Tisch gehüpft zu sein scheinen. Soll ich das mitnehmen, fragst du dich.
Was soll ich für die Fotos mitnehmen?
Aber klar. Alles rein in die Tasche. Das eignet sich hervorragend für Studiobilder vor einem neutralen Hintergrund. Und solltest du eine bestimmte Farbe als Markenzeichen haben, dann sage das unbedingt deinem Fotografen. Vielleicht kann er dann sogar den Hintergrund darauf abstimmen.
Die Tasche ist nun also endlich fertig. Eigentlich sind es ja mehrere Taschen. Hoffentlich glaubt der Fotograf nicht, dass ich bei ihm einziehen will, denkst du dir und stellst dich vor den Spiegel im Badezimmer. Jetzt geht es ans Herrichten. Haare, Make-Up, Schmuck. Wieder kommt die Verzweiflung hoch. Wie sollte das am besten aussehen?
Wie sehe ich am besten auf den Fotos aus?
Hier kannst du nach dem Motto verfahren: Ein bisschen mehr schadet nicht, aber wirklich nur ein bisschen. Das Make-Up sollte nicht übertrieben sein. So wie du dich auch normal schminkst, nur ein kleines bisschen stärker, da die Kamera manches davon schluckt. Trage die Haare am besten so, wie du dich am wohlsten fühlst und gut frisiert. Schmuck lockert dein Outfit auf, sollte aber auch nicht zu dominant sein. Immer passend zur Kleidung.
Jetzt bist du endlich startklar. Aufregung kribbelt in deinem Bauch, als du zum Shooting fährst. Der Fotograf hat dich zuerst einmal in sein Studio bestellt. Dort angekommen sind deine Nerven zum zerreißen gespannt. Du weißt nicht, was jetzt auf dich zukommt. Zum Glück hast du den richtigen Fotografen gewählt. Er hat ein gut ausgestattetes Studio und begrüßt dich freundlich. Du bekommst etwas zu Trinken und er fragt dich über dein Buch aus. Das beruhigt dich etwas. Da kennst du dich aus und du fängst an, dich wohlzufühlen. Nachdem du dem Fotografen deine Outfits gezeigt hast, stimmt er den Hintergrund mit dir ab und es geht auch schon los. Was passiert hier jetzt, fragst du dich.
Wie läuft ein Fotoshooting ab?
Am Anfang wird er sicher ein paar Bilder von dir vor dem Hintergrund machen, nachdem du deine Brille geputzt und deine Kleidung mit einem Fusselroller gereinigt hast. Mal im Sitzen, mal im Stehen, mal mit einem Notizbuch in der Hand, mal mit deinem Buch in der Hand oder auch den Kuscheltieren. Sollte dein Buch ein Kinderbuch sein, kannst du auch gerne mal ordentlich lachen oder auch ein paar Grimassen schneiden. Alles immer ganz natürlich. Vielleicht macht der Fotograf ein paar Witze, um die Situation aufzulockern. Im Idealfall fühlst du dich langsam immer sicherer und kannst dich so zeigen wie du bist. Der Fotograf wird dich im Hoch-, aber auch im Querformat fotografieren, damit deine Fotos sich für alle Plattformen eignen.
Nach einiger Zeit hast du dich an das Blitzlichtgewitter gewöhnt und kommst dir schon vor wie ein richtiges Model. Dann meint der Fotograf, dass das Licht draußen gerade super passt und ihr in die Natur gehen solltet. Natürlich kann es auch sein, dass ihr das an einem anderen Tag machen müsst oder anders herum, je nach Wetterlage und Zeit des Fotografen. Heute ist ein super Tag und ihr geht vor die Tür. Der Fotograf kennt da ein paar Plätze in der Nähe, die sich hervorragend eignen für deine Bedürfnisse. Vor einer alten Backsteinmauer, meint der Fotograf, dass du dich locker an die Wand lehnen sollst. Du wirst wieder ein bisschen unsicher. Da sind Menschen, die euch zuschauen.
Was, wenn ich bei all den Fotos unsicher werde?
Denke in dem Moment am besten nur an deine Fotos und konzentriere dich auf den Fotografen. Dann wirst du wunderbare Bilder bekommen. Natürlich kannst du hier auch ein paar Bilder machen lassen, die zu deinem Buch passen. Vielleicht im Wald oder in der Stadt. Aber darauf sollte nicht der Fokus liegen.
Du hast alle deine Outfits durch. Einige Bilder hast du im Studio mit deinen mitgebrachten Utensilien gemacht. Und draußen sind auch wunderbare Bilder entstanden. Du machst mit dem Fotografen einen Tag aus, an dem er zu dir nach Hause kommt, um dich noch in deiner Arbeitssituation abzulichten. Was passiert jetzt?
Was darf ich für meine AutorInnenfotos nicht vergessen?
Bevor du gehst, fragst du ihn noch nach seinem Copyright, das bei den Fotos immer dabeistehen muss, wenn du sie irgendwo veröffentlichst. Wahrscheinlich wirst du von ihm später eine online Auswahlgalerie geschickt bekommen, in der du deine Bilder auswählen kannst. Nach deiner Auswahl wird er die Bilder fertig bearbeiten und dir zum Download bereitstellen.
Ein bis zwei Wochen später, nachdem der Fotograf auch bei dir zuhause war, hast du endlich deine fertigen Bilder. Du schickst die erste Mail mit deinem Lieblingsfoto an die Zeitung.
Denke jetzt vor allem daran, dass der Fotograf Urheber des Bildes ist und sein Name unbedingt genannt werden muss. Das solltest du in deiner Mail ausdrücklich dazu schreiben. Gebe hier an, welchen Namen für das Copyright der Fotograf dir gesagt hat.
Die Zeitung ist begeistert und deine Bilder kommen auf den Social Media Plattformen sehr gut an. Der Fotograf freut sich, dass du ihn immer markierst oder seinen Namen nennst. Du bist rundum glücklich mit deinen Bildern, weil sie dich so zeigen wie du bist.
Herzlichen Dank für diese Geschichte als Gastbeitrag, Melanie Melchior! Melanie ist Mitglied der KinderbuchManufaktur, Autorin und Fotografin. Mehr von ihr findest du unter www.melaniemelchior.at oder auf Instagram unter www.instagram.com/melanie_melchior_autorin/ mit Einblicken in ihre Buchbegeisterung!
Aktualisiert: 23. Aug. 2023
Buch PR ist ein wichtiges Instrument im Buchmarketing. Denn Presseberichte schaffen für dein Buch nicht nur Sichtbarkeit beim Leser, sondern gelten auch als Gütesiegel. Deswegen gibt’s hier Buch PR-Tipps.
Buch PR und Pressearbeit rund um dein Kinderbuch und dich als AutorIn sind ein wichtiges Instrument im Buchmarketing. Denn Presseberichte schaffen für dein Buch nicht nur Sichtbarkeit beim Leser. Artikel, Buchrezension oder Buch-Tipps in Medien gelten bei vielen potenziellen Buchkäufern auch als Gütesiegel für dein Kinderbuch. Daher zeigen wir dir, wie es dein Buch (wahrscheinlich) in die Presse schafft.
Dieser Beitrag bezieht sich ausschließlich auf Buch PR für Print- und Onlinemedien. Selbstverständlich kannst du auch PR für dein Kinderbuch bei Radiosendern, Podcasts oder TV-Sendungen machen. Aber bei diesen Medien musst du weitere Besonderheiten berücksichtigen und es ist in der Regel noch schwerer in die Berichterstattung zu kommen.
Journalisten – deine Zielgruppe bei Buch PR und Pressearbeit
Hier sei ein grundsätzlicher Hinweis vorausgeschickt. So wie dein Buch Kindern, Eltern, ErzieherInnen, LehrerInnen gefallen muss, muss deine Art Buch PR zu machen JournalistInnen gefallen. Das klingt banal, die Erfahrung aber zeigt, dass sich viele das nicht genug bewusst machen.
Nur wenn du deine Zielgruppe gut kennst, hast du eine Chance, dass RedakteurInnen und JournalistInnen auf dein Kinderbuch anspringen.
Behalte Folgendes immer im Hinterkopf, wenn du dich an Presse und Medien wendest:
JournalistInnen sind grundsätzlich auf der Suche nach einzigartigen Themen und guten Geschichten, die sie in Redaktionskonferenzen vorschlagen können. Liefere ihnen eine Geschichte und Argumente, die relevant sind und in der Redaktionskonferenz gut ankommen.
JournalistInnen werden überladen mit Infos und haben wenig Zeit. Daher: Komm schnell zum Punkt und sei präzise.
Stelle heraus, warum dein Buch und du für das Medium und dessen Leser interessant sein könnten.
Reagiere bei Interesse und Nachfragen von Journalisten immer sehr schnell, am besten sofort.
Kenne den Themenplan und interne Agenda des Mediums, für welche die JournalistInnen arbeiten, die du ansprichst.
Sei dir bewusst, JournalistInnen bringen nur etwas zu deinem Kinderbuch, wenn er/sie Buch und Thema für relevant hält.
Fünf Faktoren und Tipps für gute Buch PR
Presse- und PR-Arbeit ist meist dann erfolgreich, wenn das Zusammenspiel von diesen fünf Faktoren funktioniert:
Passendes Medium
Passender Aufhänger
Richtiger Ansprechpartner
Perfektes Timing
Ideale Ansprache
Die fünf Faktoren hängen alle miteinander zusammen und du musst alle Faktoren bedenken, damit deine Buch PR funktioniert. Deswegen sind Pressearbeit und PR für dein Kinderbuch immer mit viel Rechercheaufwand, Vorbereitung und Zeit verbunden.
Mit den nachfolgenden Tipps erfährst du, wie du Schritt für Schritt vorgehst, um dein Kinderbuch und/oder dich in die Medien zu bringen.
Buch PR Tipp 1: Passende Medien finden
Verschaffe dir einen ersten groben Überblick. Erstelle eine Tabelle mit den Medien, die dir spontan einfallen (überregionale Schwergewichte, wie Bild, FAZ, SZ, Zeit etc. ausgeschlossen) und zu deinem Kinderbuch passen.
Das können sein:
Lokale und regionale Zeitungen aus deiner Gegend. Die meisten wirst du kennen. Die anderen findest du auf Wikipedia in der Liste deutscher Regionalzeitungen
Kostenlose Anzeigenblätter aus deiner Region. Diese kannst du zum Beispiel im Mitgliederverzeichnis des BVDA recherchieren
Familienmagazine deiner Region. Gib in Google einfach „Familienmagazin“ und den Namen deiner Stadt, Landkreis, Region etc. ein und schau dir vielleicht auch die Titel vom FamilienMagazinNetzwerk an.
Wenn du dich an Fachzeitschriften des Buchhandels herantrauen möchtest, dann wirst du zum Beispiel in dieser Liste für Zeitschriften zu Publizistik, Medien, Verlagswesen fündig.
Lass dich von obigen Listen nicht erschlagen. Lege eine Tabelle an. Überfliege die Listen und befülle deine Tabelle nach und nach.
Darin notierst du die Namen derjenigen Medien, die du kennst oder dich spontan ansprechen und du als passend für dein Kinderbuch empfindest.
Notiere auch den Grund, warum das Medium für deine Buch PR interessant ist. Schreibe ebenso erste Ideen zum Aufhänger (warum dein Buch für das Medium von Interesse sein könnte) auf.
Die Notizen helfen dir, den Überblick zu bewahren und machen es dir einfacher, dich bei der Umsetzung nicht zu verzetteln, sondern deine Prioritäten richtig zu setzen. Diese Tabelle wirst du im Laufe der Recherche erweitern, vertiefen, pflegen und für deine Dokumentation nutzen. Diese Tabelle ist das Herzstück deiner Buch PR und wird dein Presseverteiler und Medien-/ Ideendatenbank werden.
Recherche zu ausgewählten Medien
Diejenigen Medien aus deiner Liste, die du nicht kennst, musst du dir im nächsten Schritt genauer anschauen, um besser einschätzen zu können, ob dein Buch zum Medium passt.
Website anschauen und per Suchbefehl durchsuchen
Die Frage, ob das Medium zu deinem Buch passt, kannst du dir einfach beantworten.
Gehe auf den Online-Auftritt des Medium.
Wie wirkt das Medium allgemein auf dich? Passt es zur Zielgruppe deines Buches? Möchtest du dein Buch in diesem Umfeld sehen?
Werden in den Beiträgen Aspekte thematisiert, die auch in deinem Buch auftauchen oder zu dir als Person passen?
Gibt es generell Buchvorstellungen, Buch-Tipps oder Autorenvorstellungen in dem Medium?
Um das herauszufinden, musst du dich nicht stundenlang durch die Seite klicken. Nutze stattdessen einen praktischen Suchbefehl für Google. Dieser sieht so aus:
"Dein Suchbegriff/dein Thema site:URL der Seite, die du durchsuchen möchtest"
Beispiel
Wenn du zum Beispiel die Seite des Zwergerl-Magazins danach durchsuchen möchtest, ob es Beiträge über Kinderbücher gibt, dann gib in den Google-Suchschlitz ein:
„Kinderbuch site:zwergerl-magazin.de“
In der Google-Suche erscheinen nun ausschließlich Links zu Beiträgen des Zwergerl Magazins, in dem der Begriff „Kinderbuch“ auftaucht.
Auf diese Weise kannst du die ganze Seite nach unterschiedlichen Begriffen und Themen durchsuchen.
Völlig klar ist, dass sich auf diese Weise vor allem Online-Medien überprüfen lassen. Für eine Recherche zu Print-Medien musst du auf die Mediadaten zurückgreifen.
Mediadaten
Fast alle Medien bieten Mediadaten an. Diese findest du auf der Website des Mediums. Es handelt sich meist um ein PDF, das zum Download bereitsteht oder per E-Mail angefordert werden kann.
In den Mediadaten siehst du die Auflagenhöhe, Verbreitung und Reichweite des Mediums. Besonders wichtig sind die Daten zur Zielgruppe, welche die klassischen Leser des Mediums beschreiben. Zum größten Nutzen von Mediadaten für deine Buch PR kommen wir später zu sprechen.
Beispiel aus meiner Buch PR Praxis
Hier findet ihr einen Auszug aus meiner Medien-Liste, die ich zur Vorbereitung meiner Buch PR erstellt habe.
Hinweis:
Es gibt Recherche-Tools und Datenbanken für Medientitel, Journalisten und Themen, welche die Zusammenstellung von Presseverteilern erleichtern. Diese sind jedoch kostenpflichtig, teils sogar kostspielig. Die Anschaffung wird sich vermutlich nicht lohnen.
Buch PR Tipp 2: Passender Aufhänger
Wer die Aufmerksamkeit von JournalistInnen haben möchte, braucht einen guten Aufhänger, also einen Grund, warum JournalistInnen und die LeserInnen des Mediums sich für ein Thema interessieren sollten. Frage dich immer: Warum ist ausgerechnet mein Buch für dieses Medium interessant? Aufhänger ergeben sich zum Beispiel durch:
Regionale Nähe
Bezug zu Themen, die auf der politischen Agenda stehen
Bezug zu Thementagen, regionalen/ überregionalen Aktionen, Jubiläen
Besondere Ereignisse (Veranstaltungen, Messen, Auszeichnungen etc.)
Aktuelle Themen, welche von Medien prominent aufgegriffen werden
Individuelles Agenda-Setting der jeweiligen Medien (Stichwort: Mediadaten)
Das klingt alles sehr theoretisch. Daher wieder ein Beispiel aus der Praxis zu meiner Buch PR.
1. Regionale Nähe
Die regionale Nähe ist im wahrsten Sinne des Wortes der naheliegendste Aufhänger, in meinem Fall die Landkreise Erding, Freising und Landshut, evtl. München und Bayern. Die regionale Nähe reicht aber nicht immer aus, um relevant genug zu sein für die Berichterstattung.
Deswegen sind eine Ideensammlung und Liste sinnvoll, in der du Themen und Aspekten sammelst, die du in deinem Kinderbuch aufgreifst, und in bestimmten Situationen oder bei bestimmten Medien für mehr Relevanz sorgen.
2. Politische Agenda
Nicht jedes Buch kann einen Bezug zu Themen der politischen Agenda haben, aber es gibt sie. Denken wir nur an aktuelle Beispiele wie Corona, Black live matters, LGBT oder Umweltthemen wie Müllvermeidung und das Verbot von Einwegplastik.
Beispiel aus meiner Buch PR Praxis
Auch mein Buch passt zur politischen Agenda. Deswegen nutze ich dies gezielt für die Pressearbeit. Mein Buch erklärt Kindern die textile Lieferkette. Im August 2021 wird in Deutschland das Lieferkettengesetz verabschiedet. Perfekter Anlass, um bei Journalisten für mein Buch zu „werben“.
2. Gedenk- und Aktionstage, Jubiläen
Es gibt viele Gedenk- und Aktionstage, die manchmal von Medien und von der Tagespresse aufgegriffen werden. Stöbere in den Listen zu Gedenk- und Aktionstagen oder historischen Ereignissen und überlege, zu welchem Tag dein Buch passen könnte. Hier einige Listen:
Je nach Wichtigkeit greifen unterschiedlich viele Medien und in unterschiedlicher Ausprägung Gedenk- und Aktionstage auf.
Idee: PR für Buch zu Gedenktagen
In deinem Buch geht es um verlorene Socken? Dann denke an den „Tag der verlorenen Socke“. Diesen Tag werden eher wenige Medien aufgreifen. Aber vielleicht findet ein RedakteurIn der lokalen Tageszeitung es witzig, wenn er den Tag und dein Buch in einem bunten Beitrag verarbeiten kann. Einen Versuch ist es wert.
Beispiel aus meiner Buch PR Praxis
Auch ich nehme Gedenk- und Aktionstage zum Anlass für meine Buch PR.
Zum Beispiel finden im September 2021 die Europäische Nachhaltigkeitswoche und die deutschen Aktionstage für Nachhaltigkeit statt, die mit Sicherheit auch von den Medien aufgegriffen werden. Diese Chance lasse ich mir nicht entgehen.
Besondere Ereignisse
Bei Ereignissen sollte man nicht nur an diejenigen denken, die einen selbst betreffen (z. B. Lesungen), sondern alle möglichen: Von Schulanfang, Ferienbeginn, Weihnachten bis hin zu Sportveranstaltungen, Volksfesten, Messen etc.
Überlege, ob du hier einen Anknüpfungspunkt zu deinem Kinderbuch findest, den du für deine Buch PR nutzen könntest.
Aktuelle Themen in den Medien
Verfolge die aktuelle Medienberichterstattung mit einer „Buch PR-Brille“. Gibt es Schlagzeilen, Themen, die dir einen passenden Aufhänger und Türöffner für die Redaktion liefern könnten?
Sei darauf vorbereitet, indem du eine vorgefertigte Pressemitteilung in der Hinterhand hast, die du dann schnell abfeuern kannst.
Individuelles Themen- und Agenda-Setting der Medien (Mediadaten)
Alle Medien planen Themen und setzen Schwerpunkte. Während Tageszeitungen sich hauptsächlich in „Specials“ bestimmten Schwerpunkten widmen und ansonsten sehr vom aktuellen Tagesgeschehen getrieben werden, stellen Magazine, die wöchentlich, monatlich, quartalsweise etc. erscheinen, meist jede Ausgabe unter ein bestimmtes Schwerpunktthema. Die Idee dahinter ist, die Magazinausgaben bei Werbekunden attraktiver für die Buchung von Anzeigen zu machen.
Für deine Buch PR drehst du den Spieß einfach um. Du nutzt die Themenschwerpunkte, um dein Buch für den redaktionellen Teil attraktiv darzustellen.
Die Themenschwerpunkt veröffentlichen die meisten Medien in den Mediadaten. Die Mediadaten findest du auf den Webauftritten der Medien oder du suchst diese einfach in Google (Titel Medium + Mediadaten) oder per Suchbefehl „Mediadaten site:URl des Mediums“ (siehe oben Buch-PR Tipp 1).
In den Mediadaten findest du den Themenschwerpunkt, den Redaktions- und/oder Anzeigenschluss sowie den Erscheinungstermin der Ausgabe.
Durchsuche die Mediadaten deiner ausgewählten Medien nach Schwerpunkten.
Gibt es Schwerpunkte, die zu deinem Buch oder Aspekten deines Kinderbuches passen?
Wunderbar! Das ist der beste Aufhänger, den du finden kannst! Notiere in deiner Tabelle (Presseverteiler) die passenden Themenschwerpunkt sowie den Redaktions-/Anzeigenschluss des Mediums, damit du diese Chance nicht verpasst, sondern die Redaktion rechtzeitig kontaktierst.
Buch PR Tipp 3: Richtige Ansprechpartner
Den richtigen AnsprechpartnerIn zu finden, ist ohne kostenpflichtige Tools etwas beschwerlich. Denn viele Medien stellen keine Mitarbeiter- und Ansprechpartner-Liste ins Netz.
Folgende Möglichkeiten gibt es, den richtigen Ansprechpartner trotzdem herauszufinden:
Mediadaten nach Redaktionsmitarbeitern durchsuchen
Impressums- und Kontaktseite nach Redaktionsmitarbeitern durchsuchen
Bei Lokal-/Regionalmedien: Schau dir die Berichterstattung zu deinem Wohnort an und notiere dir die Namen derjenigen Personen, welche die Beiträge erstellt haben.
Individuelle E-Mail-Adressen rekonstruieren. Wenn du keine individuellen E-Mail-Adressen finden kannst, dann suche nach der individuellen E-Mail-Adresse der PR- oder Anzeigen-Abteilung des Mediums. Schau dir den Aufbau an (z. B. m.mustermann@mustermedium.de oder max.mustermann@mustermedium.de etc.) und rekonstruiere diesen E-Mail-Adressen-Aufbau mit dem Namen der JournalistInnen.
In der Redaktion anrufen und den/die richtigen AnsprechpartnerIn sowie Kontaktdaten erfragen.
Buch PR Tipp 4: Perfektes Timing
Das richtige Timing ist einer der wichtigsten Faktoren für erfolgreiche Buch PR. Wenn du RedakteurInnen zum richtigen Zeitpunkt erwischst und mit dem passenden Thema ansprichst, dann stehen die Chancen gut, nicht direkt abgewürgt zu werden.
Aufhänger und Zeitpunkt müssen also zusammenpassen. Wie bereits erwähnt, sind Themenschwerpunkte aus den Mediadaten der perfekte Aufhänger. Aber auch die politische Agenda oder Gedenk- und Aktionstage sind zeitlich kritische Themen.
Sprich RedakteuerInnen immer mit genügend Vorlauf an! Bei Tageszeitungen solltest du dich zum Beispiel ca. ein bis zwei Wochen vor dem entsprechenden Gedenktag melden. Bei Magazinen mindestens zwei Woche vor dem Redaktionsschluss der Ausgabe, die einen Themenschwerpunkt behandelt, der zu deinem Kinderbuch passt.
Beispiel aus meiner Buch PR Praxis
Da für mein Buch die Chancen einer Platzierung am besten im August (Lieferkettengesetzt) und September (Woche der Nachhaltigkeit) stehen, liegt der Schwerpunkt der PR-Arbeit für mein Buch im Juni und Juli. In dieser Zeit arbeiten die meisten Magazine an ihren August- und September-Ausgaben. Daher muss ich in dieser Zeit die RedakteurInnen auf mein Kinderbuch aufmerksam machen.
Im obigen Screenshot der Mediadaten des Magazins BuchMarkt siehst du, dass es in der März-Ausgabe einen Hobby- Sport-Schwerpunkt und Special Junge Zielgruppe gibt. Befasst sich dein Kinderbuch mit Sport oder stellt ein bestimmtes Hobby in den Vordergrund? Hat es im Idealfall auch noch Comic-artige Illustrationen? Dann solltest du Mitte Januar Kontakt zur BuchMarkt-Redaktion aufnehmen und genau diese Aspekte deines Buches in den Vordergrund stellen.
Buch-PR Tipp 5: Ideale Ansprache
Die meisten Unternehmen gehen so vor, dass Sie ein und dieselbe Pressemitteilung an unzählige Redaktionen senden. Danach lassen viele einen PraktikantIn (der arme Mensch!) nachtelefonieren, ob die Pressemeldung angekommen ist. Das mag bei internationalen Unternehmen, großen Verlagen und bekannten Autoren funktionieren, aber bei kleinen Unternehmen und wenig bekannten Autoren eher nicht.
PR für dein Buch wird deswegen vermutlich nur dann erfolgreich sein, wenn du den persönlichen Kontakt zur Redaktion suchst.
Hierbei gehst du idealweise so vor:
Gute Vorbereitung (siehe Punkte oben)
Anrufen und mit dem richtigen Ansprechpartner sprechen
Per E-Mail oder postalisch im Nachhinein Informationen zusenden (falls vereinbart)
Telefonisch Nachfassen
2. JournalistInnen anrufen
Für mein Kinderbuch „Antons geheime Reise mit Paul Pulli“ habe ich das Telefonat wie folgt eingeleitet und folgende Infos mehr oder weniger am Stück platziert:
„Hallo, mein Name ist Alexandra Wagner. Im August wird das Lieferkettengesetz verabschiedet und im September findet die Woche der Nachhaltigkeit statt. Da wollte ich fragen, ob Sie auch Kinderbücher speziell zu diesen Themen vorstellen. Ich habe nämlich ein Kinderbuch geschrieben, das Grundschülern die textile Lieferkette erklärt und sich dem Thema Nachhaltigkeit widmet – aber nicht als Sachbuch, sondern verpackt als Abenteuergeschichte mit Superheld. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen gerne ein kostenloses Exemplar zusenden.“
Auch wenn RedakteuerInnen es vielleicht generell nicht so gerne mögen, angerufen zu werden, (und du das vielleicht wie ich wie die Pest hasst) kannst du dir der Aufmerksamkeit der RedakteuerInnen zumindest für einen kleinen Moment sicher sein. Im E-Mail-Postfach geht deine Nachricht mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit unter und wird nie gelesen werden.
Daher: Nimm deinen Mut zusammen und ruf einfach an!
3. Informationen im Nachhinein zukommen lassen
Sind RedakteurInnen grundsätzlich an deinem Buch interessiert, darfst du es ihnen ein Exemplar in die Redaktion senden, sie fordern mehr Infos per E-Mail an oder frage einfach nach, ob du nochmals Infos per E-Mail schicken sollst.
Für den Fall einer positiven Rückmeldung solltest du vorbereitet sein, sprich: Du hast bereits einen E-Mail-Text vorformuliert, der zu dem Telefonat passt, das du gerade geführt hast. Bedanke dich für das Interesse und das nette Telefonat und stelle auch in der E-Mail nochmals die Punkte heraus, warum das Buch oder du als Person für das Medium relevant seid. Und dann heißt es erstmal eine Welt Abwarten und Tee trinken.
Ist ein RedakteurIn an meinem Buch interessiert, sende ich neben dem Buch eine handschriftlich verfasste Postkarte, ein Poster zum Buch und einen Flyer mit, in dem alle wichtigen Rahmendaten zum Buch inkl. meiner Kontaktdaten zu finden sind. Eine professionelle Pressemappe wäre mir zu teuer.
4. Telefonisch Nachfassen Solltest du mehrere Wochen nichts von den kontaktierten RedakteurInnen gehört haben, ruf nochmals an und frag unschuldig nach, ob dein Buch bzw. die E-Mail angekommen sind und ob noch weiteres Material benötigt wird. Ich selbst fasse total ungern nach und muss mich dazu zwingen, es trotzdem zu tun.
Oft genug habe ich im Rahmen der Pressearbeit für meine Kunden gehört: „Gut, dass Sie anrufen. Das hätte ich jetzt beinahe vergessen.“ Oder auch: „Ja, alles angekommen. Danke. Das Thema habe ich weitergegeben. Herr/ Frau XY wird sich bei Ihnen melden.“
Ran an deine Buch PR
Jetzt bist du dran! Trau dich ran an JournalistInnen und RedakteurInnen und sorge neben Kinderbuch-Konfetti auch für ein bisschen Buch PR-Konfetti. Lese dir vorher gerne noch unsere 7 Tipps zur Pressearbeit für AutorInnen durch.
Gastbeitrag von:
Alexandra Wagner, PR- und Content-Managerin sowie Kinderbuchautorin
Aus Liebe zum Schreiben und der Freude an neuen Herausforderungen erschuf sie die Superhelden Paul Pulli und Henrietta Handy für die „Magische Welt der Dinge“. Die Kinderbuchreihe geht der Frage auf den Grund, wo unsere Produkte herkommen und wer diese gemacht. 2021 erschien der erste Band der Reihe, mit der sie Grundschülern nicht nur Wissen über Lieferketten, Nachhaltigkeit und Umweltschutz vermitteln, sondern auch viel Spaß beim Lesen bereiten möchte.
Mehr über Alexandra Wagner und ihre Kinderbücher erfährst du auf ihrer Autorenseite.