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Meine Reise hin zur Autorin von Kinder-Kreativbüchern begann vor zehn Jahren mit einer E-Mail.

christine sinnwell-backes KinderbuchManufaktur

Damals habe ich auf meinem Blog www.littleredtemptations.com vor allem über Rezepte geschrieben und hin und wieder auch DIY-Projekte gezeigt. In der Mail wurde ich gefragt, ob ich Pancake-Art für einen Beitrag in einer Galileo-Folge auf Pro 7 machen könnte. Bis dahin hatte ich ehrlich gesagt nie zuvor von Pancake-Art gehört und musste erst einmal googlen. So schwer kam es mir gar nicht vor, Pancakes in unterschiedlichen Formen in einer Pfanne zu malen. Also: Teig gemacht, ausprobiert. Fotos an Pro 7 geschickt. Und kurz darauf einen Beitrag gedreht. Viel gedacht habe ich mir dabei nicht. Doch dann kam ein paar Wochen nach der Ausstrahlung die Anfrage, ob ich ein Buch über Pancakes machen möchte beim Bassermann-Verlag, der zur Verlagsgruppe Random House Penguin gehört.


Und ein Buch machen: das wollte ich quasi schon mein ganzes Leben lang.


So hat mir ein Pancake den Weg ins Autorendasein eröffnet. Dass es dann vom Kochbuch weiter zum Kreativbuch ging, hat viel mit meiner Begeisterung fürs Kreative zu tun.


Neben dem Backen habe ich eine große Leidenschaft: das ist die Lese- und Literaturförderung von Kindern und Jugendlichen. Seit fast zwanzig Jahren leite ich in meiner Freizeit Gruppenstunden rund um Kinder- und Jugendbücher. Gemeinsam mit meinen Leseratten tauche ich jede Woche in die Welt der Bücher ein und denke mir viele Möglichkeiten aus, wie sich Kinder und Jugendliche für Bücher begeistern lassen. Immer steht eine Geschichte im Mittelpunkt. Dazu wird mal gebastelt, mal geschrieben. Wir spielen Geschichten nach, beschäftigen uns mit Sachbuchthemen oder experimentieren und forschen. Und manchmal backen wir auch zu Geschichten. Jede Woche warten neue und spannende Aktionen auf die Kinder und Jugendlichen.


Und genau diese kreative Vielfalt packe ich seit Jahren in die Kreativbücher beim Bassermann-Verlag. Gerade für die Jüngsten habe ich mittlerweile eine Ganze Reihe von Büchern entwickelt.

Da wird – wie in meinen Gruppenstunden - gebastelt, gespielt, experimentiert und manchmal auch gekocht und gebacken.


Jedes Jahr schreibe ich ein bis zwei neue Bücher. Manchmal nehme ich mir Menschen dazu, die mit mir gemeinsam an einem Buch arbeiten und mit denen ich zusammen plane und schreibe, denn ich liebe es mich mit anderen auszutauschen.

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Beim Experimentierspaß haben mein Mann, der Chemiker ist, und ich gemeinsam an dem Manuskript gearbeitet. Für ein Spielebuch für kleine Kinder habe ich mit meiner Freundin, die Spielkreise leitet, zusammengearbeitet und bei einem Buch rund um kreative Kinderrezepte hat mich ein Arbeitskollege im Team begleitet.


Besonders glücklich macht mich die Zusammenarbeit mit meiner Teenie-Tochter für ein Teenager-Backbuch. Was haben wir zusammen gebacken, gegrübelt und den Backofen zum Glühen gebracht. Im Hintergrund hatten wir eine whats-app-Gruppe mit backbegeisterten Teenies, die für uns alle Rezepte noch mal getestet haben und uns erklärt haben, welche Schritte wir noch genauer erklären müssen oder wo sie etwas nicht ganz verstehen. Eine ganz tolle Zusammenarbeit direkt mit der Zielgruppe!


Meine Lektorinnen lassen mir viel Freiheit und nehmen meine Themenvorschläge oft auf der Frankfurter Buchmesse bei einem Messetermin entgegen. Während des Schreibens tauche ich ganz in meine Themenwelten ein. In dieser Zeit verknüpfe ich oft meine Gruppenstunden mit den Ideen, die ich für die Bücher habe und probiere die Ideen mit den Kindern aus. Manchmal geht es auch umgekehrt und in den Gruppenstunden entstehen Ideen oder Themen, bei denen ich denke: Wow, daraus könnte man aber auch ein Buch machen.


Seit vielen Jahren gebe ich als Referentin für Leseförderung mein Wissen rund um das Thema Literaturpädagogik und Leseförderung deutschlandweit unter dem Namen „Bücherkonfetti – Lesen macht dein Leben bunt“ in Seminaren weiter. Ich liebe es, mit Menschen über Möglichkeiten zu sprechen, wie wir Kinder und Jugendliche auf dem Weg hin zum Buchentdecken begleiten können. Auch hier merke ich, welchen Methoden- und Aktionenschatz ich mittlerweile durch die vielen Gruppenstunden und die Arbeit an meinen Büchern zusammengetragen habe.


Als Literaturpädagogin richte ich den Fokus stark darauf, wie ich Literatur begreifbar und erlebbar machen kann. Und oft bewährt es sich, Geschichten mit Erlebnissen und Aktionen zu verknüpfen. Was ich auch gemerkt habe: auch für Verlage ist es interessant, mit mir zusammen zuarbeiten um Zusatzmaterial zu ihren Büchern zu erstellen. Denn ich bringe jede Menge Praxiserfahrung und einen großen Methodenschatz rund um das „Lebendigmachen“ von Geschichten mit.


Als ich Anfang diesen Jahres die Auflistung der Buchverkäufe meines Verlages bekam, habe ich einmal zusammengezählt, wie viele Bücher ich mittlerweile verkauft habe. Tatsächlich sind es über 100.000.

Wow! Wenn ich bedenke, dass am Anfang meiner Autorentätigkeit ein Homer Simpson aus Pfannkuchenteig stand, den ich probehalber in die Pfanne gemalt habe…


Gleichzeitig habe ich es erst in diesem Jahr (und das nur auf einen Kommentar von Cally Stronk hin) geschafft, mich auf Instagram auch als „Autorin“ zu bezeichnen. Denn irgendwo war in meinem Kopf immer die Vorstellung, eine „richtige“ Autorin bin ich erst, wenn es mir gelingt für ein Kinder- oder Jugendbuchmanuskript einen Verlag zu finden um dann ein „richtiges“ Buch zu machen. Auch auf Instagram oder dem Blog habe ich meistens ein, zwei kurze Beiträge rausgehauen, wenn ein neues Buch draußen war. Und das war´s. Kürzlich fragte mich auf einem Tagesseminar eine Teilnehmerin, warum ich denn nie ein eigenes Buch mitbringe, sondern immer einen ganzen Koffer voll Bücher von anderen Autoren. Das hat mir doch glatt einen weiteren Denkanstoß gegeben.


Im Juli und September erscheinen die nächsten beiden Bücher und vielleicht schaffe ich es dieses Mal sogar, eine kleine Bücherparty für mich zu schmeißen, als Autorin.

Denn so ein wenig Bücherkonfetti tut uns doch allen gut!

 

Dieser Gastbeitrag wurde von Christine Sinnwell-Backes geschrieben. Sie ist Mitglied der KinderbuchManufaktur, hat verschiedene Kreativbücher für Kinder veröffentlicht, engagiert sich seit 2005 in der Lese- und Literaturförderung von Kindern und hat 2015 für ihr Engagement den Deutschen Lesepreis gewonnen. Als Literaturpädagogin gibt sie Workshops und Tagesseminare und erstellt für Verlage literaturpädagogisches Begleitmaterial.  Auf www.buecherkonfetti.de erfährst du mehr über ihre Arbeit als Referentin und Workshopleiterin. Praxisimpulse aus ihren Gruppenstunden gibt es auf www.lesenische.wordpress.com  und auf Instagram findest du sie als Littleredtemptations.


Mein Name ist Maria Leon, ich bin Kinderbuchautorin, Mitglied der KinderbuchManufaktur und ich durfte die phänomenale Erfahrung meiner ersten Buchmesse machen. Es war nicht nur für mich die allererste Ausstellung, auf der ich mein Kinderbuch „Pauline Polle zieht um“ präsentiert habe, sondern auch für die Stadt Stuttgart eine Premiere. Dementsprechend aufregend war es für alle Beteiligten.


Meine Erfahrungen, Learnings und die Achterbahn der Gefühle darf ich nun mit euch teilen.


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Wie kam es dazu?

Auf die 1. Stuttgarter Buchmesse bin ich über Social Media gestoßen. Dort haben die beiden organisierenden Autor*innen etwa ein Dreivierteljahr vor der Ausstellung einen Aufruf gestartet.

Für mich war sofort klar: Ich muss als Ausstellerin dabei sein! Denn ich hatte nicht nur einen Heimvorteil, sondern ich durfte auch Teil der allerersten Stuttgarter Buchmesse sein. Wie aufregend!

 

Wie habe ich mich vorbereitet?

Für mich galt schon immer: Vorbereitung ist alles! Denn nur, wenn ich gut vorbereitet bin, kann ich mich voller Freude ins Geschehen werfen.

 

Einige Monate vorher


habe ich mir Gedanken über die Strategie gemacht und mir folgende Fragen gestellt:

  • Wie möchte ich mich und Pauline Polle präsentieren?

  • Wie kann ich sowohl die kleinen auch als auch die großen Besuchenden ansprechen?

  • Welche Werbemittel benötige ich dafür?

  • Welche Goodies möchte ich anbieten?

  • Welche Kooperation könnte ich im Vorfeld eingehen?

Ich habe mir eine lange Liste mit allen Dingen, die ich mitnehmen wollte, angelegt und diese in den darauffolgenden Monaten immer wieder angepasst oder ergänzt.

 

Einige Wochen vorher


habe ich individualisierte Werbemittel wie Flyer, Postkarten, Lesezeichen und Aufkleber gestaltet und bestellt. Auf ein Roll-Up habe ich dieses Mal aus Platzgründen verzichtet.

Außerdem habe ich Samentütchen abgefüllt, die ich ebenfalls als Goodies verteilen wollte. Für eine süße Leckerei in Form von Bio-Honig Bonbons war auch gesorgt: Hierfür konnte einen Bonbon-Hersteller für eine kleine Kooperation gewinnen.

Schließlich habe ich noch Hilfsmittel wie Buchaufsteller, Prospekthalter und Kartenaufsteller besorgt, damit ich sowohl mein Buch als auch Flyer und Postkarten gut sichtbar platzieren konnte.


Bedenke, dass die Konzeption deines Standes und die Gestaltung und Bestellung deiner Materialien mehrere Wochen dauern kann. Plane hierfür daher genügend Zeit ein.

Überlege dir auch, ob dich jemand begleiten und dir beim Aufbau und/oder Betreuung deines Standes helfen kann. Das kann sinnvoll sein, wenn du selbst mal andere Stände besichtigen möchtest.


Der Tag der Tage kam immer näher und ich wurde immer nervöser! Klappt alles, wie es mir vorstelle? Funktioniert es daheim mit meiner 10-Monate alten Tochter? Werden die Gäste meinen Stand besuchen? Und worüber spreche ich mit den Besuchenden überhaupt? Mit so vielen Buchbegeisterten hatte ich bis dato noch nie auf einmal über Pauline Polle gesprochen. Die Nervosität stieg von Tag zu Tag – die Vorfreude aber auch!

 

Einen Tag vorher


habe ich mich informiert, wie der Verkehr für die Anreise zu erwarten war: Waren Streiks vorhergesagt? Waren Ausfälle bei der Bahn gemeldet? Wann müsste ich aus dem Haus gehen, um genügend Zeit für den Aufbau zu haben?


Für Frühlingsfeeling habe ich außerdem frische Topfblumen gekauft. Die sollten meinem Stand auch das Gefühl von Lebendigkeit und Leichtigkeit verleihen.


Nun mussten nur noch die Koffer sorgfältig gepackt werden – dann war ich bereit!

 

Am Tag der Buchmesse


War es endlich soweit! Frühzeitig aufstehen, fertig machen und schon konnte es losgehen! Die Aufregung hatte ihren Höhepunkt erreicht, doch als mentale Unterstützung konnte glücklicherweise spontan meine Schwester dabei sein. Sie konnte mir bei Transport und Aufbau helfen und mich von der Nervosität weglenken.


Und was soll ich sagen: Der Tag war der Wahnsinn! Es kamen deutlich mehr Menschen als erwartet, die Stimmung war einfach grandios! Sowohl die Ausstellenden als auch die Besuchenden haben sich voller Freude ins Getümmel gestürzt.


Pauline Polle kam bei den Gästen super an! Ich durfte unheimlich viele inspirierende Gespräche führen. Zudem konnte ich andere Schreibende, die ich bisher nur aus der Online Community der Kinderbuchmanufaktur oder Social Media kannte, endlich kennenlernen. Mit so viel Zuspruch, wertvollen Gesprächen und guter Laune hatte ich wirklich nicht gerechnet.

Mit schmerzenden Füßen und ohne Stimme, aber überglücklich kam ich abends zu Hause an. Ich war so beflügelt, dass mich diese Glückseligkeit noch Tage danach getragen hat.


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Learnings


Trotz aller Vorbereitungen kamen wir knapp vor Beginn der Buchmesse an und mussten uns mit dem Aufbau beeilen, daher habe ich gelernt: Egal wieviel zeitlichen Puffer du dir eingeplant hast, leg noch eine Schippe drauf!


Hilfreich ist es, wenn eine Begleitperson deinen Stand mit betreuen kann. So hast du während der Messe Zeit, zwischendurch mal auf Toilette zu gehen, dir ein Brötchen zu kaufen oder dich auch einfach mal umzusehen.


Aus meinen eigenen Messebesuchen weiß ich, dass ich mich an einem Stand zunächst in Ruhe selbst umsehen möchte. Doch als Ausstellerin habe ich gelernt, dass es vielen Gästen hilft, wenn sie aktiv angesprochen werden. Ein freundliches „Sie dürfen sich gerne ein Samentütchen oder eine Postkarte mitnehmen“ konnte das Eis für ein bereicherndes Gespräch brechen.


Und mein wichtigstes Learning: Es könnte auch Spaß machen! Im Vorfeld war ich so nervös, dass ich nie wirklich den Gedanken zugelassen habe, dass es auch Spaß machen könnte. Aber es HAT Spaß gemacht! Mehr als ich es mir hätte vorstellen können. Die Stimmung unter den Gästen und den Ausstellenden war einfach großartig. Noch Tage danach habe in Glückseligkeit geschwelgt.


Rechtlicher Exkurs


Denk daran, dass du keinen Messerabatt für deine Bücher gewähren kannst, wenn dein Buch noch der Buchpreisbindung unterliegt (zu Ausnahmen und Dauer siehe § 7 und § 8 BuchPrG).


Verkaufen darfst du nur das, wovon du die vollen Urheberrechte innehast oder wofür du das Nutzungsrecht erworben hast. Willst du beispielsweise Lesezeichen oder Poster mit Illustrationen aus deinem Buch verkaufen, musst du dies vorab mit deiner*m Illustrator*in klären.


Als Verlagsautor*in darfst du deine Bücher in der Regel nicht selbst verkaufen. Genauso wenig darfst du Belegexemplare oder Exemplare, die du mit Autorenrabatt erhalten hast, veräußern. Lies dir hierzu am besten deinen Verlagsvertrag durch.


Arbeitest du als Selfpublisher*in mit einem Vertriebsdienstleister zusammen, darfst du deine Bücher nicht selbst verkaufen, wenn dieser ein Exklusivitätsrecht an deinen Titeln hat. Dies dürfte aber bei den wenigsten Distributoren der Fall sein.


Nun bleibt nur noch zu sagen: Nur Mut – stürzt euch in das Abenteuer Buchmesse und habt Spaß!

Die Welt der Literatur bietet eine Vielfalt an Geschichten und Ideen, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene faszinierend sein können.

Doch wie schaffen es Literaturpädagog*innen, diese Welt für kleine und große WörterWelten-Reisende gleichermaßen zum Erlebnis werden zu lassen?

KinderbuchManufaktur Pia Löber Wille Literaturpädagogin

Ich bin seit über 10 Jahren Literaturpädagogin und habe mit unzähligen Kindern in Grundschulen, weiterführenden Schulen, Kitas und außerschulisch gearbeitet. Seit 2022 bin ich selbstständig und habe mich auf die kreative Literaturvermittlung in Kitas spezialisiert. Mein Fokus liegt dabei auf dem alltagsintegrierten Spracherwerb und der frühkindlichen Leseförderung.


Gemeinsam werfen wir nun einen Blick auf meine Arbeit und darauf, welche gesellschaftlichen Chancen ich in meiner Tätigkeit sehe, worauf ich bei der Buchauswahl für Kinder, Eltern und Erzieher*innen achte und wie ich gemeinsam mit Verlagen Unterrichtsmaterialien und Praxisimpulse zu Büchern entwickele. 

1. Welche Chancen siehst du in deiner Arbeit als Literaturpädagogin?

Meinen Job beschreibe ich immer so: „Ich mach Bock auf Bücher!“


Lesen ist Weltaneignung.


Bücher und Geschichten sind nicht nur ein Mittel zur Wissensvermittlung, sondern auch zur Persönlichkeitsentwicklung. Hat ein Kind Zugang zu vielfältigen Büchern, kann es nicht nur seine sprachlichen Fähigkeiten verbessern, sondern auch Empathie und kritisches Denken erlernen.

2. Auf was achtest du beim Erstellen von literaturpädagogischen Konzepten zu Bilderbüchern und erzählender Kinderliteratur?

Ich habe mittlerweile einen ganzen Kriterienkatalog, was die Buchauswahl für MÖGLICHE Begleitmaterialien zu Büchern betrifft. Es gibt zwei Wege, wie Begleitmaterialien mit mir zusammen entstehen.

1.     Ein Verlag kommt auf mich zu und möchte zu einem bestimmten Titel oder Thema Begleitmaterialien für den Einsatz in der Kita oder in der Grundschule haben. Dann schaue ich, ob die Bücher meinen Kriterien entsprechen und ob sich da spontan Ideen zur Umsetzung in mir breit machen.

2.     Ich schaue durch die Bücher, die ich bei den Verlagen angefragt habe und wenn ich ein Buch finde, welches sich super für den Einsatz in Kitas anbietet, pitche ich dem entsprechenden Verlag meine Idee zum Begleitmaterial.

 

Ich lege dabei besonderen Wert auf den kreativen Einsatz von Sprache (förderlich für den Wortschatz und die phonologische Bewusstheit), dass die Bilderbuchtexte kurz und gut vorzulesen sind. Rhythmus, Melodie und Tempo einer Geschichte sind eine wertvolle Unterstützung dabei. Die Konzentrationsspanne bei Kindergartenkindern ist in einer gemischten Gruppe nicht allzu lang!

 

Die Geschichte sollte auch deshalb witzig oder ganz nah an der Lebenswelt der Kinder sein.

Und vor allem: das Buch sollte als ERLEBNIS umsetzbar sein. Elemente der Geschichte selbst zu erleben ist etwas anderes als Szenen einfach nachzuspielen oder Bilder dazu auszumalen. Die Geschichte muss die Kinder irgendwie berühren und packen – im Tun.


Bei den Illustrationen achte ich darauf, wie auch schon beim Text, dass die Figuren klar zu erkennen sind (am liebsten freigestellt) und dass man bestenfalls die Szenerie aus dem Buch in die „reale Welt“ holen kann. Da gibt es unzählige Möglichkeiten. Ich arbeite am liebsten mit dem Original-Material aus den Büchern, damit die Kinder auch die ganz eigene Ästhetik des Buches wahrnehmen.

3. Welche Angebote gibt es bei dir sonst noch zu entdecken?

Auf meiner Webseite www.woerterwunderwelten.de und auf Instagram @woerter.wunder.welten gibt es einige Einblicke in meine Arbeit und Veranstaltungsformate. Neben literaturpädagogischen Werkstätten für Kinder, Eltern-Kind-Gruppen und meinen „Schmökerabenden“ für Bilderbuch- und Kinderbuch-Interessierte werden auch Fortbildungen für Pädagog*innen angeboten. Diese zielen darauf ab, das Bewusstsein für die Bedeutung von Literatur in der Bildung zu schärfen und praktische Methoden für den Einsatz von Büchern im Kita-Alltag zu vermitteln.

Schreibwerkstätten für Groß und Klein runden mein Angebot ab.

 

4. Welche Tipps kannst du KinderbuchKreativen aus deiner Arbeit mit auf den Weg geben?

Pappbilderbücher und Bilderbücher sind für Kinder, manchmal ganze Familien, der Türöffner in die Welt der Literatur. Vorlesen schafft nicht nur Beziehung und Bindung, sondern vermittelt Kindern einen Eindruck davon, wie sie ihre Welt gestalten können. Sie können Ideen aufgreifen, annehmen oder verwerfen und sich so ein ganzes Repertoire an Möglichkeiten schaffen.

 

Meine Tipps für ein gelungenes (Papp-) Bilderbuch:

  • Kurze und knackige Sätze, nicht zu viel Text pro Seite

  • Wortmalereien und Wortspiele

  • Den Vorlesenden und das Kind im Blick halten – es sollte Spaß machen, den Text vorzulesen und auch ihm zuzuhören

  • Witz und Verrücktheit

  • Klare Bilder – für die ganz Kleinen klare Kontraste (Bilder zu denen man erzählen kann) und Entdecker-Bilder - für die Größeren kleine Nebengeschichten im Bild einbauen (und so Gesprächsanlässe schaffen)

  • Repräsentation (Hautfarben, religiöse oder besondere körperliche Merkmale, etc) und die Vielfalt unserer Gesellschaft wird ein immer größeres Thema auch in Kitas und Familien


DANKE für diesen Beitrag an Pia Löber Wille!


Pia Löber-Wille ist vom Bundesverband Leseförderung anerkannte Lese- und Literaturpädagogin und seit über 10 Jahren im Bereich der kreativen Literaturvermittlung und (frühen) Leseförderung als Bildungsreferentin tätig.

Im Jahr 2022 gründete sie ihr Unternehmen Wörter.Wunder.Welten und unterstützt seither vor allem Kindertageseinrichtungen dabei, Groß und Klein in ein reich bebüchertes Leben zu begleiten. Zudem berät und schult sie als Leseförderexpertin Bildungseinrichtungen, Verlage und Unternehmen der Buchbrache.

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