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Die 1. Stuttgarter Buchmesse und noch eine Premiere – GastBlogbeitrag von Maria Leon

Mein Name ist Maria Leon, ich bin Kinderbuchautorin, Mitglied der KinderbuchManufaktur und ich durfte die phänomenale Erfahrung meiner ersten Buchmesse machen. Es war nicht nur für mich die allererste Ausstellung, auf der ich mein Kinderbuch „Pauline Polle zieht um“ präsentiert habe, sondern auch für die Stadt Stuttgart eine Premiere. Dementsprechend aufregend war es für alle Beteiligten.


Meine Erfahrungen, Learnings und die Achterbahn der Gefühle darf ich nun mit euch teilen.


Wie kam es dazu?

Auf die 1. Stuttgarter Buchmesse bin ich über Social Media gestoßen. Dort haben die beiden organisierenden Autor*innen etwa ein Dreivierteljahr vor der Ausstellung einen Aufruf gestartet.

Für mich war sofort klar: Ich muss als Ausstellerin dabei sein! Denn ich hatte nicht nur einen Heimvorteil, sondern ich durfte auch Teil der allerersten Stuttgarter Buchmesse sein. Wie aufregend!

 

Wie habe ich mich vorbereitet?

Für mich galt schon immer: Vorbereitung ist alles! Denn nur, wenn ich gut vorbereitet bin, kann ich mich voller Freude ins Geschehen werfen.

 

Einige Monate vorher


habe ich mir Gedanken über die Strategie gemacht und mir folgende Fragen gestellt:

  • Wie möchte ich mich und Pauline Polle präsentieren?

  • Wie kann ich sowohl die kleinen auch als auch die großen Besuchenden ansprechen?

  • Welche Werbemittel benötige ich dafür?

  • Welche Goodies möchte ich anbieten?

  • Welche Kooperation könnte ich im Vorfeld eingehen?

Ich habe mir eine lange Liste mit allen Dingen, die ich mitnehmen wollte, angelegt und diese in den darauffolgenden Monaten immer wieder angepasst oder ergänzt.

 

Einige Wochen vorher


habe ich individualisierte Werbemittel wie Flyer, Postkarten, Lesezeichen und Aufkleber gestaltet und bestellt. Auf ein Roll-Up habe ich dieses Mal aus Platzgründen verzichtet.

Außerdem habe ich Samentütchen abgefüllt, die ich ebenfalls als Goodies verteilen wollte. Für eine süße Leckerei in Form von Bio-Honig Bonbons war auch gesorgt: Hierfür konnte einen Bonbon-Hersteller für eine kleine Kooperation gewinnen.

Schließlich habe ich noch Hilfsmittel wie Buchaufsteller, Prospekthalter und Kartenaufsteller besorgt, damit ich sowohl mein Buch als auch Flyer und Postkarten gut sichtbar platzieren konnte.


Bedenke, dass die Konzeption deines Standes und die Gestaltung und Bestellung deiner Materialien mehrere Wochen dauern kann. Plane hierfür daher genügend Zeit ein.

Überlege dir auch, ob dich jemand begleiten und dir beim Aufbau und/oder Betreuung deines Standes helfen kann. Das kann sinnvoll sein, wenn du selbst mal andere Stände besichtigen möchtest.


Der Tag der Tage kam immer näher und ich wurde immer nervöser! Klappt alles, wie es mir vorstelle? Funktioniert es daheim mit meiner 10-Monate alten Tochter? Werden die Gäste meinen Stand besuchen? Und worüber spreche ich mit den Besuchenden überhaupt? Mit so vielen Buchbegeisterten hatte ich bis dato noch nie auf einmal über Pauline Polle gesprochen. Die Nervosität stieg von Tag zu Tag – die Vorfreude aber auch!

 

Einen Tag vorher


habe ich mich informiert, wie der Verkehr für die Anreise zu erwarten war: Waren Streiks vorhergesagt? Waren Ausfälle bei der Bahn gemeldet? Wann müsste ich aus dem Haus gehen, um genügend Zeit für den Aufbau zu haben?


Für Frühlingsfeeling habe ich außerdem frische Topfblumen gekauft. Die sollten meinem Stand auch das Gefühl von Lebendigkeit und Leichtigkeit verleihen.


Nun mussten nur noch die Koffer sorgfältig gepackt werden – dann war ich bereit!

 

Am Tag der Buchmesse


War es endlich soweit! Frühzeitig aufstehen, fertig machen und schon konnte es losgehen! Die Aufregung hatte ihren Höhepunkt erreicht, doch als mentale Unterstützung konnte glücklicherweise spontan meine Schwester dabei sein. Sie konnte mir bei Transport und Aufbau helfen und mich von der Nervosität weglenken.


Und was soll ich sagen: Der Tag war der Wahnsinn! Es kamen deutlich mehr Menschen als erwartet, die Stimmung war einfach grandios! Sowohl die Ausstellenden als auch die Besuchenden haben sich voller Freude ins Getümmel gestürzt.


Pauline Polle kam bei den Gästen super an! Ich durfte unheimlich viele inspirierende Gespräche führen. Zudem konnte ich andere Schreibende, die ich bisher nur aus der Online Community der Kinderbuchmanufaktur oder Social Media kannte, endlich kennenlernen. Mit so viel Zuspruch, wertvollen Gesprächen und guter Laune hatte ich wirklich nicht gerechnet.

Mit schmerzenden Füßen und ohne Stimme, aber überglücklich kam ich abends zu Hause an. Ich war so beflügelt, dass mich diese Glückseligkeit noch Tage danach getragen hat.


Learnings


Trotz aller Vorbereitungen kamen wir knapp vor Beginn der Buchmesse an und mussten uns mit dem Aufbau beeilen, daher habe ich gelernt: Egal wieviel zeitlichen Puffer du dir eingeplant hast, leg noch eine Schippe drauf!


Hilfreich ist es, wenn eine Begleitperson deinen Stand mit betreuen kann. So hast du während der Messe Zeit, zwischendurch mal auf Toilette zu gehen, dir ein Brötchen zu kaufen oder dich auch einfach mal umzusehen.


Aus meinen eigenen Messebesuchen weiß ich, dass ich mich an einem Stand zunächst in Ruhe selbst umsehen möchte. Doch als Ausstellerin habe ich gelernt, dass es vielen Gästen hilft, wenn sie aktiv angesprochen werden. Ein freundliches „Sie dürfen sich gerne ein Samentütchen oder eine Postkarte mitnehmen“ konnte das Eis für ein bereicherndes Gespräch brechen.


Und mein wichtigstes Learning: Es könnte auch Spaß machen! Im Vorfeld war ich so nervös, dass ich nie wirklich den Gedanken zugelassen habe, dass es auch Spaß machen könnte. Aber es HAT Spaß gemacht! Mehr als ich es mir hätte vorstellen können. Die Stimmung unter den Gästen und den Ausstellenden war einfach großartig. Noch Tage danach habe in Glückseligkeit geschwelgt.


Rechtlicher Exkurs


Denk daran, dass du keinen Messerabatt für deine Bücher gewähren kannst, wenn dein Buch noch der Buchpreisbindung unterliegt (zu Ausnahmen und Dauer siehe § 7 und § 8 BuchPrG).


Verkaufen darfst du nur das, wovon du die vollen Urheberrechte innehast oder wofür du das Nutzungsrecht erworben hast. Willst du beispielsweise Lesezeichen oder Poster mit Illustrationen aus deinem Buch verkaufen, musst du dies vorab mit deiner*m Illustrator*in klären.


Als Verlagsautor*in darfst du deine Bücher in der Regel nicht selbst verkaufen. Genauso wenig darfst du Belegexemplare oder Exemplare, die du mit Autorenrabatt erhalten hast, veräußern. Lies dir hierzu am besten deinen Verlagsvertrag durch.


Arbeitest du als Selfpublisher*in mit einem Vertriebsdienstleister zusammen, darfst du deine Bücher nicht selbst verkaufen, wenn dieser ein Exklusivitätsrecht an deinen Titeln hat. Dies dürfte aber bei den wenigsten Distributoren der Fall sein.


Nun bleibt nur noch zu sagen: Nur Mut – stürzt euch in das Abenteuer Buchmesse und habt Spaß!

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