- Nora
- 5. Juni 2021
- 3 Min. Lesezeit
Auf die Frage: "Braucht man als Selfpublisher auch ein Lektorat?", lautet meine Antwort zumeist: "Warum sollte es anders sein?"

Klar, manche haben den Germanistik-Professor in der Familie oder die Lehrerin im Freundeskreis. Natürlich muss man einen Lektor nicht des Selbstzwecks wegen engagieren und bezahlen, aber: Die Meisten von uns haben diese Möglichkeit nicht.
Wenn ich Posts lese, in denen diskutiert wird, ob ein Lektorat notwendig ist oder nicht, dann möchte ich manchmal einfach nur schreiben: "Wenn du als Selfpublisher (und somit als Unternehmer) ernst genommen werden willst, darfst du nicht an der Qualität deines Produktes sparen."
Das ist gar nicht böse gemeint – und v.a. auch keine Schwäche! Es dauert nicht lange, da sieht man die meisten der eigenen Fehler nicht mehr, weil man seinen Text schon zehn mal überarbeitet und dort ganz einfach einen blinden Fleck hat. Weil der Fokus woanders liegt – und daran ist sicherlich nichts Falsches!
Ein Verlagsautor arbeitet selbstverständlich mit einem Lektor zusammen. Warum sollte ein Indie-Autor das nicht tun? Wie sollen wir vom Buchhandel oder der Branche generell für voll genommen werden, wenn wir übliche Qualitätskriterien ignorieren?
Mich ärgert die Diskussion ums Lektorat aus diesen Gründen:
1) Die Business-Perspektive:
Viele Selfpublisher bzw. Indie-Autoren wollen sich mit ihren Büchern ein Business aufbauen, scheuen aber das notwendige Investment in ihre Produkte. Vergleichen wir es doch einmal mit einem Gastronom: Er wird Lebensmittel einkaufen, um daraus ein Gericht zu kochen. Auch er weiss nicht, ob und wieviele Menschen dieses Gericht bestellen – und somit bezahlen – werden. Trotzdem wird er vorab Einkäufe tätigen müssen. Nach der selben Logik funktioniert es im Selfpublishing, nur dass wir in Druck (ok, nicht bei Print-On-Demand), Illustration und Lektorat investieren.
2) Die Qualitätsperspektive:
Das Lektorat und Korrektorat entspricht meiner Meinung nach dem Qualitätscheck für Autoren. Ich persönlich versuche meinen Lesern ein seriöses Produkt anzubieten. Sie bezahlen schließlich dafür! Bei Kinderbüchern sollte der Anspruch an den Text meiner Meinung nach noch höher sein! Denn der Zweck eines Kinderbuches geht über die reine Unterhaltung hinaus: Dahinter steht eine gewisse Verpflichtung, nicht nur Inhalt, sondern auch Sprache zu vermitteln. Kinder lernen mit unseren Büchern Lesen und Schreiben. Wir bilden ihren Wortschatz, ihr Sprachgefühl und ihren Stil damit aus.
3) Die Wachstumsperspektive:
Beim Lektorat geht es nicht ausschließlich um die LeserIn. Es geht auch um deine Entwicklung als AutorIn. Wenn du dein Handwerk entwickeln willst, dann solltest die Gelegenheit nutzen, deine Texte fachgerecht lektorieren zu lassen. Du kannst dabei viel lernen, und entwickelst dich und deine Fähigkeiten dabei weiter. Die erfolgreichste Speaker, Unternehmer und Schauspieler der Welt lassen sich coachen. Sie hören niemals auf, an sich zu arbeiten und Neues zu lernen.

Bitte versteh mich nicht falsch: Wir alle machen Fehler! Und ich würde nicht jedes meiner Bücher als dessen bestmögliche Version beschreiben. Ich war auch schon ungenau oder ungeduldig. In jedem meiner Bücher habe ich – trotz Lektorat und Korrektorat – inhaltliche, Rechtschreib- und Grammatikfehler gefunden. Aber ohne hätte es eher einem Desaster geglichen (es sei an dieser Stelle erwähnt, dass MEIN persönlicher Fokus beim Schreiben sicherlich NICHT bei der Rechtschreibung liegt...).
Meine Position ist also ganz klar: Wir alle brauchen ein Lektorat!
Die einen (Verlagsautoren) erhalten es direkt beim Verlag, die anderen (Selfpublisher) müssen sich selbst darum bemühen. In jedem Fall wird es für den Text – und somit die Leser – ein Gewinn sein!
Beschäftigt dich dieses Thema gerade und du möchtest erfahren, wie eine Lektorin das Ganze sieht? Super, denn demnächst wird unser Mitglied Christina Herr einen eigenen Blog-Beitrag zu diesem Thema verfassen – mit vielen Tipps und Einblicken in ihre Arbeit.
Oder du tauscht dich gleich innerhalb der Community aus – als Mitglied der KinderbuchManufaktur! Anfang jeden Monats kannst du eine Mitgliedschaft erwerben >>
Wo finde ich eine/n Lektor/in?
Hier einige Anlaufstellen, wenn du auf der Suche bist:
In der DienstleisterListe der KinderbuchManufaktur (im Laufe des Juni 2021 verfügbar)

- Nora
- 3. Juni 2021
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Feb. 2024
Du möchtest ein Buch veröffentlichen und hängst gerade bei der Frage: "Was darf es eigentlich kosten?" In diesem Beitrag verrate ich dir, auf welche Variablen du bei der Festlegung deines Buchpreises achten solltest.
In letzter Zeit bin ich in Facebook-Gruppen immer wieder über Fragen rund um die Preisfindung gestolpert. Also dachte ich, ich greife dieses Thema gleich auf.
Du kannst diesen Beitrag auch als Podcast-Folge hören >>

Was ist ein Kinderbuch wert?
Ich bin ganz ehrlich: Als Betriebswirtin habe ich früher oft nicht verstanden, warum das Thema Preisfindung für manche so schwierig ist.
Selbst bei meinem eigenen ersten Titel, SISI, ging ich recht sachlich an die Sache heran. Mein Buch war für mich ein Produkt – genauso wie jene, die ich früher als Managerin in Konzernen betreut hatte. Ich hatte die relevanten Parameter und einen geeigneten Preis für mich schnell gefunden. Und habe diesen bis heute beibehalten.
Aber es dauerte ein paar Jahre, bis ich verstand, dass für einige AutorInnen viel mehr hinter der Frage nach dem Preis steckt – nämlich viel mehr Emotion:
1. Der Wert des eigenen Textes, des eigenen Produktes
Der eigenen Leistung ein Preisschild umzuhängen, ist oft nicht einfach. Insbesondere das erste Buch steckt oft voller Emotionen – Liebe, Langeweile, Wut, Verzweiflung, Leidenschaft usw. Es ist etwas Persönliches – geradezu Intimes –, sein Buch der Welt zu präsentieren. Und wenn man bedenkt, wieviel Zeit man hineingesteckt hat, dann würde man es am liebsten entweder verschenken (damit es alle haben) oder € 1.000,- dafür verlangen (um die Zeit und die Nerven abzugelten).
2. Der Wert des Kulturgutes "Buch"
Immer wieder gibt es Diskussionen über den Wert von Büchern – konkret deren Summe schöpferischer Kraft: Text, Illustration, Design. Diese Eigenschaften in einen monetären Wert zu übertragen, ist keine einfache Sache. Der Aufwand, ein Buch zu publizieren, ist enorm. Und doch bleibt im Normalfall bei allen Beteiligten wenig Einkommen hängen.
3. Mögliche Unsicherheiten
Ein Preis kann mehr verraten, als einem vielleicht im ersten Augenblick bewusst ist: Bist du zu teuer, erkennen Brancheninsider, dass du den Markt nicht kennst. Bist du zu günstig, entlarvst du dich womöglich als unsicherer Amateur. Auch haben viele, die in der Kalkulation nicht so fit sind, Angst davor, sich zu verrechnen oder etwas zu übersehen.
In der Zwischenzeit habe ich mich intensiver mit dem Thema beschäftigt und ganz einfach mehr Einblick in den Markt, und bemerke, dass es tatsächlich etwas komplexer ist, als ich ursprünglich angenommen hatte.
Wie du den Preis für dein Buch konkret festsetzt
Zuerst einmal verrate ich dir, wie du für eine erste grobe Preisfindung vorgehen, im Anschluss verrate ich dir, worauf du sonst noch Rücksicht nehmen könntest.
1. Variable: deine Kalkulation
Die Kosten für dein Buch definieren im Grunde die Untergrenze für dessen Preis. Du solltest hierbei zumindest deine tatsächlichen Ausgaben für die Herstellung und den Vertrieb des Buches einrechnen. Zur Herstellung gehören z.B. Illustration, Grafik und Druck. Auf der Vertriebsseite hast du beispielsweise Versandkosten, Händlerspannen sowie ggf. noch andere Marketing- und Vertriebskosten.
Addierst du nun noch die Umsatzsteuer hinzu, so ist das deine absolute Preisuntergrenze – gehst du darunter, so sind deine Ausgaben nicht gedeckt und du fährst einen Verlust ein.
Deshalb addierst du zu diesem Minimum (exkl. Umsatzsteuer) die gewünschte Gewinnmarge. Sie entspricht deinem Honorar. Wenn du auf die Summe nun die Umsatzsteuer aufschlägst, bist du bei einem möglichen Letztverbraucherpreis für dein Buch angelangt.
Übrigens, ich plane für dieses Jahr einen Kurs zum Thema "Selfpublishing: Vom Text zum fertigen Buch", in dem ich natürlich auch auf die Themen Kalkulation und Kostenoptimierung eingehe. Sollte dich das interessieren, so trage dich gleich in unseren Newsletter ein, dann erfährst du als Erste, wenn es soweit ist!
Nun verkaufst du dein Buch ja nicht im luftleeren Raum, sondern neben vielen anderen Titeln. Spätestens jetzt stellt sich also die Frage, ob der Preis angemessen ist.
2. Variable: die Preise gleichartiger Titel (Konkurrenzanalyse)
Eine gute Orientierung bieten dir auch die Preise von Büchern, die bereits am Markt sind und dir als Benchmarks (Orientierungspunkte) dienen können. Der Preiskorridor, in dem sich diese Titel bewegen, definiert bis zu einem gewissen Grad auch deine preisliche Obergrenze.
Wenn sich Bücher ähnlicher Aufmachung, mit ähnlichem Thema, die sich an dieselbe Zielgruppe richten, beispielsweise zwischen € 13,- und € 18,- bewegen, dann würde ich mich auch in dieser Bandbreite bewegen wollen.
Denn auf der einen Seite sind das die Preise, die KundInnen gewohnt sind, zu zahlen – wer merklich darüber liegt, muss schon etwas bieten. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch absolut nicht notwendig, darunter zu liegen!
3. Variable: die Besonderheiten deines Titels
Nun gehen wir auf all die Variablen ein, die dir bei der Preisgestaltung vielleicht etwas mehr Spielraum verschaffen.
Generell kann man BuchkäuferInnen als relativ preissensibel betrachten (d.h. er reagiert stark auf Preisdifferenzen). Mir sind ein paar Faktoren eingefallen, die dabei eine Rolle spielen und die Sensibilität der KäuferInnen reduzieren können:
Deine KundInnen sind generell schon Fans von dir und sind ganz scharf darauf, etwas von dir zu kaufen (du hast bereits eine starke Community, bist ein Promi o.Ä.).
Dein Buch bietet einen besonderen inhaltlichen Nutzen für die KundIn – entweder weil du Expertin daran bist oder weil das Thema für sie sehr relevant ist.
Das Thema ist gerade "in" oder neu und du bist unter den Ersten, es aufzugreifen (allerdings hält dieser Vorteil nicht besonders lange an).
Dein Buch besitzt eine besondere Aufmachung, ist qualitativ besonders hoch hergestellt, bietet viele Details oder Extras (das schraubt aber üblicherweise die Kosten im gleichen Ausmaß hoch). Als Beispiel sei hier "S. – Das Schiff des Theseus" genannt – schau dir mal die Produktabbildungen an!
Und hier kommen wir zum Dilemma bei Kinderbüchern:
Auf der einen Seite soll der Zugang zum Lesen besonders leicht sein, weshalb die Titel einen recht günstigen Preis haben – in Deutschland liegt der Durchschnittspreis lt. Börseverein des Deutschen Buchhandels etwas über € 12,-, bei mir zuhause laut dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels sogar nur knapp über € 10,-. Was übrigens in beiden Ländern unter dem Gesamtschnitt liegt, und auch unter dem der Belletristik (wenn er auch in den letzten Jahren steigt).
Auf der anderen Seite ist die Herstellung von Kinderbüchern ja oftmals kostspieliger als Erwachsenenliteratur. Die Gewinn-Marge (also die Differenz zwischen den Kosten und den Einnahmen) wird also gleich von zwei Seiten beschnitten.

Was könntest du bei der Preisfindung noch bedenken?
Kinderbücher sind ein forderndes Terrain für Selfpublisher. Das macht es aber definitiv nicht unmöglich, deinen Traum umzusetzen (das habe ich sicherlich schon das eine oder andere Mal erwähnt). Was immer hilft, ist einen gewissen Überblick zu haben.
Deshalb habe ich die genannten Variablen noch um ein paar weitere Punkte ergänzt, die du bei der Preisfestsetzung für dein Buch beachten könntest:
Preise bei Print-on-Demand: Hier hast du deutlich weniger Spielraum, die PoD-Dienstleister geben dir eine Preisuntergrenze vor, die jedoch bei Kinderbüchern schnell über dem marktüblichen Niveau liegt (v.a. bei Ausführung in Hardcover und Farbdruck)
Interessen des Handels: Der Handel ist prozentuell an deinen Buchverkäufen beteiligt, d.h. dass du mit deinem Preis auch die Höhe seines Einkommens bestimmst. Sehr niedrige Preise sind also gar nicht so gerne gesehen und gibt auch weniger Anreiz ein Buch zu verkaufen. Was man auch erwähnen könnte, sind klassische psychologische Preisschwellen wie € 10, 15, 20, 30. Auch Einzel-Cent-Beträge sind problematisch wegen des Wechselgeldes (daher würde ich auf 10-Cent-Beträge gehen)
der unterschiedliche Umsatzsteuer-Satz in deutschsprachigen Ländern: Du musst bedenken, dass es aufgrund der unterschiedlichen Umsatzsteuersätze in Deutschland (7%) und Österreich (10%) auch abweichende Brutto-Preise für dein Buch geben wird. Idealerweise beachtest du auch hier Preisschwellen usw.
Zuletzt sei noch erwähnt, dass wir in Deutschland und Österreich die Buchpreisbindung haben. Diese besagt, dass ein Titel dem Letztverbraucher überall zum gleichen Preis angeboten werden muss. Das ist in diesem Kontext relevant, falls du deinen Preis ändern möchtest oder darüber nachdenkst, mit unterschiedlichen Niveaus zu experimentieren. Preisänderungen sind möglich, jedoch mit etwas Aufwand verbunden und benötigen einen Vorlauf.
Fazit
Fakt ist:
Der Endkunde ist preissensibel und freut sich über niedrige Preise.
Bücher sind im Schnitt zu billig, es bleibt nur wenig Spielraum – und für Selfpublisher noch viel weniger. Setzt man den Preis zu niedrig an, bleiben Qualität und/oder Gewinn womöglich auf der Strecke. Auch der Handel schätzt sehr niedrige Preise nicht unbedingt.
Der Umsatz am Buchmarkt wächst, weil die durchschnittlichen Preise steigen. Damit bewegt sich aber auch dein Preiskorridor nach oben.
Meine Empfehlung: Versuche, einen marktüblichen Preis für dein Buch festzusetzen. Konkret bewege dich dabei zwischen deinem Minimum (Summe deiner Kosten) und der Obergrenze bei vergleichbaren Titeln. So bist du einmal auf der "sicheren Seite". Später kannst du immer noch "experimentieren".
- Nora
- 21. Apr. 2021
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Mai 2021
Tipps für mehr Produktivität für AutorInnen
Im ersten Artikel hatte ich dir eine Einleitung zum Thema und eine Definition des Begriffes "Produktivität" gegeben, jetzt geht es um konkrete Tipps für deinen AutorInnen-Alltag. Wie wirst du nun tatsächlich produktiver?
1. Finde dein "Warum"
Ich denke, es ist für jeden nachvollziehbar, dass man Dinge, die man tun möchte, nicht nur A. tatsächlich tut, sondern B. auch schneller – und vermutlich auch besser – erledigt als Dinge, die man nicht so gerne macht.
Das geht auch im Umkehrschluss: Finde den Grund, weshalb du Dinge tust, dein "Warum". Denn hast du dieses gefunden, wirst du motivierter sein, und produktiver.

2. Entwickle Routinen
Hier geht es darum, deinem Tag einen gewissen Rhythmus zu geben, sodass du nicht wie ein kopfloses Huhn in den Tag startest oder davon überrollt wirst. Dazu gehört auch, Pausen einzuplanen.
Wie gut du dich morgens aktivierst oder nachts schläfst, wirkt sich massiv auf deine tägliche Leistungsfähigkeit aus. Und ich denke, es ist kein Geheimnis, dass viele erfolgreiche Unternehmer ihre Routinen pflegen. Sie priorisieren dabei nicht nur ihre Arbeit, sondern vielmehr sich selbst. Und nur so holst du das Beste aus dir heraus!
Ja klar, nicht jeder hat dieselben präferierten Aktivitäten, um sich zu aktivieren, zu inspirieren oder zu entspannen. Aber es gibt durchaus ein paar Routinen, die für die für viele von uns gleichermaßen funktionieren.
Du hast zwei Möglichkeiten, die passenden Routinen für dich zu finden:
- Du beobachtest dich selbst und stellst dir folgende Fragen: Welche Routinen hast du bereits? Tut dir das gut? Was aktiviert dich und was bringt dich wieder runter? Welche Zeitspanne haben deine Einheiten von konzentrierter Arbeit und deine Pausen? Was funktioniert dabei am besten? Zu welchen Uhrzeiten bist du am produktivsten? Wieviel Schlaf brauchst du? Schreibe das alles gerne einmal für 1-2 Wochen mit, um dir ein Bild zu machen.
- Du lässt dich von anderen inspirieren: Wie sehen die Routinen von Menschen aus, die du bewunderst bzw. die du für erfolgreich hältst? Ein paar Beispiele wären: ein bestimmtes Frühstück, Meditation – um sich zu zentrieren und zu fokussieren (morgens oder abends), Morgen- oder Abendpflege / Duschen / Baden, physische Aktivität (Spazierengehen, Sport treiben), eine fix eingeplante Anzahl an Arbeitsstunden, regelmäßiges Trinken und (leichtes) Essen, Musik hören oder spielen, Lesen / Podcast hören, den Folgetag planen, Tagebuch schreiben / den Tag reflektieren u.v.m.
Wenn du erst einmal gefunden hast, WELCHE Routinen du in dein Leben integrieren möchtest, musst du noch entscheiden WANN du sie in deinen Tages- und Wochenablauf einplanen willst und kannst: Was lässt sich zu welchen Uhrzeiten für dich gut einbauen? Wieviel Zeit hast du überhaupt zur Verfügung? Was ist langfristig realistisch?
Ich arbeite z.B. seit Corona gerne meine ersten ein bis zwei Arbeitsstunden auf meinem Balkon, genauso wie abends. Ich leide immer, wenn das Wetter das nicht zulässt, also muss ich mir etwas für die Schlechtwetter-Tage und die Wintermonate einfallen lassen, das als Ersatz dienen kann. Kurze Spaziergänge könnten eine gute Alternative sein, denn die Kombination aus Bewegung und frischer Luft macht dich ebenfalls kreativer und produktiver.
Damit du siehst, wie unterschiedlich Tagesabläufe sein können, hab ich dir am Ende des Beitrags noch einen Link angeführt. Da werden die Tagesabläufe von berühmten Persönlichkeiten dargestellt (Creative Routines...).
Was sich daraus ablesen lässt: Im Grunde ist egal, WIE du deinen Tag konzipierst. Er muss FÜR DICH funktionieren (und sich natürlich wiederholen). Es geht auch nicht darum, wieviele Stunden du arbeitest bzw. aufbringen kannst, sondern darum, sie produktiv zu nutzen (erinnere dich an die 15h Wochenstunden von denen ich vorher gesprochen habe).

3. Nutze Batching
"Batching" ist eine Methode, bei der es darum geht, Aufgaben gleicher Art zu bündeln. Je nachdem in welchen Abständen sie erledigt werden sollen, kannst du sie z.B. täglich, wöchentlich, monatlich, quartalsweise, jährlich bündeln.
Ich gebe dir ein simples Beispiel:
Du erhältst drei Buchbestellungen täglich, die du selbst versendest. Anstatt jedes Mal sofort auf die Post zu laufen, wirst du sie alle zusammen einmal täglich oder vielleicht auch nur jeden zweiten Tag versenden.
Du wirst jetzt denken: Ist doch klar, dass ich nicht drei Mal am Tag zur Post laufe! Aber: Ich sage dir, dass es zwar simpel klingt, aber nicht so selbstverständlich ist, wie man meinen möchte. Denn: In vielen anderen Bereichen gehen wir nicht so vor, z.B. Beim Checken unserer Mails. Mal ehrlich, wie oft am Tag schaust du zwischendurch in deine Inbox? Und wie lange bleibst du dann dort hängen? Und wie oft unterbrichst du dafür eine wichtigere Arbeit? Na, du hast schon verstanden!
Ein anderes Beispiel:
Die Erstellung meiner Social Media Posts läuft z.B. so ab:
- die Themen und Inhalte der Posts plane ich monatlich (eher noch länger im Voraus)
- die Herstellung der Grafiken ist je nach Thema und meiner Kapazität wöchentlich oder 14-tägig zusammengefasst (das fasse ich übrigens auch mit den Grafiken für meine Blog- und Podcast-Beiträge zusammen)
- die Captions (Begleittexte) schreibe ich meist für eine ganze Woche in einem Zug
- das Posten erledige ich über die App Planoly (Werbelink*), in der ich immer mindestens eine ganze Woche im Voraus einplane
Möchtest du mehr über die Tools erfahren, die wir nutzen? Dann hinterlass einen Kommentar!
Ich halte Batching wirklich für wirkungsvoll. Falls dich das Thema also interessiert, habe ich dir unten einen Link zu einem Artikel angeführt, der mehr ins Detail geht (siehe am Ende des Beitrags).

Fazit:
Finde zuerst einmal dein "Warum" – das ist nicht nur die Basis für produktives Schaffen, sondern auch für deine persönliche Zufriedenheit.
Pläne und Routinen dienen unter Anderem dem Zweck, sich wiederholende Entscheidungen zu erleichtern oder komplett zu eliminieren. Denn wenn du jeden Tag entscheiden müsstest, wie oft du deine Mails checkst, welche Farbe deine Grafik im Blog-Post haben soll, oder wann du eigentlich schreiben solltest, würde das nicht nur unnötig viel Zeit, sondern auch viel Energie verbrauchen. An schlechten Tagen verzweifeln wir schon mal gerne an solchen Details.
Außerdem benötigen wir jedes Mal rund 20 Minuten, um uns in eine neue Aufgabe einzustellen. Wir verlieren also viel Zeit, jedes Mal, wenn wir die Tätigkeit wechseln. Mit Batching (der Bündelung gleichartiger Aufgaben) sparst du dir diese Umstellungszeit.

Ich hoffe, diese Tipps helfen dir, dich einmal mit dem Thema Produktivität anzufreunden. IM Teil 3 der Artikel-Serie gibt es noch 5 konkrete Tipps für produktives Schreiben.
Liebe Grüße,
Nora
Weiterführende Links:
