- Katrin
- 7. Dez. 2021
- 7 Min. Lesezeit
FRAGEN AN AUTORIN DOROTHEE EVA HERRMANN
Wie bist du mit deinem Bilderbuch zum CalmeMara Verlag gekommen? Hast du eine Bewerbung geschrieben und wenn ja, Kannst du uns einen kleinen Einblick geben, was diese enthalten hat?
Zur CalmeMara Verlagsfamilie kam ich über eine Freundin aus meiner Jugend, Mandy, die mir seit Jahren mit ihren Kindern hilft, meine Werke noch besser zu machen. (Ihre Kinder sind fleißige Probeleser und Ideengeber!) Jedenfalls schrieb Mandy mir vor ca. einem Jahr, dass ihre Bekannte Iris bei CalmeMara Kinderbücher veröffentlichen würde. Also kontaktierte ich Iris und schaute ich mir den Verlag online an.
Und siehe da, es war nicht „irgendein“ weiterer Kinderbuchverlag, sondern er war einem Gnadenhof angegliedert- Das passte doch für mein Glücksschwein! Ihr müsst wissen, lange Jahre hatte das Manuskript vom unglücklichen Glücksschwein immer wieder Agenten und Verlagen gefallen, doch entschlossen hatte sich bisher niemand, dem Schweinchen ein Zuhause zu geben.

Und genau das ist es, was sich mein Glücksschwein in der Geschichte wünscht, denn in der Stadt war es gehetzt, gestresst und unglücklich. Es wollte keinen Luxus, keinen Tand und Ruhm, sondern einfach „schweinegerecht“ leben: „Ich wünsche mir eine Matschpfütze. Einen Trog dran mit Futter drin. Im Stall ein paar Tiere für einen Schwatz. Über mir den blauen Himmel und einen Birnbaum. So!“ Doch es wusste nicht wohin. Bisher wollte niemand das Glücksschwein aufnehmen, obwohl es schon viele Bauern gefragt hatte. „Ach du armes Schwein“, sagte die Glücksfee.“ „Und dann“, fragte der Marienkäfer, hast du aufgegeben?“ „Nö“, sagte das Glücksschwein.
Aufgeben ist, wie ihr wisst, natürlich keine Option, wenn man sein Glück finden will. Und Glück, so zeigt mein Bilderbuch auf fröhliche Weise, sieht für jede und jeden anders aus. Der Marienkäfer wünscht sich, zum Mond zu fliegen. Das Glücksschwein wünscht sich eben die Matschpfütze. Und für mich bedeutet es Glück, wenn Kinderaugen dank meines Buches leuchten.
Also wurde das Exposé und das Manuskript zusammen mit Probeillustrationen und einem Stoßgebet kurzerhand digital eingetütet, und alles machte sich auf den Weg nach Bielefeld. Geduld brauchte ich kaum, denn schon nach kurzer Zeit kam die Antwort von Katharina von dem Bussche: „Heute habe ich das Vergnügen, Ihnen mit guten Nachrichten darauf zu antworten: Wir würden die Geschichte über das Glücksschwein gerne in unser Programm für 2021 aufnehmen.“
YAY! Ich konnte mein Glück kaum fassen, hatte ich noch nicht einmal das gesamte Manuskript vorgelegt. Es musste dem Verlag also wirklich, wirklich gefallen! Das geschah kurz vor Weihnachten, und ich behielt die aufregende Neuigkeit noch bis zum Familienessen für mich- auch wenn das sehr, sehr schwer fiel! Dann konnte ich es allen gleichzeitig verkünden, und die Freude war natürlich besonders groß! Das war mal ein richtig tolles Weihnachtsgeschenk für mich und eine ganz besonders gute Aussicht fürs Neue Jahr!
Wie sah und sieht die Zusammenarbeit mit dem Verlag aus?
Die Arbeiten am Glücksschwein verschoben sich noch eine kleine Weile, doch auch das erwies sich wiederum als Glücksfall! Im Frühjahr fing nämlich eine neue Lektorin beim CalmeMara Verlag an. Hannah Schenk outete sich sogleich als ein absoluter Glücksschwein-Fan!
Ihre Begeisterung und zugleich unbestechliches Adlerauge in Bezug auf Text und Bild machten die Zusammenarbeit zu einem Fest. Der echte Funke, der immer wieder von der Lektorin zur Autorin/Illustratorin und zurück sprang, machte das Buch zum Besten, was es sein konnte!
Hannah Schenk spähte noch jedes Detail aus, dass nicht ganz passte und verlor dennoch niemals einen Zacken Wertschätzung, ohne den keine Künstlerseele sich wirklich entfalten kann.
Zuerst sollte das Buch im Mai erscheinen. Doch die Lektorin traf die Entscheidung, dem Werk mehr Zeit für die Reifung und Entstehung zu lassen. Und sie hatte absolut und tausendfach Recht: Das Buch wäre in Eile nicht halb so schön und rund geworden. Es brauchte Zeit zum Wachsen und Reifen, genauso wie der Kirschbaum in meiner Geschichte, der gehegt und gepflegt wird, bis das Glücksschwein schließlich darunter liegen kann. Und so gediehen die Illustrationen mit etwas mehr Ruhe. Relativ gesehen, denn zugleich begann der Sommer mit unzähligen Workshops und Lesungen, die großteils wegen Ihr-wisst-schon-was verschoben worden waren. Doch schließlich waren alle Bilder gemalt. Aller Text geschrieben. Aller Text korrigiert, jede Dopplung aufgespürt.
Nun ging es mit Linda Mieleck an den Satz. Frau Schenk und ich traktierten die Setzerin mit unserer, sagen wir „leicht pinseligen“ Art, doch sie ertrug uns und unsere hunderttausend Änderungswünsche tapfer bis zum guten Schluss.
Und schwupp die wupp, Anfang September war es soweit, ich hielt das erste Buch in der Hand- Ein unbeschreibliches Gefühl! Schon eine Woche später war die große Premiere: Ich las das brandneue Bilderbuch auf der Bundesgartenschau in Erfurt vor einem riesigen Publikum zum allerersten Male vor. Und der Funke sprang sofort auf die kleinen und großen Zuhörer über!
Wie kamst du auf die Idee, für den Verlag ein Dankeschön zusammen zu stellen und was genau hast du dir überlegt?
Tja, wie sollte ich mich nach dieser wundervollen Zusammenarbeit nicht bei dem Verlag aus vollstem Herzen bedanken? Das war mir einfach ein tiefes inneres Bedürfnis nach dieser wundervollen Chance und Zusammenarbeit. Also fragte ich mich: Was könnte zu meinem Buch passen?

Etwas aus Klee natürlich! Meine sommerliche Kleeernte wurde zu einem Kleelikör und Kleegelee verarbeitet, in Kleeblüten-Rosa und Kleeblatt-Grün. War das schon genug Süßes? Nö! Aus rosa Schokolade gegossene Schweinchenköpfe kamen hinzu. Mit meinen Lesezeichen habe ich schon seit Jahren einige Kinder und Erwachsene erfreut. Die neuen Motive von Glücksfee, Marienkäfer und Schweinchen machten auch hier eine gute Figur.
Mit einer speziell kreierten Dankeskarte konnte ich mich noch einmal ausdrücklich bei jedem beteiligten Mitglied der CalmeMara Familie bedanken.

Und last not least habe ich Werbekarten für das Buch drucken lassen. Und wiederum hat es einen Riesenspaß gemacht, sich all das auszudenken und herzustellen. So ist es wohl einfach, wenn man für eine Sache brennt: Die Ideen fliegen einem zu und die Umsetzung fühlt sich nie nach Arbeit an. Kennen wir das nicht alle?
Ich kann wohl sagen, dass war eine runde Sache, eine rundum gelungene Zusammenarbeit- und damit meine ich nicht nur das runde Glücksschwein. Einfach saumäßig gut. Bin ich eine Glücksfee!
FRAGEN AN LEKTORIN HANNAH SCHENK
Wie kann man sich mit einem Manuskript bei euch bewerben und auf was achtet ihr bei der Bewerbung?
Manuskripte schickt man uns am besten per Email.
Wenn es sich um einen umfangreicheren Text handelt, freue ich mich über ein zusätzliches Exposé, in dem die Besonderheiten des Projekts und eine kurze Inhaltsangabe mir Orientierung bieten.
Für die äußere Form der Bewerbung gibt es keine festen Kriterien. Bewerbungen, die liebevoll gestaltet sind und konkret auf unseren Verlag und seine Besonderheiten eingehen, sehe ich mir aber tendenziell lieber und schneller an, als Bewerbungen, die unpersönlich an einen Verlagsverteiler verschickt werden und dann oft gar nicht zu uns passen.
Letztendlich sind es aber natürlich immer die Idee und die Ausarbeitung, die darüber entscheiden, ob ein Titel in die engere Wahl kommt.
Passt der Stoff zu unseren Kernthemen?
Ergänzt das Thema unser Programm auf wertvolle Weise?
Ist die Idee originell vor dem Hintergrund bisher erschienener Werke?
Solche und viele weitere Fragen huschen mir durch den Kopf, wenn ich mir die Einsendungen ansehe. Und ich höre immer auch auf meinen Bauch, mein Herz, meine Intuition – wie auch immer man das nennen möchte 😊. Springt der Funke über? Beim Glücksschwein war ich schockverliebt!
Was hat euch an der Bewerbung für das Glücksschwein überzeugt?
Beim „Glücksschwein“ hat sowohl die Gestaltung als auch der Inhalt des Konzepts überzeugt. Meine Kolleg*innen (damals war ich noch nicht Teil des CalmeMara-Teams) waren sofort angetan von DoroFees aufwendig gestalteter Bewerbung mit den wunderschönen Beispielillustrationen. Vor allem aber waren sie begeistert von diesem zuckersüßen Character und der einmalig guten Plotidee!
Meine erste „Begegnung“ mit dem Glücksschwein ereignete sich in meinem ersten Verlagsmeeting, als mir meine Kolleg*innen die geplanten Projekte vorstellten. Allein der Titel des Buches ließ mich großes Potenzial vermuten und ich wurde nicht enttäuscht:
Ein Blick in das Konzept ließ mein bilderbuchbegeistertes Herz höher schlagen: Wunderschöne, wertige Illustrationen, dichte poetische Sprache mit viel Wortwitz und ein Plot, der gleich auf mehreren Ebenen fantastisch funktioniert – das macht jede Kinderbuchlektorin wunschlos glücklich.
Wie reagiert man darauf, wenn man sich (wie in diesem Fall) mit Manuskript UND Illustration bewirbt? Verbessert das immer die Chancen? Und wie geht ihr damit um, wenn euch nur eines von beiden Elementen überzeugt?
Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Die meisten Kreativen haben einen Bereich, in dem sie mehr zuhause sind. In diesem Fall ist es üblich und auch sinnvoll, als Autor*in nur den Text zu schicken und als Illustrator*in nur das Portfolio. Beide zusammenzubringen macht uns als Verlag großen Spaß.
Wenn sich aber bereits ein Team aus Illustrator*in und Autor*in gefunden hat oder jemand genauso gern und gut schreibt wie illustriert – wie im Fall von Dorothee Eva Herrmann – freuen wir uns durchaus über Gesamtkonzepte.
Überzeugt uns nur eines von beiden Elementen, kommunizieren wir das ganz offen. Dann ist es an den Einsender*innen zu entscheiden, ob Sie damit leben können und wollen oder ob sie es lieber bei einem anderen Verlag versuchen.
Grundsätzlich kann ich aber Folgendes sagen und ich glaube, dass ich da auch für viele Kolleg*innen in anderen Verlagen spreche: Wenn eine Idee, ein Illustrationsstil, ein Schreibstil mich begeistert, dann spielt es keine Rolle, in welcher Kombination mich dieses Element erreicht.
Was ist euch in der Zusammenarbeit mit euren Autor*innen und Illustrator*innen wichtig?
Für uns sind unsere Autor*innen und Illustrator*innen ein Teil der CalmeMara-Familie. Deshalb legen wir viel Wert darauf, dass wir ein persönliches, wertschätzendes und offenes Verhältnis pflegen. Ich persönlich liebe es, wenn wir uns auf Augenhöhe kreative Bälle zuspielen können.
Dabei wünsche ich mir auf beiden Seiten Offenheit für Gegenvorschläge. Ich freue mich, wenn meine Ideen die Autor*innen und Illustrator*innen inspirieren und wir das Werk im kreativen Prozess gemeinsam weiterentwickeln können.
Das sind manchmal Kleinigkeiten – beim Glücksschwein hatten wir zum Beispiel Diskussionen zur Frisur des Schornsteinfegers 😊 -, doch ich glaube fest daran, dass Leser*innen spüren, ob ein Titel gut durchdacht und mit viel Liebe zum Detail entwickelt wurde.
Gleichzeitig respektiere ich aber auch immer die künstlerische Freiheit. Niemand soll sich für ein CalmeMara-Buch verbiegen müssen.
Eine Sache, die ich abgesehen von einer angenehmen und ergebnisorientierten Kommunikation sehr schätze, ist Strukturiertheit und Zuverlässigkeit. Das klingt vielleicht ein wenig bieder, aber im oft sehr stressigen und eng getakteten Startup-Alltag können nicht eingehaltene Fristen manchmal einen kleinen Weltuntergang bedeuten. Wie auch im restlichen Team – und unsere Urheber*innen verstehe ich immer als erweitertes CalmeMara-Team –, finde ich es wichtig, dass man sich aufeinander verlassen kann.
Dann haben alle Spaß an der Arbeit und das merkt man den Büchern am Ende ganz sicher an. Werft doch mal einen Blick ins Glücksschwein. Da ist der Spaß, den Dorothee Eva Herrmann und ich im Entstehungsprozess hatten, hoffentlich auch auf jeder Seite zu spüren.
Herzlichen Dank für die Antworten und den Einblick in die Buchentstehung des Glücksschweins! Die Autorin Doro findet ihr auf Instagram unter https://www.instagram.com/dorothee_eva_herrmann_dorofee/ Die Homepage des Verlags befindet sich gerade in der Überarbeitung, aber ihr könnt auch auf Instagram die Herzens- Projekte verfolgen: https://www.instagram.com/calmemaraverlag/
- Gast
- 25. Nov. 2021
- 5 Min. Lesezeit
Am 20. und 21. November 2021 fand in Berlin die Messe BUCHBERLIN statt. Neun Autorinnen aus der KinderbuchManufaktur waren als Ausstellerinnen vor Ort. Heute erfährst du, welche Erfahrungen Sie gemacht und welche Tipps sie für dich haben.

Eines vorneweg: Die Ausgangslage für die BUCHBERLIN war 2021 nicht ideal. Die Pandemie hatte wieder Schwung aufgenommen, weswegen die Maßnahmen verschärft werden mussten. Auf der Messe galt 2G. Zudem hatte das RKI zwei Tage vor Messestart empfohlen, Veranstaltungen möglichst zu meiden. Kein Wunder also, dass die Messe eher mau besucht war.
Highlight der Messe: Kennenlernen und Austausch unter den KinderbuchManufaktur-Mitgliedern
Dementsprechend ist auch keine Überraschung, dass sich die Buchverkäufe in Grenzen hielten. Spitzenreiter bei Buchverkäufen war eine Autorin mit insgesamt 21 verkauften Exemplaren (Total aus beiden Messetagen), andere verkauften nur zwei Bücher während der gesamten BUCHBERLIN. Wir alle hätten uns mehr gewünscht.
Das Highlight der Messe war eindeutig, andere Mitglieder der KinderbuchManufaktur im echten Leben kennenzulernen und sich austauschen zu können. Schon allein das war die Reise nach Berlin wert!
Weitere Eindrücke im Video von Judith Spörl:
7 Learnings aus der BUCHBERLIN in Kürze:
Die Zielgruppe der BUCHBERLIN ist für Kinderbücher nicht ideal. Das macht sich vor allem unter Corona-Bedingungen bemerkbar. Möglicherweise sind kleinere Veranstaltungen, welche die Zielgruppe Familien adressieren und sich nicht ausschließlich auf Bücher fokussieren, besser geeignet für den Verkauf von Kinderbüchern.
Mehrere Titel auf dem Messestand präsentieren zu können, erweckt mehr Aufmerksamkeit und erhöht die Verkaufschancen.
Neben der Möglichkeit der Barzahlung auch eine bargeldlose Variante anzubieten, war hilfreich (z. B. QR-Code zum Scannen für eine Bezahlung mit Paypal).
Gemeinsam einen Stand buchen, damit man Gesellschaft hat.
Gemeinschaftsaktionen, wie die Stempel-Ralley, vereinfachen es, mit Eltern und Kindern ins Gespräch zu kommen.
Warme Kleidung mitnehmen. An manchen Ständen gab es kühle Zugluft.
Verpflegung mitnehmen.
10 Tipps für deinen Messeauftritt
Wie solltest du deinen Messestand gestalten? Welche Elemente sind praktisch, hilfreich und verkaufsfördernd? Wie erweckst du Aufmerksamkeit für dich und deine Bücher? Was darfst du auf keinen Fall vergessen? Das sind Fragen, die nicht nur für einen Stand auf der BuchBerlin relevante sind. Denn die BuchBerlin ist nur eine Messe von vielen, bei der du deine Kinderbücher an einem Messestand präsentieren kannst. Egal, auf welcher Veranstaltung du deine Bücher präsentierst, sollte dein Auftritt optimal sein. Und dafür haben wir ein paar einfache Tipps für dich.
1. Bei Platzmangel in die Höhe bauen
Auf der BuchBerlin kannst du dir einen Messestand mit jemand anderem teilen, um Kosten zu sparen. Das bedeutet aber auch, dass dir nur 60 Zentimeter zur Verfügung stehen, um Ware und Werbematerial zu präsentieren. Daher musst du in die Höhe bauen, um deine Ausstellungsfläche möglichst gut auszunutzen. Zum einen kannst du Bücherstapel bilden, zum anderen auf mehrstufige Regale zurückgreifen.
2. Cover deiner Bücher zeigen
Platziere die Bücher so, dass die Cover gut sichtbar sind. BesucherInnen sollten auch schon aus der Entfernung die Cover erspähen können. Dafür musst du die Bücher erhöht stellen, zum Beispiel auf einen Bücherstapel, auf eine Kiste oder in ein Regal. Laufe aus der Entfernung und aus unterschiedlichen Richtungen auf deinen Stand zu, um selbst zu sehen, ob deine Bücher perfekt platziert sind. Dein Stand muss nicht nur frontal von vorne gut aussehen.
3. Zum Greifen nah
Deine Bücher müssen zum Greifen nah sein. Stelle daher deine Ansichtsexemplare in den vorderen Bereich deines Tisches und am besten auch erhöht. Denn erfahrungsgemäß greifen BesucherInnen am liebsten nach dem Buch, das sie mit waagrecht ausgestrecktem Arm erreichen.
4. Anzahl der Bücher
Wie viele Bücher soll ich mitnehmen? Schwierige Frage. 2021 hatten wir, die Autorinnen aus der KinderbuchManufaktur, alle zu viele Bücher dabei – wenn man davon ausgeht, dass Bücher ausschließlich für den Verkauf mitgenommen werden. Natürlich solltest du möglichst viele Bücher verkaufen. Bedenke aber auch, dass deine Bücher gleichzeitig Deko für deinen Messestand sind.
Tipp:
Für den Fall, dass du alle Bücher verkaufst – abgesehen von einem Ansichtsexemplar – kannst du eine Liste mit QR Codes zu den Onlineshops erstellen, in denen das Buch erhältlich ist. MessebesucherInnen scannen den Code ihres Wunschshops und landen direkt auf der Produktseite des Buches.
5. Roll-Up
Ein Roll-Up, das hinter oder seitlich von deinem Stand steht, erzeugt nicht nur Aufmerksamkeit, sondern hat auch den sehr praktischen Nebeneffekt, dass du dahinter Gepäck, Sackkarren, Verpackungsmaterial, Jacke usw. verstauen und verstecken kannst. Dein Stand sieht aufgeräumt aus. Nach der Messe kannst du das Roll-Up auch für Lesungen oder Fotos nutzen.
6. Lange Tischdecke oder Husse
Aus dem gleichen Grund ist auch eine Tischdecke oder eine Husse von großem Vorteil. Sie sollte vorne fast bis zum Boden reichen. Dann kannst du den Bereich unter dem Tisch als Stauraum verwenden, ohne dass es von vorne zu sehen ist.
7. Altersgruppe kommunizieren
Damit BesucherInnen schon auf den ersten Blick sehen, für welche Altersgruppe du schreibst bzw. sich deine Titel eignen, kennzeichne dies auffällig. So wie in Buchhandlungen alle Titel für eine Altersgruppe unter einem Schild versammelt sind, kannst auch du mit Schildern auf die Altersgruppe hinweisen.
8. Werbematerial zum Auslegen: Flyer, Leseproben, Goodies, Visitenkarten
Flyer mit Informationen zum Buch oder Leseproben nehmen BesucherInnen gerne mit, die noch unentschlossen sind. Lass dir diese Chance also nicht entgehen.
Kostenlose Goodies, wie zum Beispiel Lesezeichen oder Postkarten, geben dir einen Anlass, BesucherInnen anzusprechen. In sehr seltenen Fällen lehnen Menschen Geschenke ab.
Nimm Visitenkarten mit deinen Kontaktdaten mit: E-Mail-Adresse, Website, Instagram, Facebook, YouTube-Account für den Fall, dass dich Blogger oder Buchhändler ansprechen sollten.
Den BesucherInnen, die Bücher bei dir kaufen, Tüten anbieten zu können, ist ein guter Service, kostet aber auch Geld.
9. Geh auf MessebesucherInnen zu
Auch wenn es Überwindung kostet, aber die meiste Aufmerksamkeit erhältst du, wenn du aktiv auf MessebesucherInnen zugehst und sie ansprichst. Sie werfen einen Blick auf dein Buch? Dann sprich sie direkt an, um sie in ein Gespräch zu verwickeln. Zum Beispiel: „Das ist ein Buch für Grundschüler.“ „Das ist ein Buch zum Zählen lernen.“ „Haben Sie Enkelkinder im Grundschulalter?“ Ein Besucher hat am Nachbarstand ein Buch zum Thema Umweltschutz für Kleinkinder gekauft und deines richtet sich an Grundschüler? Dann lass dies einfließen und sage zum Beispiel: „Ich sehe, Sie interessieren sich für Umweltschutz. Ich hätte hier ein Buch über Umweltschutz für Grundschüler.“
Ist das Gespräch im Gange, kannst du eine Geschichte rund um dein Buch erzählen, denn Menschen lieben Geschichten.
10. Aktionen für Kinder
Gemeinschaftsaktionen sind immer eine gute Idee. Denn dadurch unterstützen sich mehrere AutorInnen untereinander und erhalten mehr Aufmerksamkeit. Suchspiele, Stempel-Sammel-Aktionen und ähnliches sind außerdem eine gute Möglichkeit, Kinder und Eltern anzusprechen, ohne dass du direkt und plump Werbung für dein Buch machst. Während die Kinder mit Stempel einsammeln oder Rätsel lösen am Stand beschäftigt sind, kannst du die Eltern in ein Gespräch über das Buch verwickeln und deine USPs kommunizieren.
Weiterführender Link:
Mehr zur BUCHBERLIN: buch-berlin.de
BUCHBERLIN Kids: buch-berlin-kids.de
Gastbeitrag von:
Alexandra Wagner, Kinderbuchautorin, freiberufliche PR- und Content-Managerin sowie Mitglied der KinderbuchManufaktur.
Aus Liebe zum Schreiben und der Freude an neuen Herausforderungen erschuf sie die Superhelden Paul Pulli und Henrietta Handy für die „Magische Welt der Dinge“. Die Kinderbuchreihe geht der Frage auf den Grund, wo unsere Produkte herkommen und wer diese gemacht. 2021 erschien der erste Band der Reihe unter dem Titeln „Antons geheime Reise mit Paul Pulli“, mit dem sie Grundschülern nicht nur Wissen über die Herstellung von Bekleidung, Nachhaltigkeit und Umweltschutz vermitteln, sondern auch viel Spaß beim Lesen bereiten möchte.
Mehr über Alexandra Wagner und ihre Kinderbücher erfährst du unter:

- 4. Nov. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Nov. 2021
Am 1. November startet der LovelyBooks Leserpreis – der größte von LeserInnen vergebene Buchpreis im deutschsprachigen Raum, der 2021 bereits zum 13. Mal vergeben wird.
Der Preis wird jährlich vergeben. Dabei bestimmen LovelyBooks-LeserInnen, welche Titel ihnen im vergangenen Jahr besonders gut gefallen haben (die Titel müssen zwischen November 2020 und Oktober 2021 erstmals auf Deutsch erschienen sein). Nominiert werden demnach die Neuerscheinungen der letzten 12 Monate, die am häufigsten gelesen und bewertet wurden. Insgesamt gibt es 14 Kategorien – eine davon ist natürlich "Kinderbücher".

So läuft der LovelyBooks Leserpreis dieses Jahr ab:
Die PreisträgerInnen des Leserpreises werden noch im November bekanntgegeben – zuerst werden aber die Nominierten für die Endausscheidung gewählt:
1.11. - 11.11. Nominierungsrunde: In dieser Zeit können LeserInnen je Kategorie ein Buch auswählen, von dem sie der Meinungs sind, dass es ausgezeichnet werden sollte.
15.11. - 23.11. Abstimmungsrunde: Nun können die LeserInnen aus den 35 Titeln, die in der Nominierungsrunde die meisten Stimmen erhalten haben, jenen wählen, von dem sie denken, dass er den Preis am meisten verdient hätte.
25.11. Bekanntgabe der PreisträgerInnen: Nun werden die GewinnerInnen der Abstimmungsrunde bekannt gegeben.

Wir gratulieren unseren Mitgliedern!
Besonders freuen wir uns über die Tatsache, dass es dieses Jahr gleich drei unserer Mitglieder (sowie unsere MentorIn Sylvia Englert) in die Auswahl zur Nominierungsrunde geschafft haben!
Das sind Heidi Troi – gleich mit zwei Titel ihrer Reihe "Zeitreise mit den Nepomuks" –, Alexandra Wagner – mit dem ersten Teil ihrer Reihe "Die magische Welt der Dinge", Sandra Lehmann mit "Matti und Max: Abenteuer in Paris", ebefalls ein Reihen-Titel, sowie Ann-Kristin Vinterberg mit "Spensa".
Heidi Troi, Ann-Kristin Vinterberg und Alexandra Wagner haben ihre Titel übrigens im SelfPublishing herausgebracht, Sandra Lehmann hat im Biber & Butzemann Verlag veröffentlicht (deren Inhaberin Steffi Bieber-Geske war im Juni bei uns als Mentorin zu Gast).
Bis zum 11. November hast du noch Zeit, für einen dieser Titel zu stimmen und diese Bücher in die Abstimmungsrunde zu bringen!
Wir drücken die Daumen!

Was kannst du für dein Marketing mitnehmen?
Aktivität auf lovelybooks.de lohnt sich! Der Leserpreis ist eine große Sache und bringt jede Menge Sichtbarkeit! Alleine eine Nominierung erregt Aufmerksamkeit und ist eine gute Werbung für deinen Titel.
Um überhaupt unter die Nominierten zu gelangen, empfehlen wir dir für deine Neuerscheinungen Leserunden zu veranstalten. Verlose dabei mindestens 10 Bücher, sodass du auf eine entsprechende Anzahl Rezensionen kommst. Ausschlaggebend ist sowohl die Aktivität rund um deinen Buchtitel, als auch die Bewertung. Ein Bewertungsschnitt von 4,6 und besser scheint sich positiv auf eine mögliche Nominierung auszuwirken.
Nutze diese Gelegenheit und komm mit LeserInnen ins Gespräch und reagiere auf Rezensionen. Pflege auch dein AutorInnenprofil regelmäßig!
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