- Katrin
- 28. Sept. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Das Bilderbuchmuseum in Troisdorf ist Europas einzigartes Spezialmuseum für künstlerische Bilderbuchillustration, historische und moderne Bilderbücher sowie Künstlerbücher. Die Homepage des Museums gibt einen kleinen Einblick, was die Besucher erwartet https://www.troisdorf.de/bilderbuchmuseum/ und außerdem war Juna Nieves zu Besuch auf Burg Wissem und teilt ihre Erlebnisse!

Wie bist du auf das Bilderbuchmuseum aufmerksam geworden?
Wir haben morgens auf dem Sofa gesessen und überlegt, was wir mit unserem Sechsjährigen in den Ferien unternehmen wollen. Wir haben also einfach mal »Museum NRW« gegoogelt und waren ganz überrascht über die Anzeige des Bilderbuchmuseums. Also haben wir schnell unsere Taschen gepackt und auf der Autobahn eine Reservierung für den Tag ausgemacht. Glück gehabt, dass noch ein Plätzchen für uns frei war :-)
Was kannst du über die Sammlung des Museums sagen und welche Wechsel-Ausstellung gibt es aktuell zu sehen?
Die Ausstellung ist auf drei Etagen verteilt. Die Kulisse ist anregend und zum Staunen und man merkt jedem Raum an, dass er mit Sorgfalt und Liebe eingerichtet wurde.
Aktuell geht es um den Autor Otfried Preußler und seine Illustratoren. Es gibt ganz viele verschiedene Exemplare seiner Bücher zu sehen vom kleinen Wassermann, der kleinen Hexe, dem kleinen Gespenst, dem Räuber Hotzenplotz und Krabat. Dazu einige Originalillustrationen aus den verschiedenen Zeiten von Herbert Holzing bis Daniel Napp.
Zu jeder Geschichte gibt es einen Themenraum, in dem die Kinder spielen und etwas basteln können. Jedes Kind bekommt am Eingang eine Basteltüte mit sämtlichem Material geschenkt.
Im Obergeschoss kann man dann weitere Künstler und Geschichten bestaunen, die in der Vitrine oder als begehbare Märchenwelt dargestellt sind.
Hattest du die Möglichkeit, die Bilderbuch-Bibliothek zu besuchen? In was habt ihr hier geschmökert?
Die Bibliothek im Obergeschoss ist sehr einladend gestaltet. Es gibt mehrere Sitzmöglichkeiten, es ist hell und freundlich eingerichtet und es gibt sogar einen Nebenraum im gruseligen Ritterflair.
Es ist die größte Kinderbuchsammlung, die ich je gesehen habe. Geschmökert haben wir an diesem Tag nicht – wir sind in der Gruselecke hängengeblieben :-)

Wie werden Kinder im Bilderbuchmuseum für Bücher begeistert?
Die Kinder können in den Illustrationen oft schon die Szene aus dem Buch erkennen und sind direkt »drin« in der Geschichte. Generell werden sie natürlich dann direkt als »Profi« angesprochen und sind stolz, wenn sie wissen, wie die Geschichte weitergeht.
Die interaktiven Räume sind liebevoll dekoriert, laden zum Spielen und Basteln ein, wodurch die Kinder nie lange am Stück aufmerksam sein müssen.
Und was hat dich besonders angesprochen?
Durch meinen Sohn bin ich als Erwachsene noch Fan vom kleinen Gespenst geworden, weshalb mich die ausgestellte Uhr von Torsten Torstenson sehr begeistert hat.
Auch die unterschiedlichen Illustrationen über die Jahre waren spannend. Am meisten mag ich die kolorierten Bilder von Daniel Napp, vielleicht, weil ich seine Bücher gern mag. Zu meinem persönlichen Highlight gehörten die Illustrationen vom kleinen Gespenst von Daniel Napp, da wir aktuell seine Bücher von Dr. Brumm nahezu auswendig lernen.
In der Schule habe ich damals Krabat gelesen, das möchte ich aufgrund der Ausstellung nochmal tun. Ein paar Erinnerungen kamen wieder.
Was empfiehlst du für einen Besuch im Museum?
Ich würde genügend Zeit einplanen. Das Museum kann man vermutlich in 30 Minuten oder 2 Stunden durchlaufen, je nachdem, wie ausdauernd man selbst oder die Kinder sind, und ob am Ende in der Bibliothek noch gelesen wird. Allerdings ist die ganze Umgebung so interessant, dass sich ein Tagestrip lohnt.
Das Museum befindet sich im Herrenhaus der Burg Wissem. Umgeben ist diese von einem Burgpark, einem Café einem Wildgehege und einem Wasserspielplatz. Außerdem soll die nahegelegene Wahner Heide wunderschön sein.
Derzeit muss unbedingt telefonisch oder per Mail ein Termin ausgemacht werden.
HERZLICHEN DANK an Juna Nieves!
Und wenn du für dich auch in die Welt der Bilderbücher und der künstlerischen Bilderbuchillustrationen eingetaucht bist, dann lass uns doch wissen, wie es dir gefallen hat!
Du kannst natürlich auch Juna Nieves direkt einen Gruß schicken. Auf Instagram ist sie unter https://www.instagram.com/juna.nieves/ zu finden.
- Katrin
- 20. Sept. 2021
- 3 Min. Lesezeit
1. Wann beeindrucken oder berühren Dich Illustrationen und illustrierte Kinderbücher? Was ist Dir dabei wichtig?
Ich bin immer total fasziniert von einigen Stilen, so dass ich auch jedes tolle Buch haben muss. (Mein Bücherregal fällt auch bald auseinander). Was mich berührt sind dabei die Farbgebung, die Stimmung die eine Illustration vermittelt, die Bildaufteilung, der persönliche Strich des Illustrators, da gibt es eine Menge.

2. Wie bist du dazu gekommen, Kinderbücher zu illustrieren und was begeistert Dich daran?
Gemalt habe ich, wie die meisten Illustratoren, immer sehr gerne. Als ich meiner Tochter das allererste Pappbilderbuch gekauft hatte, war ich hin und weg von dem Stil, dass ich das unbedingt selbst schaffen wollte.

3. Laufen deine Aufträge über eine Agentur? Arbeitest du direkt mit Selfpublishern zusammen oder mit Verlagen? Aus welchem Grund hast du dich für diesen Weg entschieden? Und welche Schritte bist du dafür gegangen?
Angefangen habe ich 2008 für einen kleinen Verlag zu arbeiten (Dem Undine Verlag). Mit der Verlegerin bin ich heute noch befreundet du ich bin ihr auch unendlich dankbar, dass sie das vertrauen ich mich hatte (Obwohl ich damals wirklich ahnungslos war).
Dann auch für einige Selfpublisher. Seit 4 Jahren vertritt mich eine tolle Agentin. Doch das war ein harter Weg im Buchmarkt Fuß zu fassen. Heute arbeite ich nur noch für Verlage.
4. Was geht in deinem Kopf vor, wenn du ein Manuskript bekommst? Auf was achtest du dabei?
Erst mal lese ich ein einfach und manchmal ploppen sofort Bilder in meinem Kopf auf, die ich dann auch gleich im Manuskript anmerke. Danach lege ich es eine Weile weg. Beim nächsten Lesedurchgang verfeinere ich die Bildidee und mache mir kleinere Thumbnails.
5. Wie gehst du erste Skizzen an? Wie entwickelst du Charaktere? Mit welchem Material arbeitest du? (In dem Zusammenhang: Wie digitalisierst du deine Illustrationen?)
Meine Skizzen und Reinzeichnungen entstehen komplett digital. Ich zeichne mit einem Bleistift Brush die Skizze grob an, oder zeichne das Thumbnail das ich in das Manuskript gekritzelt habe nochmal grob ab. In mehreren Schritten wird die Skizze dann übermalt bis ich zufrieden bin.
6. In welcher Form stellst du deine Illustrationen deinen Auftraggebern zur Verfügung? Welche Informationen brauchst du dafür vorab?
Ich gebe meine Illustrationen alle digital ab. Das sind dann .tiff Dateien. Die Druckaufbereitung geschieht dann im Verlag. Das ist auch der Vorteil, wenn man mit einem Verlag arbeitet. Die haben meistens eine extra Repro Abteilung.
7. Welchen Rat würdest du Autorinnen auf den Weg geben, um Illustrationen bereits während des Schreibens im Kopf zu behalten? Welchen Raum brauchst du, um ausreichend Freiheit für deine eigene Fantasie zu haben?
Einfach die Idee mit anmerken. Wenn ich einen Auftrag für ein Buch bekomme bin ich da immer offen für Wünsche der Autoren. Die sind dann manchmal auch im Manuskript angemerkt.
8. Von wem hast du gelernt ein Portfolio zu erstellen und dein Handwerk weiterzuentwickeln?
Damals, als ich angefangen hatte, gab es leider sehr wenig Infomaterial dazu. Ich habe einfach sehr viel ausprobiert, verworfen und manchmal auch andere Illustratoren direkt angeschrieben und einfach gefragt.
Heute gibt es zum Glück einige tolle Kurse die ich übrigens immer mal wieder mache, ich liebe es nämlich mit stetig weiterzuentwickeln und neues auzuprobieren. Und ganz wichtig ist auch die IO Illustratoren Organisation.
9. In welchen Kinderbüchern oder welchen Seiten: Wo können wir mehr von deiner Arbeit bewundern?
Am besten auf meiner Website vorbei schauen www.illubine.de. Oder in unserem kleinen Kinderbuchverlag, den ich gemeinsam mit der tollen Autorin Florentine Hein betreibe (www.spinnlabor.de)
10. Falls du direkt mit Autorinnen zusammenarbeitest: Wie läuft so eine Zusammenarbeit ab? Sagen wir mal, eine Autorin möchte dich buchen. Welche Schritte wären wichtig?
Da bei mir alles über meine Agentin läuft, wäre der erste Schritt sich dort zu melden. Den Kontakt findet ihr auch auf meiner Website.
HERZLICHEN DANK an Sabine!
Und wenn du für dich und deinen Traum vom (nächsten) Kinderbuch etwas mitnehmen konntest, lass es uns doch wissen!
Du kannst natürlich auch Sabine direkt einen Gruß schicken. Ihre Homepage, wie oben beschrieben ist www.illubine.de und auf Instagram ist sie unter @illubine_illustration zu finden.
Ich (Katrin) bin ja auch soooo begeistert von den vielen verschiedenen Angeboten ihrer Seite https://www.spinnlabor.de/ , die sie zusammen mit Florentine Hein betreibt. Auf Instagram findet ihr die zwei unter @https://www.instagram.com/spinnlabor/. Ich liebe dort die Downloadmöglichkeiten UND DIE NOTIZBÜCHER!!! :-)

- Nora
- 9. Sept. 2021
- 9 Min. Lesezeit
Dürfen wir vorstellen – Kinderbuch-Nominierten auf der Longlist des SelfPublishing-Buchpreises 2021!

Sie haben sich bereit erklärt, uns ein paar Fragen zu ihren Titeln, ihren Erfahrungen und zum Self-Publishing zu beantworten! Vielen Dank dafür!
Ganz nach dem Motto "Learn from the Best", haben wir folgende Fragen gestellt:
Was hat dich zu dieser Geschichte inspiriert?
Wieso hast du den Titel im Self-Publishing herausgebracht?
Wie hast du ihn veröffentlicht?
Was waren die drei größten Herausforderungen bei diesem Projekt?
Was magst du am Self-Publishing am meisten?

Unten findest du nacheinander ihre Antworten (nach Buchtitel gereiht). Ich muss ehrlich sagen, dass ich total happy bin, dass ich auf die Idee gekommen bin, diese Fragen zu stellen, denn sie zeigen auf, wie divers die Geschichten hinter den Büchern sind – nicht nur im Inhalt, sondern auch in der Entstehung. Einige der Nominierten sind Neulinge, andere schon Profis. Und die Herausforderungen bei der Realisierung des eigenen Buchtraumes sind vielfältig.
Eine spannende Lektüre für jeden, der überlegt, selbst ein Buch herauszubringen!

Andrea Hahnfeld mit dem Märchen "Der Baum und das Mädchen"
Was hat dich zu dieser Geschichte inspiriert?
"Das Märchen ist im Rahmen eines Kurses zum Märchenschreiben entstanden. Ich wollte zwei Märchen so miteinander verweben, dass ein neues Märchen entsteht. Eines dieser Märchen ist schon seit jeher mein Lieblingsmärchen: Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen von Hans Christian Andersen. Ich habe es bei meiner Oma immer gelesen und damals hat mich die Traurigkeit des Märchens in ihren Bann gezogen.
Die erste Version war bereits während des Kurses fertig. Schon beim Vorlesen in der Runde habe ich gemerkt, dass es irgendwie besonders geworden ist. Also habe ich es bearbeitet. Fünf Versionen später stand der Text und die Idee es illustrieren zu lassen war gefasst."
Wieso hast du den Titel im Self-Publishing herausgebracht?
"Ich möchte gerne meine Geschichten so herausbringen, wie ich sie sehe. Außerdem macht es mir Spaß, ein Buchprojekt von Anfang bis zum Ende durchzuführen. Mit allem, was dazu gehört: Schreiben, Lektorat, Illustrationen, Cover-Gestaltung und Veröffentlichung. Klar, nimmt der Verlag Autor:innen vieles ab. Leider aber auch vieles, das spannend und lehrreich ist. Ich finde das Self-Publishing eine wunderbare Möglichkeit, meine Geschichten in die Welt zu bringen, ohne mich mit demotivierenden Gedanken auseinandersetzen zu müssen, wie beispielsweise: Lässt sich das auch verkaufen?"
Wie hast du ihn veröffentlicht?
"Da Der Baum und das Mädchen erst mein zweites Buch im Self-Publishing ist, habe ich mich für Kindle Direct Publishing entschieden. Das E-Buch ist über Amazon Select erhältlich, was den Vorteil hat, dass Kindle Unlimited-Kund:innen es kostenlos lesen können. Die vielen Plattformen können am Anfang einschüchtern. Ich habe mich daher schlicht für die größte entschieden. Es war mir einfach zu viel Arbeit, das Buch auf jeder Plattform separat hochzuladen."
Was waren die drei größten Herausforderungen bei diesem Projekt?
"Die Illustration war mit Sicherheit die größte Herausforderung. Zuerst hatte ich ganz klassisch eine Illustratorin angefragt, die aber ein sehr hohes Honorar wollte. Das Geld hatte ich nicht. Die Geschichte blieb eine Weile liegen, bis ich mich dann dazu entschieden habe, bei Fiverr jemanden zu finden. Dort kann man Illustrator:innen finden, die zum eigenen Budget passen. Die Bilder der ukrainischen Künstlerin Anastasia Khmelevska haben mich sofort überzeugt. Also habe ich sie angeschrieben und als Probe-Illustration Figurenskizzen beauftragt. Dazu musste ich die Geschichte erstmal ins Englische übersetzen, denn unsere Kommunikationssprache war Englisch. Nachdem ich mit den Figurenskizzen zufrieden war, sind wir das Projekt gemeinsam angegangen. Dazu musste ich den Text auf Doppelseiten anordnen und einigermaßen gleichmäßig verteilen. Dieser Schritt ist super wichtig und ich habe ihn nicht ganz so genau genommen, was sich später rächte. Ursprünglich wollte ich Anastasia einfach machen lassen - aber dann ist doch mein Perfektionismus durchgebrochen und ich habe relativ viele Hinweise gegeben, wie die Illustrationen verbessert werden können. Wir hatten unzählige Revisionen und Anastasia war da sehr geduldig, hat viel neu gezeichnet. Das ist sicherlich nicht selbstverständlich. Oft kam es auf Details an: Beispielsweise trug das kleine Mädchen auf einem Bild Schuhe statt Stiefel. Auf einer anderen Illustration funktionierte die Farbe des Hemds nicht. Am längsten haben wir uns mit der Darstellung des Todes befasst, der irgendwie nie gut aussah - bis mir die rettende Idee kam, ihn als Schatten darzustellen.
Die zweite Herausforderung war der Buchsatz, der bei einem illustrierten Buch nochmal deutlich schwieriger ist als bei einem nicht illustrierten. Dieser Schritt hätte auf jeden Fall der erste sein sollen. Der Text sollte auf der Seite in seiner finalen Form (also auch in der korrekten Schriftgröße) platziert sein, bevor ihn die Illustratorin bekommt. So kann sie die Illustrationen um den Text herum platzieren. Weil ich das nicht so genau genommen hatte, hatte ich zu große Zeichnungen und musste Platz für den Text schaffen. Das war problematisch und ich musste viel basteln, teilweise meine Illustratorin bitten, die Bilder entsprechend zu verändern. Weil ich Schriftgröße und Zeilenabstand vorab nicht bedacht hatte, musste ich Illustrationen nachordern, denn es wurden mehr Seiten als ursprünglich geplant. Das hat Zeit und Nerven gekostet.
Den letzten Nerv hat mir allerdings das Hochladen des Buches geraubt. Die Datei war aufgrund der Bilder sehr groß und das Hochladen brach häufig ab. Versuche, die Datei kleiner zu bekommen haben zu Formatfehlern geführt. Bestimmt drei Mal hat Amazon das Buch abgelehnt, weil es einen Formatfehler gab. Ich hab verzweifelt die Fehler gesucht und einfach nicht gesehen, wo genau das Problem liegt. Letztlich bin ich die Fehlersuche mit dem Kundensupport von Amazon angegangen. Der Support konnte gut weiterhelfen. Dennoch war der Prozess ziemlich frustrierend."
Was magst du am Self-Publishing am meisten?
"Ich mag vor allem das Selbstbestimmte daran. Klar würde ich auch gerne meine Bücher verkaufen und ich weiß, dass man im Verlag mitunter bessere Marktchancen hat. Allerdings gefällt mir nicht, dass alles nur danach beurteilt wird, ob es sich verkaufen lässt oder nicht. Für mich ist Kreativität ein Wert an sich. Ich schaffe gerne schöne Dinge. Die Verkaufbarkeit spielt eine Nebenrolle. Damit möchte ich keine Lanze dafür brechen, einfach alles ohne Qualitätskontrolle zu veröffentlichen. Auch ich habe die Geschichte vorab Freund:innen gegeben und ihr Feedback eingeholt, zudem eine Lektorin und eine professionelle Illustratorin beauftragt. Das kostet Geld. Ich betrachte das Bücherschreiben als Hobby. Wer reiten geht hat ja auch mehr Ausgaben als Einnahmen. Man macht ein Hobby, weil es Spaß macht und weil man besser darin werden möchte. Der Lohn für meinen Einsatz ist ein Buch, auf das ich stolz bin. Und dank Self-Publishing sieht es genau so aus, wie ich das wollte."

Bettina Huchler mit "Tabea, Sascha und der besondere Adventkalender"
Was hat dich zu dieser Geschichte inspiriert?
"Nachdem mein Buch "Weihnachtsglanz in Kinderaugen" erschienen ist, meinte eine Leserin, dass sechs Kurzgeschichten für ein Buch viel zu wenig sind. Nach einem kurzen Austausch kam dann die Idee zu einem Adventkalender mit 24 Geschichten. Weil das für mich jedoch nach nichts Neuem klang, hatte ich die Idee zu einer sogenannten Drumherumgeschichte, die alle 24 Geschichten miteinander verbindet. Somit erleben die Leser*innen in diesem Buch gemeinsam mit den Geschwistern Tabea und Sascha die Adventszeit und haben für jeden Tag eine neue Geschichte. Doch auch das hat mir noch nicht gereicht, sodass es zu jeder Geschichte auch noch ein kleines Goodie gibt - ein Rezept, eine Bastelanleitung etc."
Wieso hast du den Titel im Self-Publishing herausgebracht?
"Ich habe bisher all meine Bücher im Selfpublishing veröffentlicht, von daher war es bei diesem Buch genauso klar, dass ich es wieder tun werde."
Wie hast du ihn veröffentlicht?
"Das eBook habe ich über neobooks und das Hardcover über BoD veröffentlicht. Ich habe beides voneinander getrennt veröffentlicht, weil mir wichtig war, dass ich das eBook ebenfalls in meinem eigenen Shop anbieten kann, was bei BoD leider nicht möglich ist."
Was waren die drei größten Herausforderungen bei diesem Projekt?
"Der ganze Adventskalender war eine reine Herausforderung. Erst einmal mussten tatsächlich 24 Ideen für 24 Geschichten her, was gar nicht so einfach war. Daher bin ich allen dankbar, die mir ein paar Ideen für Geschichten geliefert haben. Auch dass das Buch rechtzeitig im November erscheint, war gar nicht so einfach. Denn ich musste kurz vor Schluss eine neue Lektorin und eine neue Korrektorin für die restlichen Geschichten finden. Auch kamen die letzten Illustrationen erst kurz vor Torschluss, sodass meine Nerven blank lagen. Es ist in diesem Fall schließlich nicht wie bei jedem anderen Buch, wo man sagen kann: Ach, verschiebe ich es eben um einen Monat. Es ist ein Adventskalender. Das heißt, hätte es nicht rechtzeitig geklappt, hätte ich die Veröffentlichung um ein ganzes Jahr verschieben müssen. Aber am Ende ist zum Glück alles gut gegangen und die Achterbahnfahrt wurde überstanden."
Was magst du am Self-Publishing am meisten?
"Ich mag am Self-Publishing, dass man mit den Personen zusammenarbeiten kann, mit denen es harmoniert, man keine festen Deadlines hat - es sei denn, man setzt sich selbst welche - und man im Grunde sein eigener Herr bzw. Frau über die Veröffentlichung und alles, was damit zu tun hat, ist."

Enna Miau mit "Die kleine Sommerbiene"
Was hat dich zu dieser Geschichte inspiriert?
"Meine Kinder, die mit ihnen verbundene wachsende Anzahl an guten und weniger guten Kinderbücher in unserem Haushalt und nicht zuletzt mein fast nie still stehender kreativer Motor haben mich zur Autorin werden lassen. "Die kleine Sommerbiene" ist das vierte Buch der Kinderbuchreihe rund um die kleine Biene Millie. Jede Jahreszeit hat ein Abenteuer. Es war also klar, dass es für den Sommer noch ein Buch geben wird."
Wieso hast du den Titel im Self-Publishing herausgebracht?
"Als Musikerin und Unternehmerin war ich nach zwei Vorstellungsgesprächen bei kleinen Verlagen entsetzt, wie winzig Beteiligung am eigenen Werk ist und wie hoch das eigene Engagement trotzdem sein muss, um überhaupt gesehen zu werden oder als Erfolg zu gelten. Da ich sowieso "selbst und ständig" bin, war der Schritt in diese Richtung nach einer optimistischen Kalkulation und mit meinen bisherigen Erfahrungen nicht so schwer."
Wie hast du ihn veröffentlicht?
"Mit einer guten Werbestrategie und entgegen aller Empfehlungen, dass im Deutschen Buchhandel nur Hardcover bei Kinderbüchern zählen, als Softcover."
Was waren die drei größten Herausforderungen bei diesem Projekt?
"Mein eigener Anspruch ist von Buch zu Buch gestiegen und da ich in Reimen schreibe, ist es immer wieder eine besondere Herausforderung. In jedem Buch wird außerdem Wissen vermittelt und für "Die kleine Sommerbiene" war geplant, dass es um Wildbienen gehen soll. Jedoch 12 verschiedene Reimwörter auf "Biene" zu finden, ging überhaupt nicht gut. Erst als die Idee "erschien", das Ganze aufzulockern und Tiere am See und Wildbienen vorzustellen, war "alles wieder gut". An den Reimen habe ich aber trotzdem sehr lange gefeilt.
Die zusätzlichen Wissensseiten hinten im Buch zu den einzelnen Tieren haben mir und meinem Mann, der mit Freude lektoriert und für den Textsatz zuständig ist, vor allem Nerven gekostet, da wir diese Texte einfach und kurz halten mussten. Kürzen und den Text hübsch formatieren - puh! - das war aufreibender als das Buch zu schreiben."
Was magst du am Self-Publishing am meisten?
"Ich bin mit Leib und Seele gern selbstständige Unternehmerin und habe ein tolles Team. (DANKE liebes Team!) Wenn ich eine Idee habe, dann sagt mir niemand erstmal: "Das geht so aber eigentlich nicht!" Und ich bin nicht eine von vielen, sondern DIE NUMMER EINS - immer im Fokus. :D Außerdem ist es schön, mehr als 1 EURO am eigenen Buch zu verdienen."
Wenn du noch mehr über die Entstehung von Ennas Projekt erfahren möchtest, dann höre dir meine Podcast-Folge #11 an. >>

Mara Wolf mit "Hey da! Wo ist dein Schnabel?"
Was hat dich zu dieser Geschichte inspiriert?
Inspiriert hat mich ein Youtube Video, das ich vor vielen Jahren einmal zufällig gesehen habe – in dem Video ging es um einen animierten Kiwi. Von da an hatte ich diese niedlichen Vögel ins Herz geschlossen. Irgendwann kam mir der Gedanke, dass sich ein Kiwi gut als Protagonist in einem Kinderbuch machen würde, und der Rest der Geschichte hat sich nach und nach ergeben.
Wieso hast du den Titel im Self-Publishing herausgebracht?
Mit meinen zwei Kinderbüchern, die vor »Hey du! Wo ist dein Schnabel?« entstanden sind (die ich bisher aber immer noch nicht veröffentlicht habe), hatte ich mich an viele Verlage gewandt. Leider kam von den Verlagen hauptsächlich keine Reaktion bis hin zu ein paar Absagen. Da eine meiner Lieblingsautorinnen, Mila Olsen, Selfpublisherin ist, habe ich mich zu dem Thema schlau gemacht, und beschlossen, dass ich das Ganze auch selbst in die Hand nehmen möchte. »Hey du! Wo ist dein Schnabel?« habe ich gar nicht erst an Verlage geschickt, sondern mich direkt für Selfpublishing entschieden. Mein Traum war schon immer ein Buch zu veröffentlichen und das wollte ich mir einfach erfüllen.
Wie hast du ihn veröffentlicht?
Das Hardcover habe ich über BoD und das Taschenbuch und das eBook über KDP veröffentlicht.
Was waren die drei größten Herausforderungen bei diesem Projekt?
Puh, da gab es einige. Erst einmal das ganze Informieren rund ums Selfpublishing und was man dabei alles beachten muss. Da kamen Dinge auf, an die ich vorher nie im Leben gedacht hätte. Wenn man noch ganz am Anfang steht, kann einen das ganz schön verunsichern.
Mich mit Social Media Accounts, einer eigenen Webseite, und allgemein den Möglichkeiten der Buchbewerbung auseinanderzusetzen, war auch eine größere Hürde. Ich habe Social Media Accounts schon im Privaten kaum genutzt und musste mich deshalb komplett neu damit befassen.
Und mich mit Bildbearbeitungssoftware auseinanderzusetzen, damit die Illustrationen für die Veröffentlichung geeignet waren, war auch kein Spaß.
Aber immer, wenn man etwas geschafft hat, und es dann für die Zukunft gelernt hat, ist das ein tolles Gefühl.
Was magst du am Self-Publishing am meisten?
Dass ich alles selbst bestimmen kann und bei jedem Vorgang genaue Einsicht habe. Ich kann entscheiden, wie mein Buch aussehen soll, welchen Titel ich ihm gebe, welche Bilder mit hinein sollen usw.
Ich kann entscheiden, mit welchen Personen ich zusammenarbeite, um das Buch entstehen zu lassen. Zudem lerne ich sehr viel über den ganzen Prozess rund ums Buch und das ist sehr spannend.
Mehr Infos zum Selfpublishing Buchpreis
Vielen Dank an die Nominierten für die Teilnahme am Interview und viel Erfolg!
Wenn du die AutorInnen näher kennenlernen möchtest, findest du auf der Seite des Selfpublisher Verbandes mehr Infos zur Longlist des Selfpublishing Buchpreises >>
