top of page

BLOG

Suche

Du möchtest dein Kinderbuch so zeigen, dass es Kleine und Große neugierig macht und begeistert?

Wir haben für dich die Mitglieder der KinderbuchManufaktur gefragt: Worauf achtest du, wenn du mit deinem Kinderbuch einen Messe-Stand aufbaust? Und welche Erfahrungen und Tipps hast du gesammelt? Daraus ist eine bunte Sammlung kreativer Ideen entstanden und wir sind gespannt, was du dir – mal aus Bildern, mal aus Berichten – mitnehmen wirst!


Kinderbuch Messestand Kinderbuchmarketing Buchmesse

ALEXANDRA WAGNER

Kinderbuch Messestand Kinderbuchmarketing Buchmesse Alexandra Wagner

Alex hat zu ihren Messe-Möglichkeiten bereits einen Gastbeitrag auf dem Blog der KinderbuchManufaktur veröffentlicht. Wir haben dir diesen Link am Ende des Beitrags zum Nachlesen ihrer 10 Tipps für einen Messe-Auftritt eingefügt!


ALINA GRIES

Auf welcher Buchveranstaltung hast du deinen Stand aufgebaut?

Das war auf dem 1. Kinderbuchfest Grevenbroich


Kinderbuch Messestand Kinderbuchmarketing Buchmesse Alina Gries

Was hast du dir für deinen Stand überlegt, um passend zu deinem Buch kreativ zu werden und BesucherInnen einzuladen?

  • Ich habe überlegt, unterschiedliche Ebenen zu nutzen und nicht nur die reine Tischfläche, deshalb auch ein Tischgestellt, was dem ganzen einen Rahmen gibt.

  • Dazu natürlich die Buchfiguren, die dazu einladen sollten, auch in das Buch zu schauen.

  • Kugelschreiber mit Werbung, denn etwas zum Schreiben, braucht man immer ;-)

  • Flyer mit Angeboten und den Büchern und es gab eine Stempelaktion, damit jedes Kind auch jeden Stand besucht

Welche Herausforderungen hast du bewältigt, von denen du gerne zuvor gewusst hättest?

Dass es nicht nur um den Stand an sich geht, sondern auch um den Hintergrund, den werde ich nächstes Mal noch etwas mehr ausschmücken

Mein Nr.1 Tipp:

Eine Stempelaktion, dadurch kamen wirklich so viele Kinder an den Stand mit ihren Eltern, die dann kurz ins Buch geguckt und manchmal sogar "hängen geblieben" sind.



ANIKA HASSE

Kinderbuch Messestand Kinderbuchmarketing Buchmesse Anika Hasse

ANNIKA DEBSCHÜTZ-FREY

Kinderbuch Messestand Kinderbuchmarketing Buchmesse Annika Debschütz Frey

Das Foto zeigt, wie mein Stand auf den Kirchberger Kinderliteraturtagen aussah.

"Das Einhorn voller Zorn" als große Häkelfigur war der Eye-Catcher. Aber auch die Bügelperlenbilder aller Figuren aus meinem Buch, die meine Kinder für mich gemacht hatten, waren bei den Kindern sehr beliebt. Für das Buchmesse-Quiz habe ich diese Figuren benutzt, um die Geschichte meines Buches in Kurzform nachzuerzählen, damit die Kinder die Quizfrage beantworten konnten.

Weitere selbstgestaltete Deko: Roll-up (als Hintergrund), Postkarten mit der Botschaft des Buches (als Mitgebsel beim Kauf eines Buches) und Lesezeichen (zum Mitnehmen, ausgelegt auf dem Tisch). Die Lesezeichen habe ich so gestaltet, dass neben Bildern aus dem Buch auch der Titel, der Verlag, mein Name und die ISBN abgedruckt sind. So können sich die Messebesucher auch noch danach entscheiden, das Buch zu bestellen.


Zum Präsentieren der Bücher habe ich Holzstaffeleien und ein kleines Regal auf dem Tisch aufgestellt. Auch meine Holztransportboxen kamen als Erhöhung zum Einsatz. Als bunte Farbkleckse habe ich Luftballons zu Tieren geformt und auf dem Tisch verteilt. Tischdecken auf den kahlen Tischen machen gleich ein anderes Bild.


Als Bastelaktion habe ich das Einhorn voller Zorn als Finger-Papp-Figur entworfen. Ich bin jedes Mal begeistert, wie kunterbunt die kleinen Künstler das Einhorn anmalen.

Für meine Lesung habe ich aus den Bildern des Buches eine PowerPoint-Präsentation erstellt. So gab es für die kleinen und großen Besucher nicht nur etwas zu hören, sondern auch zu sehen.

Herausforderungen gab es bei mir nicht, da ich letztes Jahr schon als "Autorin ohne Buch" auf der Messe war und so in alles reinschnuppern konnte.

Mein Nr. 1 Tipp:

Häkelfigur, Bügelperlenfiguren und Luftballontiere ziehen Kinder magisch an! So kommt man gleich mit den Kindern und Eltern ins Gespräch...


CLAUDIA SYGUDA

Kinderbuch Messestand Kinderbuchmarketing Buchmesse Claudia Syguda

Ich liebe es, mich passend zu meinen Figuren im Buch zu verkleiden und wenn es nur Assessoires sind. Das lenkt auf jeden Fall die Aufmerksamkeit auf sich und ich komme dadurch schnell ins Gespräch mit den BesucherInnen.

Außerdem habe ich auch Handpuppen, die ich entsprechend den Büchern einsetze. Kinder lieben das! Und so ist die Hemmschwelle für ein Gespräch mit einem witzigen, kleinen Dialog durch die Handpuppe viel niedriger und unkomplizierter.


FELICITAS KNAUPP

KinderbuchManufaktur Messestand Felicitas Knaupp

Auf welcher Buchveranstaltung hast du deinen Stand aufgebaut?

Auf den Kinderliteraturtagen Kirchberg an der Jagst (KiKiLi) im Mai 2023 und auf der Kinder lesen in Zürich im Juli 2023.

Was hast du dir für deinen Stand überlegt, um passend zu deinem Buch kreativ zu werden und BesucherInnen einzuladen?

Zu meinem Musical „Das Geheimnis des Zauberwortes“ hatte ich passend Schneckenhäuser ausgelegt, da der kleine Nathan die Zauberwörter in einem ganz besonderen Schneckenhaus sammelt. Und eine Filzpuppe eines kleinen Wesen, ein Männlein, das in der Geschichte vorkommt.

Für meinen erzählenden Kinderroman „Ich bin Selim – Abenteuer eines kleinen Straßenhundes“, hatte ich passende Hundestofftiere, Hundespielknochen, einen Klicker für Hundetraining und eine Hundepfeife, außerdem ein Fotoalbum zum Durchblättern mit Fotos der Welpen und der Höhle in Istanbul, wo die Kleinen geboren wurden. All das half sehr dabei, mit Kindern wie Erwachsenen ins Gespräch zu kommen.

Ich hatte auch Tütchen mit Hundeleckerlis zum Verteilen vorbereitet, aber das lief gar nicht, da kaum jemand, den ich fragte, selbst einen Hund hatte. 😉

Mein Nr. 1 Tipp:

Wenn dein Buch auf wahren Hintergründen basiert, wie bei mir das Buch „Ich bin Selim – Abenteuer eines kleinen Straßenhundes“, dann lege ein Fotoalbum auf dem Tisch aus. (Bei menschlichen Hauptfiguren natürlich nur, wenn du die Erlaubnis hast.) Das zieht Kinder wie Erwachsene sofort in ihren Bann und viele werden dadurch sehr viel stärker das Schicksal der Hauptfigur nachempfinden können. Das wiederrum verbindet natürlich auch viel stärker mit deinem Buch.

IRIS GENENZ

Kinderbuch Messestand Kinderbuchmarketing Buchmesse Iris Genenz

Auf welcher Buchveranstaltung hast du deinen Stand aufgebaut?

Meinen Buchstand habe ich auf den Kikili 2023 (Kirchberger Kinderliteraturtagen) aufgebaut.

Als Basic gehören für mich immer 1-2 Tischdecken, mein Roll-up, eine Wimpelkette und Tischaufsteller zur Dekoration. Durch die Tischdecken und die Wimpelkette wirkt der Tisch gleich fröhlich, bunt und einladend. Sind die Tischdecken lang genug, können auch die vielen Buchkartons unterm Tisch dahinter verschwinden und der Stand sieht ordentlicher aus. Ansonsten verschwinden unschöne Verpackungen auch hinter dem Roll-up ;)

Mit der restlichen Deko experementiere ich gerne herum und probiere Unterschiedliches aus.

Als schön und praktisch hat sich dabei eine kleinen Kiste bewährt, die durch ihre Höhe noch einmal besonders ins Auge sticht und dem Tisch eine zweite Ebene verleiht.

In diesem Jahr haben sich außerdem Heliumluftballons als Eyecatcher und Goodies zum Buch besonders bewährt. Da ich meine Bücher auch illustriert habe, konnte ich sie mit dem Gesicht meines Protagonisten verzieren und hatte so auch gleich noch "laufende Werbung" ;)

Apropos laufende Werbung: Der absolute Hit war natürlich mein Hamster Willi Winter als Walkingact! Auf den Buchverkauf hat es sich zwar nicht direkt ausgewirkt (anders als die Luftballons), dafür gab es viele strahlende Kinderaugen und tolle Fotos als Erinnerung.

Zum ersten Mal habe ich auch sogenannte "Buchboxen" verkauft, für die ich zu meinen Büchern passende Goodies zusammengestellt habe. Dazu gehörten u.a. Willi Winter Häkeltiere, die bis zum Verkauf meinen Tisch schmückten.

Außerdem habe ich einige meiner Bücher bereits als Geschenk verpackt. So konnten die Besucher sie gleich als Geschenk für die Kinder mitnehmen und sie machten meinen Tisch noch etwas bunter.

Mein Learning in diesem Jahr:

Ich verschenke nicht mehr so viel wie früher.

Tatsächlich gibt es bei mir (außer Lesezeichen zum Ausmalen) nichts mehr einfach so geschenkt. Es ist zwar nett, aber die meisten Menschen schätzen Dinge, die sie umsonst bekommen haben, weniger. Am ersten Tag habe ich meine Heliumballons noch verschenkt. Doch dadurch kamen die Kinder nur, um sich einen Luftballon abzuholen und verließen den Stand danach sofort wieder.

Ich verschenke sehr gerne Sachen und bereite eine kleine Freude, aber auch ich muss irgendwie überleben und kann nicht auf jedem Event draufzahlen!

Am zweiten Tag gab es die Luftballons nur noch zum Buch dazu und siehe da ... einige kamen wegen der Luftballons und ginge mit Luftballon und signiertem Buch ;)

Die unerwartete Freude, wenn ich als Dankeschön zum Buch noch einen Gratisdownload zum Hörspiel, einen Button oder ein Extralesezeichen oben drauf packe, ist viel, viel größer bei den meisten, weil sie sich wirklich für meine Geschichte und die entsprechenden Goodies interessieren.

Mein Nr.1 Tipp:

Plüschtiere erregen bei Kindern immer Aufmerksamkeit. Dafür müssen sie nicht einmal verkauft werden, sondern sind auch als Deko erst einmal ausreichend ;)


JONNA STRUWE

Kinderbuch Messestand Kinderbuchmarketing Buchmesse Jonna Struwe

Auf welcher Buchveranstaltung hast du deinen Stand aufgebaut?

Bei den Kirchberger Kinderliteraturtagen

Was hast du dir für deinen Stand überlegt, um passend zu deinem Buch kreativ zu werden und BesucherInnen einzuladen?

Ich habe eine Bommelgirlande gebastelt, so wie sie auf dem Cover von „Molly, Trappel und das Knack“ zu sehen ist. Sie rahmt meinen Stand schön ein, wie ich finde.


Dazu hänge ich meine Hauptfiguren aus den Büchern, auf der einen Seite Molly und Trappel, auf der anderen die kleine Omi mit Max und Lena – die Seiten entsprechen dem Rollup-Banner.

Außerdem ist Mollys Puppe dabei, sie begleitet mich auch immer zu Lesungen.

Wenn der Tisch groß ist wie in Kirchberg, dann verteile ich extra große Konfetti-Kreise zwischen Büchern, Karten und Flyern (Konfetti gehört schließlich in der Kinderbuchmanufaktur immer dazu). Zum Mitnehmen gibt es Aufkleber und Lesezeichen.

Mein Nr.1 Tipp:

Ich liebe meine Tisch-Deko-Stange. Sie ist einfach zu transportieren und bietet die Möglichkeit, auch die Höhe zu nutzen.


JUDITH SPÖRL

Kinderbuch Messestand Kinderbuchmarketing Buchmesse Judith Spörl

Was den Aufbau ihrer Buch-Messe-Stände betrifft, packt Judith mittlerweile zielsicher im Blindflug und vergisst auch nicht Tesa, Schere, Sicherheitsnadeln, Tischdecke (um den Tisch zu kaschieren) und die vielen Ideen, die sie zu ihren Büchern für die Kleinsten und Größeren anbietet.

Zum letzten Messestand hat Judith eine Papierflieger-Bastelei angeboten, die sich bestens mit der gemeinsame Stempel-Aktion aller Messe-Stände verbinden ließ.

In ihr Flugzeug "Propinella" können Kinder wie eine Seifenkiste einsteigen und damit fliegt Judith samt Büchern in die Herzen der Kinder.

KATRIN GRIECO

Kinderbuch Messestand Kinderbuchmarketing Buchmesse Katrin Grieco

Ich durfte meine Bücher auf verschiedensten Messe-Ständen präsentieren, dazu gehörten auch Kinder- und Familienfeste oder Fortbildungs- und Großveranstaltungen von Kirchen.


Mir war dabei immer wichtig, den Fokus auf die kleinen BesucherInnen zu legen, ins Gespräch komme ich mit den Eltern dann ganz nebenbei, während wir Basteln oder anderweitig kreativ sind. Bei meinen Stand-Angeboten achte ich darauf, dass sie einfach und gemeinsam mit den begleitenden Eltern umzusetzen sind und die Kinder sich mit stolzem Lachen verabschieden können. Wenn dann noch kleine Kunstwerke entstehen, die mit aufs Foto können, hüpft mein Autorinnen-Herz. Dafür waren als Fotohintergründe immer wieder meine Roll-Up-Banner besonders wertvoll.


Ein Standkonzept hat sich für mich bewährt, weil Banner und Material dann auch schon ausgeliehen und mitgenommen wurden, selbst wenn ich nicht anwesend sein konnte.


Und wenn die Veranstaltung-Zeit pausiert, schmücken die Banner auch schon mal die Buchhandlung vor Ort.


MARTINA KANOLD

Kinderbuch Messestand Kinderbuchmarketing Buchmesse Martina Kanold

Auf welcher Buchveranstaltung hast du deinen Stand aufgebaut?

Auf den Kirchberger Kinderliteraturtagen.


Was hast du dir für deinen Stand überlegt, um passend zu deinem Buch kreativ zu werden und BesucherInnen einzuladen?

Tatsächlich habe ich gar nicht so viele Extras. Für jedes Buch habe ich eine Postkarte gedruckt, die ich an alle Kinder, die vorbei kommen und sie mitnehmen möchten verschenke.

Zusätzlich habe ich aus jedem Buch fünf Illustrationen herausgepickt und mir dazu einen Spruch einfallen gelassen. Davon habe ich Glückwunschkarten, mit Kuvert drucken lassen, die ich zusätzlich verkaufe. Viele Besucher bleiben daher schon am Postkartenständer stehen und sehen sich die Karten an. So müssen sie nicht mit mir sprechen.

Wer eines meiner Bücher dann in die Hand nimmt, dem erzähle ich gerne, wie ich dazu gekommen bin, dieses Buch zu schreiben. Dann merke ich schon, ob Interesse besteht oder nicht. Danach frage ich gerne, ob ich die Geschichte erzählen soll. Die meisten Kinder lieben es Geschichten zu hören und dabei in den Büchern zu blättern.

Welche Herausforderungen hast du bewältigt, von denen du gerne zuvor gewusst hättest?

Eine Herausforderung ist es für mich auf jeden Fall, fremde Menschen anzusprechen. Da musste ich aus meiner Komfortzone heraus. Aber mit jeder Messe wird das besser:-)

Mein Nr.1 Tipp:

Es ist auf jeden Fall hilfreich, irgendetwas zu haben, um mit Passanten ins Gespräch zu kommen, damit es nicht gleich in ein Verkaufsgespräch ausartet und die Besucher verschreckt den Stand verlassen.

Für mich ist wichtig: egal ob ich etwas verkaufe oder nicht, meine Besucher sollen den Stand mit einem positiven Gefühl verlassen.

Ich habe immer noch ein paar Illustrationen dabei, die nichts mit meinen Kinderbüchern zu tun haben. Das sind Zeichnungen, die bei „Inktober“ entstanden sind. So kann ich den Besuchern erklären, was „Inktober“ ist und wie die Zeichnungen entstanden sind. Das ist unverfänglich.




HERZLICHEN DANK FÜR ALL DIE BILDER UND BERICHTE!

Und wenn du noch mehr zu dem Thema der Messe-Möglichkeiten lesen möchtest, wirst du hier auf unserem Blog fündig:

Gastbeitrag von Jasmin Zipperling

Gastbeitrag von Alexandra Wagner



Wie es dazu kam, dass wir von der freien Lektorin Susanne Ospelkaus Tipps für das Kinderbuch Richtung Verlag erhalten haben? Susanne hat für den Brunnen Verlag mit uns in der KinderbuchManufaktur eine PitchParty erlebt. Mitglieder der KinderbuchManufaktur konnten während einer Zoom Session in einer Minute ihre geschriebenen oder illustrierten Projekte und die Person dahinter vorstellen, um sich beim Verlag zu bewerben.

KinderbuchManufaktur Kinderbuch Verlag Ospelkaus

Im Anschluss an diese Veranstaltung wurden einige der TeilnehmerInnen eingeladen, sich in einer nächsten Runde mit einer ausführlichen Bewerbung dem Verlag vorzustellen.

Hier haben wir nun die Möglichkeit, noch einmal von Susanne zu lernen:

Susanne, wenn du an die PitchParty zurückdenkst, welche 3 persönlichen Tipps würdest du KinderbuchKreativen gerne für die Zukunft mit auf den Weg geben?

Ich fand alle Beiträge der PitchParty sehr sympathisch.

  1. Mich interessiert die Person hinter den Geschichten, deswegen war es sehr hilfreich, wenn der Bezug zum Thema deutlich wurde. Wenn Autor_innen aufgrund von Erfahrungen, Beruf oder Hobby Expert_innen sind, möchte ich es wissen.

  2. Mit einem Pitch kann viel Spannung erzeugt werden und das ist gut, um mich neugierig zu machen. Doch ich muss spüren, dass Autor_innen auch das Ende der Geschichte kennen bzw. wissen, wie sie die Spannung auflösen.

  3. Ich empfehle, dass man die eigene Geschichte nicht direkt lobt. Das entscheiden letztendlich die Leser_innen. Wenn der Pitch und Plot präzise formuliert sind, braucht es keine Beschreibungen wie liebevoll, spannend, kreativ oder originell.


Was gehört für dich in eine Verlags-Bewerbung?

Wenn ich nach einem Pitch, um Exposé und Leseprobe bitte, möchte ich tatsächlich die komplette Geschichte sehen. Nur eine Idee zu formulieren, reicht mir nicht. Natürlich ist das auch eine Vorgehensweise und manchmal fragt ein Verlag auch an, ob man eine Idee hat, aber dann kennt der Verlag Stil und Arbeitsweise der Autor_innen. Für Folgeprojekte reichen Exposé und Leseprobe.


Wenn Autor_innen sich Gedanken zur Vermarktung und Platzierung ihrer Geschichte im Buchhandel machen, ist das für mich sehr hilfreich. Es müssen keine ausgeklügelten Strategien sein, sondern Ideen und Anknüpfungspunkte, die ich aufnehmen kann.

Je besser Vermarktungsideen sind, umso eher lässt sich auch die Verlagsrunde begeistern.


Auf was achtest du besonders, damit du diese Bewerbung in die Verlagsrunde mitnehmen kannst?

Ich schaue, ob wir mit neuen Projekten an vorhandene Titel anknüpfen können. Erfolgreiche Bücher zeigen uns, was sich Kunden_innen wünschen und ich überlege, ob ein neues Buch ein Thema fortsetzt, ergänzt oder intensiviert. Dabei bin ich auch für Neues aufgeschlossen. Sobald eine Geschichte mit viel Magie oder Zauber arbeitet, muss ich abwägen, ob sie im christlichen Verlag gut aufgehoben ist.

Eine Absage von Brunnen bedeutet nicht, dass ein Manuskript schlecht ist. Alle Teilnehmerinnen der Pitch-Party, die mir Manuskript / Portfolio eingesandt hatten, erhalten eine kurze Begründung, warum ihr Projekt (noch) nicht zu Brunnen passt.


In der Verlagsrunde wird beraten, welche Projekte und Personen infrage kommen. Wer gehört hier bei Brunnen dazu und wie können wir uns das vorstellen?

In der Verlagsrunde treffen sich Verleger, Mitarbeiter_innen aus Marketing und Produktion und Lektor_innen. Hier wird eine Buchidee sehr demokratisch besprochen.

Je überzeugter ich von einem Projekt und Autor_in bin, umso besser kann ich der Kritik oder den Bedenken von Kollegen und Kolleginnen begegnen.


Hier lohnt es sich, wenn ich aufzeigen kann, was Autor_innen selbst tun möchten, um die Geschichte voranzubringen, z. B. durch Veranstaltungen, Bastel- bzw. Onlinematerial.


Der Verleger überlegt sehr gezielt, wie er Vertriebler und Buchhändler_innen für ein neues Buch gewinnen kann. Erst wenn Buchhändler_innen von einem Buch begeistert sind, werden sie es ihren Kunden empfehlen.

Stimmt die Verlagsrunde einer Buchidee zu, wird das Projekt kalkuliert. Erst danach erhalten Autor_innen/ Illustrator_innen eine Rückmeldung und Verträge werden formuliert. Diese Prozesse nehmen oftmals bis zu 12 Wochen in Anspruch.


KinderbuchautorInnen haben die Möglichkeit, an ihren Bewerbungen mit dir als freie Lektorin zu arbeiten. Das sind Coachings unabhängig vom Brunnen Verlag. Wie genau sieht das aus und in welcher Form kann das hilfreich für KinderbuchKreative sein?

Ich biete unterschiedlichste Lektoratsleistungen an.

Ein Entwicklungslektorat klopft ein Manuskript auf Dramaturgie, Figurenentwicklung, Logik und altersentsprechende Themen ab. Anschließend erstelle ich ein Gutachten, mit dem Autor_innen weiterarbeiten können. Für viele Schreiberlinge ist es hilfreich, eine Einschätzung von außen zu bekommen. Dabei spielen meine Vorlieben keine Rolle. Es geht immer um das Handwerk und wie aus einer guten Idee eine noch bessere Geschichte wird.

Ich orientiere mich an den Wünschen der Autor_innen, ob das Projekt eine Agentur- bzw. Verlagsbewerbung oder eine Selbstveröffentlichung wird oder Exposé oder Klappentext.


Korrektorat und typografische Arbeiten übernehme ich nicht. Für solche Anfrage empfehle ich meine Kollegen und Kolleginnen aus dem Verband der freien Lektoren und Lektorinnen.


Wir danken Susanne für den Einblick, um unseren nächsten Schritt Richtung KinderbuchTraum planen und leben zu können! Wir fiebern mit dir mit!


Und wenn du noch mehr von Susanne Ospelkaus sehen möchtest, wirst du hier fündig: https://www.susanne-ospelkaus.com/lektorat

  • Katrin
  • 25. Apr. 2023
  • 10 Min. Lesezeit

In der KinderbuchManufaktur feiern wir kreative und bunte Ideen! Die können ganz leise und ruhig daherkommen oder knallig und laut.

In diesem Monat April stehen Lesungen im Fokus des Lernens. Zum Schwerpunkt-Thema „LebendigeLesung“ haben Mitglieder die Möglichkeit, von Mentor Christian Friedrich zu lernen. Gemeinsam wurden Ideen zusammengetragen und gesammelt, welche bunten Erinnerungen zu einer gelungenen Zeit für kleine und große ZuhörerInnen beitragen können.


Dabei haben sich alle an der Frage orientiert:

„Was ist dir ganz besonders in Erinnerung geblieben und welche Anregungen möchtest du teilen?“

KinderbuchManufaktur Lesungen

Und wenn du eine Lesung für dein Kinderbuch vorbereiten möchtest, geben wir dir vier Bereiche mit auf den Weg, die von der amerikanischen Kinderbuchautorin, Kate Messner, für Lesungen formuliert wurden. Vielleicht hilft auch dir dafür der frei übersetzte Merksatz:

Denk bei der Planung an etwas zu tun, an etwas zu sehen,

an ein paar Fakten und an etwas Spaß für Lesungs-Ideen!

Für jeden dieser vier Bereiche findest du in den bunten Erinnerungen aus der KinderbuchManufaktur Anregungen für deine eigenen Vorbereitungen. Viel Spaß beim Stöbern!


Rätsel und Hintergründe zum Buch bei Felicitas Knaupp:

"Kinder sind ein großartiges Publikum. Meine erste Lesung an einer Grundschule hat mir so viel Freude gemacht, dass ich gerne noch viele mehr halten würde. Die Kinder haben mitgerätselt, was der kleine Straßenhund, Selim, wohl mit «Menschenwelpe» und «Menschenfell» meint und waren begeistert von den wahren Hintergründen zur Geschichte.

KinderbuchManufaktur Lesungen

Ein Lehrer sagte hinterher, dass die Kinder für die letzte Schulstunde am Freitag erstaunlich ruhig und aufmerksam waren. Ist das nicht schön?"


Karoline Umbreit geht mit den Kindern auf Zeitreise und findet eigene Inspiration:

„Bei meiner allerersten Lesung im Rahmen der Lesewoche einer Grundschule durfte ich einer Klasse der Jahrgangstufe 4 mein ganzes Buch vorstellen. Da es in meinem Buch um Magie und eine Zeitreise geht, hatte ich Arbeitsblätter vorbereitet, auf denen die Kinder eintragen sollten, wohin sie reisen würden, warum und wie sie sich eine Zeitreise vorstellen. Das haben wir dann zwischen der Einleitung und dem spannendsten Teil der Geschichte gemacht und somit die Zeit nach der Pause genutzt, um gedanklich wieder zurück zu kommen.

Es war gut, den Kindern Raum für ihre Gedanken zu lassen und spannend für mich, die Antworten zu lesen. Einige Ideen oder Vorstellungen finden eventuell Berücksichtigung beim zweiten Band. So kann man nicht nur den Kindern etwas Gutes tun, sondern sich gleichzeitig Inspiration für weitere Bücher/ Bände holen. Ich hatte auch meine eigene "magische Schreibfeder " als Anschauungsobjekt dabei.“


Alyssa-Ninja Weis erreicht Kinder durch Online-Lesungen mit Experimenten:

„Letztes Jahr habe ich im Rahmen des österreichischen Vorlesetages das erste Mal aus meinem Buch, “Die Alice Wunder. Wissenschaft im unsinnigen Wunderland”, auf Englisch und auf Deutsch vorgelesen. Um möglichst viele Kinder zu erreichen, entschied ich mich für die Online-Lesung. Tick tack, dann ging es los. Es kribbelte und mir wurde warm ums Herz. Einatmen. Ausatmen. Action. Obwohl ich alleine im Raum war, fühlte es sich an, als ob ich der ganzen Welt vorlesen würde und ich freue mich umso mehr, dass die Lesungen immer noch Kindern Freude bereiten.

In dem Buch erzähle ich wie die Wissenschaft in Alice’s Wunderland funktioniert. Unsere Minis (von ca. 8-12 Jahre) können darin durch einfache Beschreibungen, süße Illustrationen, wissenschaftliche Held:innen und lustige Experimente ganz leicht verstehen, wie das alles so läuft auf Alice’s Reise.“

KinderbuchManufaktur Lesungen

Mehr von Alyssa und eine Einladung gibt es auf YouTube zu sehen!


Iris Genenz sprudelt vor vielfältigen Ideen durch besuchte Lesungen und selbst gehaltene:

„Ich habe bereits einige Lesungen besucht und war ganz erstaunt, wie unterschiedlich AutorInnen da so rangehen und was für tolle Ideen sie haben.

Lotte Schweizer aus "Detektei für magisches Unwesen" (eine unglaublich tolle Lesung, mit vielen Elementen und Integration der ZuhörerInnen. Ich nehme mal 3 heraus):

  • hat in ihre Lesung eine Videosequenz integriert, in der sie, verkleidet als Oma Ilse, zeigt, wie ihr das Honigbrot von einem unsichtbaren Wesen direkt vor der Nase weggeschnappt wird. Man war also "live" beim Diebstahl dabei.

  • die ZuhörerInnen durften abstimmen, an welcher Stelle des Buches weitergelesen werden sollte. Entweder konnte man den verdächtigen Nachbarn verfolgen oder durch die Geheimtür gehen

  • alle Hinweise zum Täter, die im Laufe der Lesung zum Täter erwähnt wurden, wurden von den Kindern gesammelt und von der Autorin in ihr Detektivbuch eingetragen. Am Ende gab es für jedes Kind einen magischen Detektivausweis dafür.

Stefanie Steenken "Der kleine Tigerhase":

  • hatte am Ende ihrer Lesung ein Quiz zur Geschichte

Anna Ruhe "Die Duftapotheke" und Katja Brandis "Woodwalkers":

  • hatten Fotos und interessante Infos zu ihren Recherchereisen im Gepäck

KinderbuchManufaktur Lesungen

Meine eigenen Lesungen:

  • beginne ich mit einem Mini-Zeichenworkshop, in dem ich gemeinsam mit den Kindern meinen Protagonisten Willi Winter Schritt-für-Schritt male. Dafür habe ich auch eine kleine Tafel dabei. Den Kopf male ich immer gleich. Die Körperhaltung dürfen die Kinder auswählen. Wir hatten schon Willi Winter, der mit seinen Pfoten ein Herz formt oder winkt Im Anschluss an die Lesung signiere ich die Bilder sehr gern.

  • Ich habe ein Willi Winter - Maskottchen, das mich auf einigen Lesungen begleitet.

  • Ich lasse die Kinder immer wieder Fragen zur Geschichte beantworten und Vermutungen aufstellen. Z.B. "Was glaubt ihr, was Sockenkobolde zum Frühstück essen?" oder "Der Kobold Ringel Strumpf hat grünes Fell. Welche Farben haben wohl seine Eltern?"

  • Zur Lesung von "Willi Winter und das Geheimnis der verschwundenen Socken" müssen die ZuhörerInnen erst den Koboldschwur ablegen, ehe ich sie mit ins Dorf der Sockenkobolde nehmen darf.

  • Für "Willi Winter und das Ding aus dem All" habe ich ein animiertes Bilderbuchkino gemalt

  • Für "Willi Winter und der verlorene Zahn" habe ich eine Rätsel-Prüfung zu den einzelnen Redewendungen mit Zähnen. Das funktioniert auch als Memory-Spiel. Danach bekommen die ihre Zahnausweise und werden offiziell zu Zahnfeen und -elfen in Ausbildung ernannt.

  • Zu meinen Willi Winter Protagonisten habe ich auch Handpuppen aus Papier, Lesezeichen und Ausmalbilder erstellt.“


Claudia Höwing nimmt dich mit in eine ihrer Lesungen:

„Ich habe bisher in Kitas, Grundschule, öffentlichen Kultureinrichtungen und OpenAir im Wald (Wichtel Sverres Zuhause - hier bei uns im Eggegebirge) gelesen. Jede Lesung ist gleich aufgebaut und doch immer wieder anders und immer wieder schön und motivierend.

Meine Lesungen beginnen grundsätzlich mit einer kurzen Vorstellung meiner Person, dabei finden die meisten Kinder es unheimlich spannend, dass ich zwei Berufe habe – Grundschullehrerin und Kinderbuchautorin. Ich erzähle ihnen kurz, dass ich durch meine eigenen Kinder zum Schreiben gekommen bin und für sie meine ersten Bücher veröffentlicht habe.

KinderbuchManufaktur Lesungen

Die Illustrationen meiner Kinderbücher spielen eine große Rolle. Für Kinder im Kitaalter oder kleine Gruppen nehme ich mein Erzähltheater mit, da ich es schön finde (und die Kinder im Übrigen auch), wenn sie etwas Analoges sehen. Für größere Gruppen habe ich die Illustrationen in digitaler Form dabei. Mir ist es wichtig, die Kinder abzuholen, um dann gemeinsam mit ihnen in die Geschichte einzutauchen. Je nach Buch, lasse ich mir von ihnen das Cover beschreiben oder davon erzählen, welche Wichtel sie schon kennen. Bei meinen Bilderbüchern fange ich dann direkt an zu lesen. Hierbei spielt die Betonung und das Spielen mit meiner stimmlichen Lautstärke bei den Reimen ein große Rolle. Bei meinem Vorlesebuch zu WICHTEL SVERRE hingegen erzähle ich anhand einer Landkarte, wo und wie und mit wem der kleine Wichtel zusammenlebt. Ich stelle dabei sachkundliche Fragen zu den Tieren, um die Kinder noch mehr abzuholen. Kinder wollen dabei sein. Ich persönlich stelle keine Ratefragen, die völlig offen sind und in alle Richtungen gehen können, das ist für mich nicht zielführend und frustriert meines Erachtens Kinder an manche Stelle. Da kommt wohl die Pädagogin in mir durch. Ich lese dann verschiedene Passagen vor, zeige die Illustrationen, stelle ggf. Fragen zur Handlung und erzähle zwischendurch frei.

Außerdem habe ich eine selbstgebaute Wichtelkulisse dabei. Erfahrungsgemäß lieben alle kleinen und großer ZuhörerInnen diese Miniaturen. Es verschafft den Kindern eine kurze Pause, um sich auszutauschen, auf ihrem Platz zu bewegen und kurz „laut“ zu sein. Mit einer spannenden Szene wecke ich dann erneut die Spannung der Kinder und lese bis zu einer spannenden Stelle, die wir Erwachsenen wohl Cliffhänger nennen. Ich gebe den Kindern einen kurzen Ausblick und lasse sie mir Fragen stellen.

Je nach Altersklasse nehme ich die Kinder mit auf „Buchreise“ und zeige ihnen anhand von Fotos, wie meine Bücher entstehen und welche Arbeitsschritte und Personen hinter den Geschichten stecken bis aus ihnen ein Buch wird. Ich erkläre ihnen auch, was Selfpublishing bedeutet, und lasse sie schätzen, was die Bücher kosten und wie viel ich als Autorin daran verdiene und warum das so ist. Ich freue mich immer sehr darüber, wenn ich Kinder wieder treffe und sie mir berichten, dass sie ein eigenes Buch geschrieben und illustriert haben oder aber um eine Signierung bitten. Jedes Kind erhält am Ende der Lesung eine Autogrammkarte und je nach Buch ein Ausmalbild für eine oder mehrere Stabfiguren sowie ein wichteliges Geheimrezept für Nussschnecken. So haben die Kinder etwas in der Hand, um zu Hause von der Lesung zu berichten.

Meine Lesungen dauern in der Regel 60 Minuten. Es bringt riesigen Spaß den Kindern meine Geschichten und Erlebnisse des Autorendasein zu erzählen.“

Anja Schenk erinnert an die Klassen- und Schulbibliothek:

„Einen besonders bewegenden Moment erlebte ich im Herbst 2021 im Anschluss an eine Grundschullesung aus den schauerlichen „Burgferien mit Familie Nussbaum“. Beim anschließenden Buchverkauf standen viele Viertklässler vor mir, um ein signiertes Buch mit nach Hause zu nehmen. Während ich fleißig Widmungen in die Bücher schrieb, erzählte mir ein Junge, dass seine Eltern ihm das Buch nicht kaufen können, er es aber so gern lesen würde. Schwupps – schon war er aus dem Raum in die Pause verschwunden. Ich hielt inne, sah ihm nach und hatte plötzlich einen Kloß im Hals. Dieser Moment ging mir nicht mehr aus dem Kopf (bis heute nicht!), deshalb brachte ich am nächsten Tag ein weiteres Buchexemplar zur Post. Für die Klassen- und Schulbibliothek und die Kinder, die nicht ohne weiteres zwischendurch ein Buch kaufen können. Die dürfen wir nämlich auch nicht vergessen. Ein paar Tage später erreichte mich schönste Herzenspost voller Wertschätzung. So viele Grußbriefe, in denen die Kinder mir schrieben, was sie an der Lesung besonders spannend, mutig und witzig (das fliegende Schnittchen im Ausschnitt der Bürgermeisterin ist Spitzenreiter) fanden. Und ein handschriftlicher Dankesbrief der Lehrerin, der mit den Worten endet: „Besonders M., der Junge mit der weißen Brille, ist begeistert von dem Leseexemplar. Ich freue mich sehr, dass er durch Ihre Bücher die Lust am Lesen verspürt.“

Dafür mache ich das!“


Linda Adolf achtet auf Aufmerksamkeit und Atmosphäre:

„Meine Bücher sind für kleinere Kinder ab 3 Jahren. Schön sind für mich daher Kleingruppen, damit ich individueller auf den Redefluss der Kids eingehen kann. Die Aufmerksamkeit der jüngeren Kinder ist natürlich auch nicht so hoch wie bei Schulkindern, daher muss ich mich kürzer fassen und stärker mit ihnen interagieren.

KinderbuchManufaktur Lesungen

Außerdem finden die Kinderbuchlesungen meist in den Turnhallen der Kindergärten statt und die sind häufig etwas kahl. Ich bemühe mich dann ihnen ein wenig Atmosphäre zu geben und bringe ein Tippi und jede Menge Blumen mit. So sieht die Turnhalle gleich anders aus und macht neugierig.“


Martina Kanold erinnert sich an Schmetterlingskronen und inspiriert zu einem Location-Check vor der Lesung:

„Meine erste Lesung durfte ich in einem kleinen Gasthaus in einer Nachbarortschaft halten. Ich weiß noch ganz genau, wie aufgeregt ich war. Die Kinder saßen auf der Terrasse, die durch ein Geländer begrenzt war. Danach ging es zwei Meter in die Tiefe. Ich hatte fürchterliche Angst, eines der Kinder könnte sich langweilen und anfangen, am Geländer zu klettern. Was, wenn es dann in die Tiefe stürzen würde?

Aber meine Angst war unbegründet. Die Kinder hingen an meinen Lippen und waren vollkommen in der Geschichte vertieft. Anschließend bastelten wir Schmetterlingskronen und alle gingen vergnügt nach Hause. Es war ein wunderbarer Nachmittag.“


Bei Annika Superloewe kommen die Kinder zwischen kleinen Parts in Bewegung:

„Meist lese ich das Buch im Kindergarten für die Kids ab ca. 4 Jahren vor. Wenn ich das Buch von vorn bis hinten in einem Rutsch lesen würde, bräuchte ich ca. 15 Minuten – das ist für die Kleinen schon ganz schön lang… Daher habe ich mein Buch in 3 Parts aufgeteilt. Nach jedem Part gibt es ein Bewegungsspiel, welches den gerade gehörten Inhalt wieder aufgreift. Nach dem ersten Part geht es zum Beispiel um Lieblingsfarben und Farben generell, nach dem zweiten Part ändern wir das Spiel von vorher minimal und die Kinder rufen alle ganz laut mehrmals „Ich schaffe das!“ und am Ende werden sie selbst zu mutigen Superlöwen und müssen ihren Freunden helfen.

Mich unterstützt dabei übrigens auch ein Kuscheltier, welches ich nach Vorbild der Illustrationen habe anfertigen lassen. Außerdem habe ich die Bilder aus dem Buch immer noch auf DIN A3 Karton dabei und spreche mit den Kindern über alle möglichen Details, die sie auf den Bildern so finden können.“


Judith Spörl sorgt als Pilotin im Anflug aus der Luft für den passenden Auftritt. Auf der Landebahn zu ihren Lesungen aus „Immer dem Propeller nach' und „Lena fliegt sich frei':

„Der Ort des Geschehens bietet sich natürlich an. Das heißt: der Flugplatz. Outdoor-Lesungen bieten viele Möglichkeiten für Action zwischendurch, sind aber furchtbar für die Stimme. Auch bei kleinen Gruppen empfiehlt sich schnell ein Mikro. Am Besten Headset, ohne Kabel - Mobilität ist alles. Ja, ich renne viel rum!

Meine beste Idee ever dazu war die Seifenkistenpropinella.

Sie ist die Brücke, wenn kleine Geschwisterkinder dabei sind, die eigentlich zu jung für eine Lena-Lesung sind.

Sie ist die Brücke für Lesungen aus dem Bilderbuch, wenn man kleine Kinder mit der wenig kindlichen Flugplatzwelt in Berührung bringt. Sie wird von allen heiß und innig geliebt und muss, wenn viele Kinder sie „anprobiert“ haben, oft repariert werden.

Im Klassenzimmer würde sie daher endgültig kaputtgeliebt werden. Deswegen nehme ich hier die aufblasbaren Weltkugeln mit, um mit den Kindern um die Welt zu fliegen. Wir suchen Propinellas Strecke aus dem Buch auf dem Globus. Den Ball kann man natürlich auch gut werfen… Halligalli im Klassenzimmer!

Schulkassen sind eine homogene Altersgruppe, das lässt sich gut vorbereiten.

Bei öffentlichen Lesungen kommen auch oft Kinder, die nicht dem für das Buch empfohlene Alter entsprechen. Dann helfen solche Tools, um sie zu beschäftigen.

Ich kann ja nicht immer zur Lesung ein echtes Flugzeug mitbringen!“


Bei (mir) Katrin Grieco rätseln sich die Kinder durch ein Escape-Spiel in Form von Stationen durchs Buch und aus der Lesungs-Location:

„Zum Einstieg durfte ich in der geheimnisvoll beleuchteten Bücherei aus „Gefangen im alten Babylon“ lesen, dazu gab es Einblicke ins Buch auf der Leinwand.

Dann ging es für die Kleingruppen zwischen den Regalen hin und her, die Treppen hoch und runter, es wurden geheime Türen entdeckt, Bücher gesucht und Rätsel aus den einzelnen Kapiteln im Buch gelöst, um der Bücherei zu entkommen.

KinderbuchManufaktur Lesungen Katrin Grieco

Dabei war mir wichtig, dass jede Kleingruppe ihre eigene Reihenfolge der Stationen und das eigene Tempo festlegen konnte, um langweilige Staus und Anstehen zu vermeiden.

Jede Gruppe hatte eine Nummer und eigene Umschläge, nach denen sie gesucht haben, um zu vermeiden, dass manche Rätsel nicht mehr lösbar und nicht mehr bespielbar wären.

Zum Abschluss konnten alle errätselten Buchstaben als Lösungswort zusammengetragen werden (natürlich! Ich bin Sozialarbeiterin! Wir gewinnen als Gesamtgruppe!) und ein Code geknackt werden.

Das richtige Lösungswort öffnete die Schatzkiste, wir fanden darin auf Gold gebettete Urkunden UND den Bibliotheksschlüssel.

Aber bevor der für die Außentür genutzt werden konnte, führte er uns zum versteckten Königs-Knabber-Buffet im Büro der Bibliothek, um die Lesung mit einer Feier abzuschließen.“


Herzlichen DANK an alle Mitglieder der KinderbuchManufaktur, die ihre Erinnerungen geteilt haben! Ihr seid großartig und lasst das Kinderbuchkonfetti wirbeln!

Das wünschen wir auch dir für deine Lesungs-Vorbereitungen! Und wenn du für deine vier Bereiche fündig geworden bist, dann lass es uns gerne wissen, wir feiern Austausch und Miteinander für die Buchbegeisterung der Kleinsten!



bottom of page