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Von "Du kommst hier nicht rein!" zu "Schön, dass du da bist!"



Wer als Selfpublisher mit seinem Werk in den lokalen Handel möchte, der fühlt sich oft wie in der Warteschlange vor einem angesagten Club der Metropolen dieser Welt.


Wer hineingelassen wird und wer nicht, entscheidet genau eine Person. Und zwar die Person an der Tür. Manchmal erscheint die Auswahl willkürlich, manchmal ist es auf den ersten Blick klar, warum es funktioniert oder eben nicht. Ob die Gründe nachvollziehbar sind, steht auf einem ganz anderen Blatt. Und ganz genau so ist es, wenn du mit deinem Werk in den lokalen Handel möchtest. Mit diesen fünf Tipps öffnet dir der Buchkiez seine Tore. Vielleicht nicht alle, aber ganz sicher ein paar richtig coole.


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1. Bevor die Party losgeht – stimme dich aufs Verkaufen ein

In der Schlange vor dem Club findet man sie garantiert: Einzelpersonen oder Gruppen, die schon beim Warten für gute Laune sorgen. Sie sind fröhlich, lachen und wirken einfach durchweg sympathisch. Und sie kommen rein, garantiert. Und deswegen ist genau dies die Rolle, die du einnehmen musst, wenn du Buchhändler:innen davon überzeugen willst, dein Buch ins Sortiment aufzunehmen. Egal, ob du so selbstsicher bist oder eigentlich nicht. Egal, ob du persönlich im Laden vorbeischaust oder anrufst, um dein Buch vorzustellen. Denn um andere von deinem Buch zu überzeugen, musst du es als erstes selber sein. Und das musst du ausstrahlen. Sei selbstbewusst und vorbereitet. Denn das Zeitfenster um zu überzeugen ist kurz und manchmal hast du nur zwei Sätze, um deinem Gegenüber zu erklären, warum genau dein Buch in ihren Regalen fehlt. Daher solltest du nach dem freundlichen "Hallo" in einem Satz formulieren können, worum es im Buch geht und warum das Thema so aktuell beziehungsweise ein Verkaufsschlager ist.


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2. Präsentiere dich – das Outfit deines Buches als Eintrittskarte

Damit ist weniger deine Kleidung gemeint, als die Kluft deines Buches. Denn egal, ob du persönlich in den Läden vorbeischaust oder anrufst, du musst etwas abliefern und dort lassen. Beim persönlichen Kontakt hast du natürlich dein Buch in den Händen. Nicht in der Tasche. Der erste Blick auf dich muss auch ein Blick auf dein Buch sein. Denn schließlich gibt es euch nur im Doppelpack. Bei einem Telefonat ist die Sache etwas schwieriger, denn weder dein Buch noch du werden gesehen. In beiden Fällen kommt es aber aufs Gleiche hinaus: Biete ein Rezensionsexemplar zur Ansicht an. Ebenso eine hübsch gestaltete Präsentation im PDF-Format mit allen wichtigen Daten über das Buch (Inhalt, bibliografische Angaben, Informationen zu Autor:in und Illustrator:in). Bei einem persönlichen Termin solltest du diese Präsentation ebenfalls zum Dalassen als Printversion dabeihaben.


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3. Willkommen in meinem Viertel – regionale Buchläden

Starte regional. Denn selbst Buchläden, die Selfpublishern eher kritisch gegenüberstehen, fördern gerne Künstler ihrer Stadt. Biete Lesungen oder Signierstunden an und vor allem auch die Möglichkeit dein Buch in Kommission zu nehmen. So haben die Händler:innen kein Risiko bei Nichtverkauf und kooperieren deutlich eher mit dir als bei einem Direktankauf. Im Idealfall schaffst du es, parallel die regionale Presse für dich zu gewinnen und nennst hier die Läden deiner Stadt als Bezugsquelle für dein Buch. Diese Kombi kann zu einer wunderbaren Wechselwirkung und einem super Verkaufsstart im Laden führen.


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4. Ich steh auf der Gästeliste – die ersten Buchverkäufe

Ist der erste Schritt geschafft und du bist in zwei oder drei Läden vertreten, wird dies zur Eintrittskarte für die nächsten angesagten Buchparty-Locations. Denn, kaum etwas lässt Händler:innen so viel vertrauen, wie die Platzierung in den Konkurrenzregalen. Frei nach dem Motto: Wenn die das Buch haben, will ich es auch! Am besten nimmst du eine Liste deiner Kooperationspartner:innen in deine Präsentations-PDF auf und aktualisierst diese regelmäßig. Und mache Werbung für die Läden. Gib sie als Bezugsquelle auf deiner Homepage an, verlinke sie auf Social Media. Mit etwas Glück, verlinken sie dich zurück oder stellen dein Buch sogar mal bewusst in den Fokus ihres Marketings. All das hilft, neue Partner:innen von deinem Projekt zu überzeugen, vor allem überregional.


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5. Lass dich nicht unterkriegen – bitte weitermachen!

Was aber, wenn der Satz „Du kommst hier nicht rein!“ ertönt. Dann frage dich nicht großartig, warum. Denn du wirst ihn oft hören. Aus den verschiedensten Gründen. Und zu viel grübeln frustriert da nur. Die einen mögen keine selbstverlegten Bücher, andere sehen dein Buch einfach nicht als passend für ihr Sortiment, andere vergessen dich bereits in dem Moment, wo das Gespräch vorbei ist und melden sich nicht mehr. Was auch immer der Grund sein mag, wollen potentielle Partner:innen, dass du ihn kennst, sagen sie ihn dir fast immer direkt. Bekommst du Floskeln oder einfach gar keine Antwort, dann ist das eben ein „(un)höfliches“ Nein. Konzentriere dich aufs Weitermachen, deine Präsentation und versuche diese kontinuierlich zu verbessern. Nach persönlicher Erfahrung können wir sagen, dass wir im Schnitt aus 15 Kontakten 1 Kooperation generieren konnten. Das bedeutet 14 NEINS stehen einem JA gegenüber. Und das kann frustrierend sein. Muss es aber nicht. Denn mit jedem Gespräch, Telefonat oder persönlichen Gespräch wirst du sicherer. Und meistens kommt auch immer genau in dem Moment, wo du nicht demotivierter sein könntest, ein neuer Deal zustande.


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Und die Moral von der Geschicht‘

Ein Buch im Selbstverlag in die Läden zu bekommen, ist harte Arbeit. Und zeitintensiv. Vor allem, wenn der Kontakt telefonisch stattfindet. Denn nach jedem Gespräch werden die Präsentations-Unterlagen per E-Mail verschickt. Jetzt. Nicht in einer Stunde, nicht morgen. Denn jetzt bist noch im Kopf deines Gegenübers präsent. Und damit es so persönlich wie möglich bleibt, merke dir die Namen deiner Gesprächspartner:innen und sprich sie in deiner Mail persönlich an, bedanke dich für das freundliche Telefonat. Lege eine Liste mit den Buchläden an, mit denen du bereits Kontakt hattest. So vermeidest du versehentliche Dopplungen, kannst dir Notizen über das Gespräch machen und die Namen der Gesprächspartner:innen notieren. Nach ein bis zwei Wochen ohne Rückmeldung verschicken wir gerne einen Reminder per Mail. Allerdings hat dies uns erst einmal eine Kooperation gebracht. Haben die Händler:innen Interesse, kam der Deal immer innerhalb von etwa 48 Stunden zustande. Und mit der Zeit lernt man sogar anhand der ersten Sätze einzuschätzen, ob aus dem Kontakt eine Kooperation wird. Wir kommen also nicht umhin festzustellen: Mit der Platzierung deines Buches im Buchhandel, verhält es sich wie mit einem kurzen und netten Türsteher-Flirt vorm Club.


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Gastbeitrag von Anne-Kristin Kastens, Illustrationen von Arabell Watzlawik

Anne ist freie Autorin und Redakteurin und hat gemeinsam mit Arabell, einer Illustratorin, das Buch "Herr Manfried und der Papadu" realisiert. Arabell ist außerdem Mitglied der KinderbuchManufaktur.


Weiterführende Links:



Willst du noch mehr über Vertriebswege und Marketing von Büchern erfahren?


Dann interessiert dich vielleicht Noras Kurs zum Thema "SelfPublishing von Kinderbüchern". Das 10-wöchige Programm startet Anfang August. Wenn du auf dem Laufenden bleiben möchtest, dann trage dich doch auf die Warteliste ein >>


Wie ein kreatives Lern- und Mitmachangebot für Kinder und Pädagogen entsteht


Kinderbücher bieten für mich als Grundschullehrerin eine tolle Arbeitsgrundlage. Sie liefern meinen SchülerInnen und mir eine Geschichte, die wir uns gemeinsam im Unterricht erarbeiten. Ausgehend von einem schönen Leseerlebnis, durch Vor- oder Selbstlesen, bieten Bücher ein kreatives und fächerübergreifendes Lernangebot.


Unter den Kinderbüchern sind Bilderbücher in Kita, Vorschule und Grundschule der Klassiker. Doch auch Vorlese- und Selbstlesebücher sind für den Einsatz in Kita, Vorschule bzw. Grundschule geeignet. Die meisten Kinderbücher umfassen Alltagsthemen, moralische Schlussfolgerungen oder aber nehmen die Kinder mit auf eine fantastische Reise. Grundsätzlich bieten sie alle einen Gesprächsanlass. Die sprachliche Förderung spielt in der Kita eine wichtige Rolle und wird in der Grundschulzeit durch kreative Schreibaufgaben ergänzt. Eine Begleitlektüre kann somit zu den meisten Kinderbüchern erstellt werden.


Ziel dieser Lektüren sollte der sinnhafte und unkomplizierte Einsatz in Kita und im Unterricht sein. Aus Sicht als Grundschullehrerin muss eine Begleitlektüre lehrplankonform sein, sprich sie sollte Elemente des schriftlichen Sprachgebrauchs mit einschließen. Vereinfacht gesagt: Leseanlass, Erzähl- und Schreibanlass, je nach Jahrgangsstufe. Doch wie gehe ich das Ganze an? Anhand meiner Begleitlektüre zu meinem Bilderbuch DAS KAMUFFLON möchte ich euch den Aufbau und die Kriterien eines solchen Heftes zusammenfassen.


Eine Begleitlektüre gliedert sich in drei Bereiche:

  1. Inhaltliche Zusammenfassung des Buches,

  2. Einsatzmöglichkeiten des Buches sowie

  3. kreative Mitmach- und Lernangebote

entsprechend der Altersstufen in Form von Kopiervorlagen.


Wie erstelle ich eine Begleitlektüre für mein Kinderbuch?

Zum Buchinhalt


Hier wird eine ausführliche Inhaltsangabe zum Buch geschrieben, die Pädagogen einen Einblick von Anfang bis Ende in die Geschichte liefert. Zudem werden Hintergrundinformationen zur Geschichte gegeben und die Thematiken detailliert erläutert. Was will ich mit meinem Buch den Kindern vermitteln? Welche Möglichkeiten bietet die Geschichte, um mit den Kinder darüber ins Gespräch zu kommen und ihnen Schreibanlässe zu geben?


Des Weiteren folgt eine umfangreiche Vorstellung der Protagonisten. Hier besteht die Möglichkeit weitere Hintergrundinformationen, die ja gerade bei Bilderbüchern nicht im Text vorkommen, darzustellen. So bieten wir Pädagogen die Möglichkeit, unsere Autorengedanken, die wir bei der Buchentstehung hatten, nachvollziehen zu können.


Die Einsatzmöglichkeiten in KiTa, Vorschule und Grundschule


Macht euch eines immer bewusst: Auch Bücher mit wenig Text, sind hervorragend geeignet, um im Grundschulunterricht zum Einsatz zu kommen. Überlegt euch hierfür, wie ihr euer Buch in Leseabschnitte unterteilen könnt und erstellt eine Übersicht, die gleichzeitig die nachfolgenden Lernangebote umfasst.


Tabelle: Leseabschnitte

Ein Buch bietet unterschiedliche Einstiegmöglichkeiten: Ich kann den Kindern ein Puzzle des oder der Protagonisten vorlegen (Was als Kopiervorlage in der Belgleitlektüre enthalten ist.) Ich kann das Cover zeigen und den Titel vorlesen und die Kinder vermuten lassen, was sie glauben, um wen es geht, wer das Wesen, im Falle des Kamufflons, ist, was wohl in der Geschichte passiert.

Ich habe als Pädagogin aber auch die Möglichkeit, die Geschichte einfach vorzulesen, mit Lesepausen (dafür ist die Voreinteilung in Leseabschnitte hilfreich) oder aber im Ganzen. Diese Möglichkeiten sollten in jeder Begleitlektüre aufgezeigt werden, denn wir Pädagogen haben gerne etwas in der Hand, womit wir auch wirklich arbeiten können.


Kreative Lernangebote als Kopiervorlage


Hier sollte die Reihenfolge nach Altersstufe erfolgen. In meiner Begleitlektüre sieht dies wie folgt aus:

  • Puzzle des Protagonisten

  • Ausmalbilder

  • Lesezeichen basteln

  • Stabpuppen-Bastelanleitung, Kopiervorlage und Beispielbilder

  • Theaterkulissen-Bauanleitung für ein Stabpuppentheater

  • Kamufflon-Welt im Schuhkarton als Bastelanleitung

  • Freundschaftsbänder flechten

  • Deckblatt für das Buch-Begleitheft (Name, Klasse)

  • Steckbrief (Blankovorlage mit Name, Aussehen etc.)

  • Personen-/ Protagonistenbeschreibung

  • Thematiken des Buches beschreiben lassen, als Frage aufwerfen (Beim Kamufflon ist es u.A. seine Einsamkeit mit der Frage Was machst du, wenn du dich einsam und alleine fühlst?)

  • Wie geht die Geschichte wohl an der Stelle weiter? Wer kommt jetzt hinzu?

  • Einen Dialog zwischen den Protagonisten schreiben (Hierfür eine Schlüsselszene auswählen)

  • Wie geht die Geschichte aus? Beschreibe das Ende.

  • Schreibe die Geschichte um.

  • Faltbuch-Vorlage (Eine solche Blankovorlage kann als roter Faden für eine Bacherzählung oder Abänderung der Geschichte dienen)

  • Bildkarten zum Buch

  • Aufgaben rund um das sinnentnehmende Lesen und Schreiben

  • Bildbeschreibung zu verschiedenen Szenen

  • Figurenbeschreibung

  • Reimeschreiben leicht gemacht – Übungen und Anleitung zum Reimen und Elfchen-Schreiben


Tipps zur Erstellung von Begleitmaterial

Das Stabpuppentheater bietet Kindern in Kita und Schule eine tolle kreative Auseinandersetzung mit dem Buchinhalt. Außerdem werden die Kinder zum mündlichen Sprachhandeln angehalten, was einen Bereich des Lehrplans im Fach Deutsch ausmacht.


Fächerübergreifend kann in Kunst gebastelt und gebaut oder aber in Musik musiziert werden. Hier sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt. (Überlegt euch ein Lied oder eine Bodypercussion mit Text passend zum Buch. Kinder lieben so etwas!) Vielleicht bietet euer Buch auch einen sachunterrichtlichen Hintergrund und thematische Bearbeitungsmöglichkeiten, in Form von Wissenserwerb durch Sachtexte, die passend als Lesetexte erstellt werden, Steckbriefvorlagen zu Tieren oder Pflanzen, Experimente zu Naturelementen etc.


Wichtig ist darauf zu achten, dass die Arbeitsaufträge von Grundschulkindern selbst gelesen werden und somit kindgerecht formuliert sein müssen und nur wenig Text umfassen sollten. Außerdem sollte eine Schriftart gewählt werden, bei der das kleine „a“ der Schulschrift entspricht (Dies ist beispielsweise bei Architects Daughter der Fall.). Achtet auf eine passende Schriftgröße (Überschrift des AB Größe 18, Aufgabentext 14, Zeilenabstand 1,5). Setzt möglichst wenig optische Reize auf das Arbeitsblatt.


Weniger ist mehr!


Schnörkellinien, Illustrationen, Schmuckrahmen, Bildchen o.Ä. sehen zwar schön aus, erfüllen aber keinen Zweck oder Lernzuwachs, es lenkt maximal von der eigentlichen Aufgabenstellung ab. Wählt präzise aus. Eine passende Illustration zum Arbeitsauftrag reicht vollkommen aus. Bestenfalls eine passende Buchszene.


Die Begleitlektüre hat keinen Anspruch auf Farbseiten. Schwarz-Weiß ist vollkommen ausreichend.


Es gibt keinen Richtwert für die Seitenzahl einer solchen Begleitlektüre. Sie sollte allerdings Auswahlmöglichkeiten bieten, die sich an die Lerngruppe anpassen lassen. Aufgaben lieber offen formulieren und gestalten als zu eng. Dies gilt gerade für die schriftliche und sprachliche Auseinandersetzung mit dem Buch. Manche Arbeitsblätter umfassen offene Arbeitsaufträge, bei denen es mehrere Möglichkeiten gibt, manche hingegen haben nur eine richtige Lösung. Erstellt hierfür gerne direkt ein Lösungsblatt. Dies kann dann den Kindern als Selbstkontroll-Möglichkeit bereitgelegt werden.


Ich habe meine Begleitlektüre in Word erstellt und dann in PDF-Format für den Druck umgewandelt. Zudem habe ich eigene Illustrationen verwendet, für die ich die Rechte habe. Auf Schreiblinien habe ich bewusst verzichtet, da dies von Jahrgangsstufe zu Jahrgangstufe unterschiedlich ist. Manchmal ziehen sich Kinder auch selber Linien zum Schreiben oder Verwenden eine Linien-Vorlage zum drunter legen.


Beispielseiten für Arbeitsblätter zum kreativen Schreiben und Reimen (PDF):

Denkbar sind für jüngere Kinder natürlich auch Rätsel, ein Quiz, Spiele rund um das Buch, Kreuzworträtsel o.Ä.


Überlegt, was euer Buch vermitteln soll und entscheidet euch für kreative Einsatzmöglichkeiten. Blättert mal in verschiedenen Begleitlektüren zu Kinderbüchern und verschafft euch einen Überblick über das was möglich ist. Legt euren Fokus auf Kita und Grundschule. Pädagogen passen Aufgaben altersentsprechend an ihre Lerngruppen an.


KINDER LIEBEN BÜCHER! KINDER LIEBEN MITMACHANGEBOTE ZU IHREN BÜCHERHHELDEN! KINDER SPRECHEN UND SCHREIBEN LIEBENDGERN ZU TOLLEN GESCHICHTEN AUS BÜCHERN! PÄDAGOGEN GREIFEN GERNE AUF GUT VORGEARBEITETES MATERIAL ZURÜCK!


Also, lasst euch nicht von Lehrplänen und Richtlinien abschrecken, sondern zeigt, was in eurem Buch steckt!




Gastbeitrag von:

Claudia Höwing, Grundschullehrerin und Kinderbuchautorin

Für ihre drei Kinder erschuf sie das Fantasiewesen DAS KAMUFFLON, welches sie 2020 als gleichnamiges Bilderbuch veröffentlichte. Seitdem brachte Claudia weitere Bücher sowie eine Begleitlektüre über BoD (Books on Demand) heraus. Mit ihren Geschichten möchte sie nicht nur ihre eigenen Kinder, sondern auch viele andere LeserInnen begeistern und glücklich machen.


  • Gast
  • 17. Juni 2021
  • 4 Min. Lesezeit


Gastbeitrag von Alina Gries


1.) Welches Medium ist das Richtige für mich, um mein Kinderbuch zu präsentieren? ?


Ob Radio, Fernsehen, Magazine oder Zeitung – die Möglichkeit an die Presse zu gehen, ist groß. Am besten hangelt man sich an unterschiedlichen Faktoren entlang.

Beginnen wir zuerst einmal bei der Lokalzeitung – das ist zu Anfang vielleicht etwas einfacher. Meistens in Form eines Anzeigenblattes als Amtszeitung berichten die Lokalzeitungen, was vor Ort passiert – und das in wirklich allen Bereichen.


Wohnst du bspw. in Stadt X, kommst aber gebürtig bzw. hast eine Zeit lang in Stadt Y gewohnt, empfehle ich unbedingt beide Lokalzeitungen zu kontaktieren.

  • Ähnliches gilt für eine Lesung in Stadt A, auch das könnte für die Zeitung vor Ort interessant sein.

  • Je nach Themenlage oder was du persönlich vielleicht auch zu erzählen hast, unbedingt erwähnen und damit auch das Regionalradio, die Regional- bzw. Tageszeitung oder auch das Fernsehen kontaktieren – ebenso wie Kinderzeitungen und -magazine. Probieren geht immer!

Alina Gries im Interview zu Pressearbeit für Autoren

2.) Wie finde ich eine Kontaktperson für die entsprechende Rubrik, in der ich meinen Artikel sehen würde?


Das ist eigentlich gar nicht so schwer. Oft – gerade bei den Lokalzeitungen – gibt es die Möglichkeit auf der Internetseite direkt einen Ansprechpartner für ein bestimmtes Gebiet herauszufinden.

Suche nach Artikeln und wer sie geschrieben hat oder schau dir die Internetseiten als Teamvorstellung intensiv an.


3.) Wie stelle ich einen ersten Kontakt her?


Habt nicht zu viel Angst vor diesem Schritt! Ohne dass ihr euch meldet, erfährt auch niemand von eurem Projekt. Traut Euch! RedakteurInnen freuen sich über Eigeninitiative. Am besten ihr schreibt eine Mail und ruft ein paar Tage später noch einmal an, ob ggf. noch weitere Dokumente benötigt werden oder stellt in Aussicht, dass ihr euch über ein persönliches Gespräch freut.

Bietet doch auch an, den Artikel mit einem Gewinnspiel zu kombinieren.


4.) Wie schicke ich meine Geschichte an die Presse?


Diese Frage muss noch einmal getrennt betrachtet werden. Natürlich könnt ihr eine einfache Mail schreiben, dass ihr ein Buch veröffentlicht habt, mit kurzen Infos und einer Nachfrage, ob man euch interviewen wolle. Aber um direkt präsent zu sein, formuliert doch eine Pressemitteilung vor.

  • Wer seid ihr?

  • Was habt ihr zu erzählen?

  • Worum handelt es sich bei eurer Geschichte?

  • Für welche Altersgruppe ist die Geschichte gedacht?

  • Wo kann ich das Buch kaufen (ggf. mit Angabe der ISBN)?

Durch solche Informationen kann die Redaktion direkt entscheiden: passt das Buch zu meinem Medium? Haben wir vielleicht Sonderseiten geplant? Steht ein Magazin an, in das die Geschichte noch besser passen würde?


5.) Was wird von der Presse immer wieder gesucht? An welchen Themen könnte ich mich orientieren? An welchen Feiertagen, Jahreszeiten, Terminen könnte ich mich orientieren? Wie viel Vorlauf muss ich einplanen?


Erscheint die Zeitung immer an gewissen Wochentagen, dann plant das ein. Wenn Euer Buch bspw. an einem Mittwoch erscheint und die Zeitung wird dienstags veröffentlicht, ist es nicht schlau, sich erst an dem Montag an die Presse zu wenden. Gebt hier Vorlaufzeit.


Also nochmal: Traut Euch! Habt ihr das Buch z.B. aufgrund eines Urlaubs „down under“ geschrieben? Welche persönliche Erfahrung habt ihr vielleicht in den Text eingebaut? Kennt ihr den oder die IllustratorIn seit der Schulzeit oder seid ihr beruflich eigentlich eher in einem ganz anderen Umfeld tätig? Erzählt doch einfach mal!


Habt ihr eine Lesung geplant oder hat sie bereits stattgefunden? Ladet den oder die RedakteurIn ein oder verfasst hinterher selbst einen Text oder ist die Veranstaltung öffentlich, dann lasst euch doch im Kalender listen. Es gibt so viele Möglichkeiten. Steht der Kontakt einmal, könnt ihr eure Ansprechperson immer wieder mit neuen Infos versorgen.


6.) Was gehört zu den Dingen, die ich im Vorfeld vor dem Kontakt zur Presse vorbereiten könnte?


Fotos! Nicht immer ist eine FotografIn verfügbar und auch die RedakteurIn hat nicht immer die Zeit, persönlich zu einem Termin zu erscheinen. Schickt daher immer ein Foto mit. Besser noch: Mindestens zwei, denn der Artikel muss ja mit anderen News kombinierbar sein, da muss das Bild vielleicht verkleinert oder vergrößert werden, als Hoch- oder Querformat zurechtgeschnitten werden. Achtet daher auch unbedingt auf eine hohe Auflösung (300 ppi sind optimal). Ein Foto mit 80 KB ist unbrauchbar.


Vielleicht könnt ihr zusätzlich noch ein Rezensionsexemplar mitsenden, damit die RedakteurIn auch weiß, wovon sie schreiben soll (dies ggf. auf Rückfrage).


7.) Was ist dir ansonsten als Tipp für AutorInnen wichtig?


Ich habe nun schon öfter gehört, dass ein Artikel nicht veröffentlicht wurde, weil es als Werbebeitrag gelten würde und man eine Anzeige schalten müsse. Gestaltet daher Eure Pressemitteilung nicht zu werblich, sondern bringt eben diesen persönlichen Charakter ein. Als Beispiel wie ein Artikel und ein Interview laufen können, erfahrt ihr über den Selfpublisher-Autor Andreas Hagemann:





Herzlichen Dank an Alina – und lasst uns in der KinderbuchManufaktur gerne wissen, wie eure Pressearbeit aussieht und was ihr aus diesem Beitrag mitnehmen konntet!



Hier erfährst du mehr über Alina und ihr aktuelles Buchprojekt:


Alina ist Mitglied der KinderbuchManufaktur und Kinderbuchautorin.

Schreiben ist schon seit ihrer Kindheit eine Leidenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Lokalredakteurin kam sie enger in Berührung mit den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit. Aktuell arbeitet sie zu diesem Thema an ihrem ersten Kinderbuch: "Egon Eichhorn".


Ihre Website: www.egoneichhorn.de



Bonus für Mitglieder der KinderbuchManufaktur:


Um eine grobe Orientierung zu geben, wie eine Pressemitteilung aussehen könnte, hat Alina ein Beispiel für unsere Mitglieder verfasst. Ihr findet die PDF-Datei im Download-Bereich (ganz unten auf der Hauptseite des MitgliederBereichs).

Dies ist einfach nur ein Vorschlag, bringt ruhig eure eigenen Erfahrungen ein. Eine richtige oder falsche Pressemitteilung gibt es nicht.

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