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Warum dich die Buchentstehungsgeschichte als Autorin verändern kann

Gastbeitrag von Susanne Maria Emka


Es war Juni 2019, der 25. Todestag meines Vaters, als mich mitten in der Nacht die Geschichte „Der Ölbaum zu Betlehem“ traf. Quasi „heaven sent“.

Ich konnte nicht wissen, auf welche Reise mich dieses Buchprojekt führen würde. Und hätte ich eine Ahnung davon gehabt, was am Wegesrand so wartet, hätte mich vielleicht der Mut schon im Vorhinein verlassen.

Heute, gut vier Jahre später, weiß ich: Die Buchreise ist manchmal packender, als jeder Abenteuertrip. Und sie macht etwas mit uns Autor*innen.

Warum es sich lohnt, dem Prozess und deiner Buchreise mit all ihren Höhen und Tiefen Beachtung zu schenken, möchte ich dir heute gerne am Beispiel meines Ölbaums (ausschließlich aus meiner Perspektive und in der Kurzversion!) näherbringen.

Susanne Emka KinderbuchManufaktur

Von der Vision zur Umsetzung

Mit dem „fertigen“ Manuskript, einer Nacherzählung der Weihnachtsgeschichte, begann im Spätsommer 2019 die Illustrator*innensuche, denn ich hatte von Beginn an eine ziemlich genaue Vorstellung im Kopf: Aquarelle in außergewöhnlicher Farbigkeit sollten es sein. Obwohl Verlage bekanntermaßen eher skeptisch auf Paketeinreichungen reagieren (noch dazu mit nischigem Inhalt), wollte ich genau das später mit dem Ölbaum versuchen.

Auf Etsy wurde ich fündig: Maria, eine Kiewer Aquarellkünstlerin, war nun an Bord. Mit Tonnen an Recherchematerial, meinem ersten Storyboardentwurf und einer englischen Übersetzung der Geschichte machten wir uns – über Länder- und Sprachgrenzen hinweg – ans Werk, ein gemeinsames Projekt zu entwickeln. Inzwischen war es Weihnachten, nicht nur in der Geschichte. Schon die ersten Skizzen begeisterten mich, hatte ich doch das Gefühl, dass Maria das zu Papier bringen konnte, was vorab nur in meinem Kopf existierte.

Schließlich stand ein Jahr nach jener Juninacht 2019 unser Buchbaby, fertig zur Einreichung.

Ein Grund zu feiern, möchte man meinen. Wäre es nicht der Juni 2020 gewesen …


Ein Virus lähmt die Welt

Die Welt struggelte mit Corona – natürlich auch die Verlage. Ein Nischenprojekt in dieser Krise unterzubringen schien aussichtslos. Ich legte weitere Bewerbungen vorerst auf Eis. Auch aus Angst vor Absagen für etwas, an das ich von Herzen glaubte. Und die kamen im Nachgang, denn Verlage schienen auch Schwierigkeiten zu haben, dieses „poetische Buch“ in ihr Programm zu integrieren. Zu riskant. Zu künstlerisch. Zu anspruchsvoll. Zu poetisch. Zu speziell. Aber: Man reagierte auf das Buch, auch mit sehr bewegenden Zeilen.

Den Verlag, der eigentlich am besten zu passen schien, hatte ich mir „aufgehoben“. Die Bewerbung darbte in meinem Entwürfe-Ordner des Mailanbieters weiter vor sich hin. Immerhin hatten wir inzwischen völlig andere Sorgen …


Ein Krieg nebenan

Schon seit Monaten spitzte sich die Lage in der Ukraine zu. Mit der zunehmenden Bedrohung wuchs die Angst um Maria. Plötzlich ging es buchstäblich um Fragen des Überlebens.

Am 24.02.2022 erfuhr ich durch eine ihrer Textnachrichten morgens um 4 Uhr vom Angriff auf die Ukraine. Maria war durch Explosionen geweckt worden.

Die Wochen danach waren selbst aus der Entfernung extrem belastend. Ich klebte förmlich am Handy. Jede Funkstille, die länger als einen halben Tag dauerte, machte mich panisch. Irgendwann drohte das Stromaus für Kiew. Ich sehe mich immer noch heulend am Handy eine Voicemail aufnehmen, von der ich befürchten musste, sie könnte einen Abschied für immer einläuten.

Meine Erleichterung über die Zeile „Ich stehe an der Grenze zu Polen!“ einige Wochen später war überwältigend. Aber Kriege traumatisieren und das Trauma bleibt nicht hinter der Grenze zurück.


Wie weitermachen?

Wenn ich mir heute die Chatverläufe im Messenger ansehe, wühlt das Vieles auf. Dabei war ich nur Zuschauerin irgendwo im sicheren Deutschland. Aber das Gefühl der Hilflosigkeit und die Angst um Maria und ihre Liebsten hat sich genauso in mein Gedächtnis eingebrannt wie die einzig halbwegs hilfreiche Taktik dagegen: Schreiben.

In dieser Zeit entstand eine Geschichte, die ich aus 44 Wörtern von 44 ukrainischen Kindern aus allen Landesteilen schrieb. Sie fand später sogar den Weg in ein Buch und auf eine Benefizveranstaltung mit besonderer Besetzung. Ob ich mich darüber freuen konnte? Nein. Wie auch? Zu viele schlimme Schicksale waren darin verwoben. Aber ich hatte das Gefühl, wenigstens ein leises Sprachrohr sein zu dürfen.

Maria war inzwischen über Polen nach England gereist. Von einem Leben dort hatte sie immer geträumt. Nur eben nicht so und nicht unter diesen Umständen. Sie führte ihre eigenen Kämpfe und versuchte, das Beste aus der Situation zu machen.

Es war inzwischen Mai 2022. Und in mir wuchs die Entschlossenheit, das Buch erneut anzubieten. Was sonst konnte ich Positives bewerkstelligen, als dieses Buch zum Erfolg zu führen?

So stieß ich auf meine im Postfach darbende Ölbaum-Bewerbung. Die hatte ich überhaupt nicht mehr auf dem Radar gehabt. Ich schickte sie an zwei Verlage los und wir hatten 14 Tage später von beiden Verlagen Vertragsangebote.


Heute ist „Der Ölbaum zu Betlehem“ Toptitel des Winterprogramms 2023 von Butzon & Bercker.


Warum? Weil es manchmal eine Extraportion Entschlossenheit braucht – von allen Seiten. Und weil das ganze Verlagsteam von Anfang an verstanden hat, was uns wichtig war.

Ob ich mich heute freuen kann? Ja, über die Maßen, denn es ist mehr als ein Buch … Ansatzweise kannst du jetzt vielleicht nachvollziehen, was ich damit meine.


Was nehme ich mit – was kannst du mitnehmen?

Die Reise ist noch nicht vorbei. Schließlich steht das fertige Buch gerade erst am Anfang seines angestrebten Ziels: die Leser*innen erreichen. Heute weiß ich: Alles ist möglich, deshalb gehe ich davon aus, dass viele bereichernde Begegnungen und vielleicht auch unerwartete Herausforderungen anstehen. Ich fühle mich stärker denn je auf dieser Buchreise.

Die Angst vor einem Nein habe ich verloren und das möchte ich auch dir mitgeben:


Wenn du an etwas von Herzen glaubst: Lass dich nicht beirren. Mut und Geduld werden belohnt. Fast immer findet sich ein Weg. Und wenn nicht? Probier es aus!


Was kannst du verlieren? Ein Nein ist kein Knüller, aber auch nicht mehr. Inzwischen definiere ich Mut völlig anders. Wer weiß, was um die nächste Ecke wartet? Heute bin ich froh um die Neins an den für das Buch falschen Stellen. Oft liegt das Ziel woanders, als wir es selbst verorten.

Nein, es ist nicht alles eine bloße Frage des Mindsets. Dagegen wehre ich mich. Aber klar ist auch: Ohne deinen Glauben an dich und dein Projekt überzeugst du auch niemand anderen. Darauf zu vertrauen, dass etwas klappen könnte, ist ein zentraler Punkt. Deshalb spielen trotzdem noch tausend Faktoren eine Rolle, die du nicht unmittelbar beeinflussen kannst. Aber DU bist dein bester Agent.


Bücher verbinden Menschen. Über ihre Inhalte, über ihren Entstehungsprozess. Was daraus wächst ist wertvoll für unser Schreiben, aber auch für uns als Persönlichkeiten. Die Begegnungen, die deine Buchreise dir ermöglicht, verändern dein Leben vielleicht mehr, als du denkst.


Kreativ sein zu können und zu dürfen ist ein Geschenk. Es ist nicht selbstverständlich. Trauma und Verlust beeinträchtigen diese Kreativität, mitunter massiv. Sei also wertschätzend ihr gegenüber, auch wenn sich der äußere Erfolg (noch) nicht einstellt.

In Sicherheit leben zu dürfen bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen, seine Stimme zu nutzen, für Wichtiges einzustehen. Das muss nicht „politisch“ sein. Wobei: Jede Form der Wertschätzung, des Positiven, Konstruktiven und Kreativen hat eine gesellschaftliche Dimension und das sollten wir nie vergessen.

Frieden ist nicht selbstverständlich – im Kleinen wie im Großen. Und Worte sind mächtig – im Kleinen wie im Großen. Lass uns daher Botschaften in die Welt hinaustragen, die wirkmächtiger sind als jedes feindselige Gedankengut, jede Waffe.

Erzähle deine Geschichte.

Leg einfach los!

Du kannst vorher nie wissen, welch wichtige Reise du mit ihr antreten wirst.


Susanne Maria Emka liebt Kinder- und Sachbücher so sehr wie Wildtiere, Bäume und Naturgärten.

Deshalb setzte sie nach vielen Jahren als Lehrkraft ein Studium als Sachbuchjournalistin drauf. Seither findet man sie in Schulen nur noch als (nicht bewertenden) Gast für Projekte und Lesungen.

Sie ist überzeugt, dass alles und jeder eine Geschichte hat …

Ihr Herzensprojekt „Der Ölbaum zu Betlehem“ erscheint Ende September 2023.

Mehr über Susanne und ihre Bücher erfährst du auf ihrer Website www.susanne-m-emka.de oder auf Instagram unter @susanne.m.emka

In der KinderbuchManufaktur freuen wir uns über die vielen verschiedenen KinderbuchKreativen, die Einblick geben in ihre Träume und ihre Arbeit!


Der Austausch als Netzwerk macht es möglich, Miteinander und Voneinander zu lernen, wie in diesem Interview mit Kinderbuchautorin Dorthe Voss.

KinderbuchManufaktur Dorthe Voss Wilde Rüben

Dorthe, deine Buchreihe „Die Wilden Rüben“ wurde mit unterschiedlichen Marketing-Ideen eingeführt. Wie entstanden die Ideen dazu und wie lief die Zusammenarbeit mit dem Verlag ab?

Ja, das war wirklich toll und ich freue mich noch immer sehr darüber und bin super dankbar dafür! Ich hatte meine Lektorin schon in unserem ersten Telefonat gefragt, ob ich ihr (bei Zeiten) einfach mal meine Ideen für das Marketing schicken dürfte. Denn Ideen hatte ich viele.


Schnell war klar, dass das richtig große Marketing nur die Spitzentitel bekommen. Doch der Weg zu meinem Buchvertrag mit einem Verlag wie Thienemann-Esslinger war sehr, sehr lang. Und hart. Und anstrengend. Ich habe einfach so viel Arbeit, Tränen und Herz in diese Buchreihe gesteckt, dass ich ihr unbedingt einen bestmöglichen Start bieten wollte.


Daher hätte ich all meine Ideen auch allein umgesetzt – natürlich in einem für mich finanziell möglichen Rahmen. Schon wenig später erkundigte sich meine Lektorin dann aber nach meinen Ideen, weil die Marketing-Abteilung langsam in die Planung gehen und meine Ideen gerne berücksichtigen wollte. Da war ich total überrascht. Meine Ideen kamen dann nicht nur gut an, sondern ich erfuhr auch, dass es ein Budget dafür geben würde – denn „Die Wilden Rüben“ sollten Schwerpunkttitel werden! Nicht Spitzentitel, aber schon fast ;-)


Ab dem Moment war ich in regelmäßigem Austausch mit der Marketing-Kollegin, was super war! Sie und ihre Kolleginnen waren für alles offen, was ich mir gewünscht hatte: Buchboxen, Postkarten-Aktionen, Pappaufsteller für Lesungen … und sogar einen Song!

KinderbuchManufaktur Dorthe Voss Wilde Rüben

Genau, der „Wilde Rüben“- Song zum Buch – wie kam es dazu?

Ich wusste ganz genau, dass ich zum Buchgeburtstag ein StopMotion-Blätter-Video machen wollte – ich liebe StopMotion. Am schönsten finde ich es, wenn zu den Videos auch Ton zu hören ist. Und da kam mir die Idee, wie großartig es doch wäre, mein eigenes Lied zum Video (und damit zur Buchreihe) zu haben.


Durch meine frühere Mitarbeit bei einem Familienmagazin kannte ich einen Musiker, der schon mehrere Jingles produziert hatte. Und nachdem diese Idee vom Verlag abgesegnet wurde, konnte ich ihn anfragen! Er hatte zum Glück Lust und bis zum Erscheinen auch ein freies Zeitfenster.

Ich dachte erst, er würde nicht „nur“ die Melodie komponieren und alles produzieren, sondern auch den Text schreiben. Doch das wollte er gerne mir überlassen. Ich war zunächst etwas unsicher, ob mir das gelingen würde.


Da kam der Workshop mit Kathrin Lena Orso hier in der Kinderbuchmanufaktur genau richtig. Ich lernte jede Menge über Reime und Metrik … und habe es am Ende tatsächlich geschafft, einen kleinen Songtext zu schreiben. Ich war super aufgeregt, ob Kai Dorenkamp (der Musiker) damit arbeiten kann – aber er konnte! Sehr gut sogar :-)

Zunächst hat er die Melodie zum Text gebaut und ihn dann selbst eingesungen, damit ich schon mal reinhören konnte. Ich war sofort begeistert! Dann konnten also die Kinder loslegen, die das Lied letztendlich singen sollten. Das Mädchen, Norah, kannte ich auch durch Kai, und war super froh, dass sie ebenfalls Lust hatte. Leif wurde uns dann noch empfohlen, und ich finde, die beiden passen ganz großartig zusammen.


Ich liebe diesen Song SEHR und möchte ihn am liebsten in jedem Instagram-Posting einbauen :-)!


Neben den Aktionen mit Buchblogger*innen und Influencerinnen gab und gibt es auch auf deinem eigenen Instagram-Kanal Besonderes rund um die Buchreihe zu sehen. Das scheint dir Spaß zu machen, oder?

Auf jeden Fall! Es fällt mir immer sehr schwer, mich live und in „echt“ zu zeigen (Lesungen zum Beispiel sind so ein Thema), aber Videos gehen ganz gut :-) Ich erzähle einfach gerne auf ganz unterschiedliche Art und Weise Geschichten, besonders gern mag ich auch kleine „Wissens-Sendungen“.


Daher wollte ich, passend zu Band 1, in mehreren Videos dokumentieren, wie aus einem Ei ein Frosch wird. Das hat großen Spaß gemacht, war aber auch super aufwendig. Gerade arbeite ich ein neues (Marketing-)Konzept rund um die „Wilden Rüben“ aus … mal sehen, ob mir die Umsetzung gelingt ;-)


Manches gibt es ausschließlich in deinem Newsletter, der Flaschenpost, zu lesen. Wie kommst du auf deine Themen und wie erreichst du neue Leser*innen?


Ja, das stimmt! Das habe ich mir extra so überlegt, damit es auch etwas „bringt“ die Flaschenpost zu abonnieren ;-)

Also mir persönlich war wichtig, Menschen unabhängig von Instagram zu erreichen. Dieser Ort, also die Flaschenpost, ist ein bisschen persönlicher. Manche Dinge erzähle ich nur dort, anderes verrate ich dort zuerst. Oder auch Verlosungen etc. mache ich gerne für die Flaschenpost-Abonnent*innen, als Dankeschön.


Ich mische in der Flaschenpost gern persönliche Erlebnisse aus dem vergangenen Monat mit Dingen, an denen ich gearbeitet habe oder die demnächst anstehen.

Manchmal bleibt die Flaschenpost auch „auf dem Trockenen“, weil ich keine Zeit hatte oder weil es einfach nichts gab, über das ich etwas erzählen kann/darf. Ich glaube, bisher sind die meisten Menschen über Instagram auf meinen Newsletter aufmerksam geworden. Ein paar einzelne sind direkt über die Webseite darauf gestoßen.


Es dürfen aber so oder so gerne noch mehr werden ;-)


Was würdest du anderen für ihr Marketing rund um den Buchgeburtstag und auch danach empfehlen?

Auf jeden Fall den Verlag rechtzeitig fragen, ob man sich über Ideen austauschen kann. Ob es ein Budget gibt. Was man allein umsetzen kann.


Ich würde gucken, welche Elemente aus dem Buch sich noch anders aufbereiten oder besonders herausstellen lassen. Für Band 2 gab es zum Beispiel kein großes Marketing-Paket mehr, aber ich wollte dennoch eine Kleinigkeit machen und habe mich für Saattütchen plus Postkarte passend zum Inhalt der Geschichte entschieden.


Da lassen sich sooo viele Dinge machen. Neben den Kosten, die man im Auge behalten muss (besonders natürlich, falls man die selbst trägt), sollte all das auch wirklich Spaß machen, finde ich. Weil es so, so viel Zeit in Anspruch nimmt, die dann beim Schreiben neuer Bücher fehlt.


Aufwendige Videos vom Buch, kleine Dokus, Hörbeiträge, analoge Post … als reine Werbung zum Buch wird das zeittechnisch schnell zu viel des Guten. Ich mache das aber alles einfach gerne, möchte da noch viel lernen und in den Bereichen auch Fuß fassen … aber das ist ein anderes Thema ;-)


Liebe Dorthe, ganz herzlichen Dank für dein Interview!


Dorthe Voss liebt die ganze Welt der Geschichten. Reportagen oder Sachgeschichten aus dem echten Leben genau wie die gesponnenen Abenteuer zum Wegträumen und Abtauchen. „Die Wilden Rüben“ ist ihre erste Kinderbuchreihe, erschienen im Thienemann-Esslinger Verlag. Für alle Naturfans und Draußenkinder – und für die, die es noch werden wollen.

Mein Name ist Kaja Paulan. Ich bin neben meiner Tätigkeit als Lehrerin auch Autorin für Kinderbücher und Fantasyromane. Als Neuautorin hat man es schwer auf einem Buchmarkt, der täglich 200 Bücher ausspuckt. Das musste auch ich schmerzhaft erfahren, nachdem ich mein erstes Kinderbuch veröffentlicht hatte.


Wie komme nun ausgerechnet ich dazu, einen Blogartikel über das Bücherverkaufen zu schreiben?

KinderbuchManufaktur Kinderbuch Kaja Paula

Vor wenigen Wochen ist mein zweites Kinderbuch erschienen, diesmal im Selfpublishing. Vorsichtig, wie ich bin, habe ich eine kleine Auflage von 150 Exemplaren drucken lassen, und, siehe da: nach drei Wochen hatte ich schon ein Drittel davon verkauft. Und das, obwohl mein Buch bis jetzt noch nicht einmal im VLB gelistet ist.

Die Magie regionaler Schauplätze

Wenn wir ein Buch aufschlagen und feststellen, dass die Geschichte sich in unserer Heimat abspielt, können wir uns sofort mit den Schauplätzen identifizieren. Sei es der geheimnisvolle Wald, den wir als Kinder durchstreiften, oder das malerische Städtchen, in dem wir aufgewachsen sind – diese Orte werden durch Geschichten lebendig.

Regionalkrimis nutzen diese Sehnsucht, indem sie den Lesenden nicht nur einen spannenden Kriminalfall präsentieren, sondern durch die Verknüpfung mit regionalen Schauplätzen eine emotionale Bindung aufbauen. Die Figuren darin könnten Nachbarn oder Freunde sein, die Schauplätze sind ihnen vertraut.

Abenteuer vor der Haustür

Ebenso wie Regionalkrimis erfreuen sich auch Kinderkrimis einer wachsenden Leserschaft. Das beweisen zum Beispiel „Die drei ???“ immer wieder sehr eindrucksvoll. Aber auch Kinderkrimis gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Ein schwieriger Markt, besonders für Neuautor*innen, in dem man leicht untergehen kann. Ein Markt mit Nischen.


Und diese Nische ist der Schauplatz. Ein Schauplatz, mit dem sich junge Leser*innen identifizieren können, weil er mitten vor ihrer Haustür liegt oder vor der Haustür von Oma und Opa oder an ihrem Ferienort. Sie können mit den Hauptfiguren mitfiebern und sich vorstellen, selbst Teil der Geschichte zu sein. Sie könnten plötzlich auf den Spuren der Protagonisten durch die Nachbarschaft streifen oder auf der Suche nach geheimen Schätzen ein vertrautes Gelände erkunden.


Und so war die Idee für „Die Wildparkdetektive“ geboren.

KinderbuchManufaktur Kinderbuch Kaja Paula

Ich habe also mein Buch geschrieben, es drucken lassen, der Geschäftsführerin vorgestellt und hatte das Glück, dass sie sofort von den Wildparkdetektiven begeistert war. Es wird nun im Shop des Wildparks mit wunderschönen Aufstellern präsentiert. Und es kommt großartig bei den Besucher*innen an. Sie können ein Souvenir mit nach Hause nehmen können, das einzigartig ist. Kein Kuscheltier, kein Button, keine Tasse - ein Buch. „Die Wildparkdetektive“.

Aufgrund meiner positiven Erfahrungen mit dem Wildpark habe ich ein paar Erkenntnisse im nächsten Abschnitt zusammengefasst.

Wie man die Geschäftsführung für sein Kinderbuch begeistert

Um zum Beispiel die Verwaltung eines Zoos, eines Erlebnisparks, eines Museums, einer Messeeinrichtung, einer Ferienanlage von deinem Buch zu begeistern und eine positive Zusammenarbeit zu erreichen, ist es wichtig, eine gründliche Recherche durchzuführen und dein Buchkonzept ansprechend zu präsentieren. Hier sind einige Schritte, die dir dabei helfen können:

  1. Zielgruppenanalyse: Verstehe die Zielgruppe der Einrichtung. Welche Altersgruppen und Interessen haben die Besucher*innen? Passe dein Buchkonzept entsprechend an.

  2. Themen und Attraktionen: Informiere dich über die Hauptthemen und Attraktionen der Einrichtung. Wenn dein Buch damit in Verbindung steht, wird es für die Leitung interessanter.

  3. Kontakt zur Leitung: Finde heraus, wer für die Leitung oder die Geschäftsführung verantwortlich ist. Kontaktiere die Verantwortlichen persönlich oder per Mail und erkläre dein Buchkonzept. Frage nach der Möglichkeit einer Kooperation und des Verkaufs deines Buches in ihrem Shop oder Besucherzentrum.

  4. Referenzen und Erfolge: Wenn du bereits Erfahrungen als Autor*in hast oder Referenzen von anderen Kooperationen vorweisen kannst, teile diese Informationen. Das zeigt, dass du vertrauenswürdig und professionell bist.

  5. Professionelle Präsentation: Bereite eine ansprechende Präsentation deines Buches vor, inklusive Buchcover, Zusammenfassung und eventuellen Illustrationen.

  6. Pädagogischer Wert: Betone den pädagogischen Wert deines Buches und wie es die Besucher*innen der Einrichtung bereichern kann.

  7. Flexibilität und Kooperationsbereitschaft: Zeige, dass du offen für Ideen und Vorschläge bist und bereit bist, mit der Einrichtung zusammenzuarbeiten.

  8. Marketing: Stelle sicher, dass du deine Zusammenarbeit mit der Einrichtung auch in deiner eigenen Marketingstrategie erwähnst, um das Interesse potenzieller Leser*innen zu wecken.

  9. Vertragliche Regelungen: Halte alle Vereinbarungen und Bedingungen schriftlich fest, um Missverständnisse zu vermeiden.

Bei der Kontaktaufnahme und der Präsentation deines Buches ist es hilfreich, authentisch und leidenschaftlich zu sein. Zeige den Verantwortlichen, dass du wirklich hinter deinem Buch und der Idee einer Zusammenarbeit mit ihrer Einrichtung stehst. Mit guter Vorbereitung und einer positiven Einstellung erhöhst du deine Chancen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei der Geschäftsführerin des Wildparks MV, Frau Tuscher, herzlich bedanken, dass sie mir diese Chance eröffnet hat. Auch der Illustratorin meines Buches, Tuula Schneider, und Katharina Platz, meiner Lektorin, gilt mein herzlicher Dank.



Als KinderbuchManufaktur sagen wir: Herzlichen DANK, liebe Kaja, für diesen Gastbeitrag!


Du findest mehr über Kaja und ihre weiteren Bücher auf der Website: www.kajapaulan.de

oder begegnest ihr auf Instagram zu ihren Kinderbüchern unter: @kajapaulan_kinderbuch


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