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  • Katrin
  • 25. Apr. 2023
  • 10 Min. Lesezeit

In der KinderbuchManufaktur feiern wir kreative und bunte Ideen! Die können ganz leise und ruhig daherkommen oder knallig und laut.

In diesem Monat April stehen Lesungen im Fokus des Lernens. Zum Schwerpunkt-Thema „LebendigeLesung“ haben Mitglieder die Möglichkeit, von Mentor Christian Friedrich zu lernen. Gemeinsam wurden Ideen zusammengetragen und gesammelt, welche bunten Erinnerungen zu einer gelungenen Zeit für kleine und große ZuhörerInnen beitragen können.


Dabei haben sich alle an der Frage orientiert:

„Was ist dir ganz besonders in Erinnerung geblieben und welche Anregungen möchtest du teilen?“

KinderbuchManufaktur Lesungen

Und wenn du eine Lesung für dein Kinderbuch vorbereiten möchtest, geben wir dir vier Bereiche mit auf den Weg, die von der amerikanischen Kinderbuchautorin, Kate Messner, für Lesungen formuliert wurden. Vielleicht hilft auch dir dafür der frei übersetzte Merksatz:

Denk bei der Planung an etwas zu tun, an etwas zu sehen,

an ein paar Fakten und an etwas Spaß für Lesungs-Ideen!

Für jeden dieser vier Bereiche findest du in den bunten Erinnerungen aus der KinderbuchManufaktur Anregungen für deine eigenen Vorbereitungen. Viel Spaß beim Stöbern!


Rätsel und Hintergründe zum Buch bei Felicitas Knaupp:

"Kinder sind ein großartiges Publikum. Meine erste Lesung an einer Grundschule hat mir so viel Freude gemacht, dass ich gerne noch viele mehr halten würde. Die Kinder haben mitgerätselt, was der kleine Straßenhund, Selim, wohl mit «Menschenwelpe» und «Menschenfell» meint und waren begeistert von den wahren Hintergründen zur Geschichte.

KinderbuchManufaktur Lesungen

Ein Lehrer sagte hinterher, dass die Kinder für die letzte Schulstunde am Freitag erstaunlich ruhig und aufmerksam waren. Ist das nicht schön?"


Karoline Umbreit geht mit den Kindern auf Zeitreise und findet eigene Inspiration:

„Bei meiner allerersten Lesung im Rahmen der Lesewoche einer Grundschule durfte ich einer Klasse der Jahrgangstufe 4 mein ganzes Buch vorstellen. Da es in meinem Buch um Magie und eine Zeitreise geht, hatte ich Arbeitsblätter vorbereitet, auf denen die Kinder eintragen sollten, wohin sie reisen würden, warum und wie sie sich eine Zeitreise vorstellen. Das haben wir dann zwischen der Einleitung und dem spannendsten Teil der Geschichte gemacht und somit die Zeit nach der Pause genutzt, um gedanklich wieder zurück zu kommen.

Es war gut, den Kindern Raum für ihre Gedanken zu lassen und spannend für mich, die Antworten zu lesen. Einige Ideen oder Vorstellungen finden eventuell Berücksichtigung beim zweiten Band. So kann man nicht nur den Kindern etwas Gutes tun, sondern sich gleichzeitig Inspiration für weitere Bücher/ Bände holen. Ich hatte auch meine eigene "magische Schreibfeder " als Anschauungsobjekt dabei.“


Alyssa-Ninja Weis erreicht Kinder durch Online-Lesungen mit Experimenten:

„Letztes Jahr habe ich im Rahmen des österreichischen Vorlesetages das erste Mal aus meinem Buch, “Die Alice Wunder. Wissenschaft im unsinnigen Wunderland”, auf Englisch und auf Deutsch vorgelesen. Um möglichst viele Kinder zu erreichen, entschied ich mich für die Online-Lesung. Tick tack, dann ging es los. Es kribbelte und mir wurde warm ums Herz. Einatmen. Ausatmen. Action. Obwohl ich alleine im Raum war, fühlte es sich an, als ob ich der ganzen Welt vorlesen würde und ich freue mich umso mehr, dass die Lesungen immer noch Kindern Freude bereiten.

In dem Buch erzähle ich wie die Wissenschaft in Alice’s Wunderland funktioniert. Unsere Minis (von ca. 8-12 Jahre) können darin durch einfache Beschreibungen, süße Illustrationen, wissenschaftliche Held:innen und lustige Experimente ganz leicht verstehen, wie das alles so läuft auf Alice’s Reise.“

KinderbuchManufaktur Lesungen

Mehr von Alyssa und eine Einladung gibt es auf YouTube zu sehen!


Iris Genenz sprudelt vor vielfältigen Ideen durch besuchte Lesungen und selbst gehaltene:

„Ich habe bereits einige Lesungen besucht und war ganz erstaunt, wie unterschiedlich AutorInnen da so rangehen und was für tolle Ideen sie haben.

Lotte Schweizer aus "Detektei für magisches Unwesen" (eine unglaublich tolle Lesung, mit vielen Elementen und Integration der ZuhörerInnen. Ich nehme mal 3 heraus):

  • hat in ihre Lesung eine Videosequenz integriert, in der sie, verkleidet als Oma Ilse, zeigt, wie ihr das Honigbrot von einem unsichtbaren Wesen direkt vor der Nase weggeschnappt wird. Man war also "live" beim Diebstahl dabei.

  • die ZuhörerInnen durften abstimmen, an welcher Stelle des Buches weitergelesen werden sollte. Entweder konnte man den verdächtigen Nachbarn verfolgen oder durch die Geheimtür gehen

  • alle Hinweise zum Täter, die im Laufe der Lesung zum Täter erwähnt wurden, wurden von den Kindern gesammelt und von der Autorin in ihr Detektivbuch eingetragen. Am Ende gab es für jedes Kind einen magischen Detektivausweis dafür.

Stefanie Steenken "Der kleine Tigerhase":

  • hatte am Ende ihrer Lesung ein Quiz zur Geschichte

Anna Ruhe "Die Duftapotheke" und Katja Brandis "Woodwalkers":

  • hatten Fotos und interessante Infos zu ihren Recherchereisen im Gepäck

KinderbuchManufaktur Lesungen

Meine eigenen Lesungen:

  • beginne ich mit einem Mini-Zeichenworkshop, in dem ich gemeinsam mit den Kindern meinen Protagonisten Willi Winter Schritt-für-Schritt male. Dafür habe ich auch eine kleine Tafel dabei. Den Kopf male ich immer gleich. Die Körperhaltung dürfen die Kinder auswählen. Wir hatten schon Willi Winter, der mit seinen Pfoten ein Herz formt oder winkt Im Anschluss an die Lesung signiere ich die Bilder sehr gern.

  • Ich habe ein Willi Winter - Maskottchen, das mich auf einigen Lesungen begleitet.

  • Ich lasse die Kinder immer wieder Fragen zur Geschichte beantworten und Vermutungen aufstellen. Z.B. "Was glaubt ihr, was Sockenkobolde zum Frühstück essen?" oder "Der Kobold Ringel Strumpf hat grünes Fell. Welche Farben haben wohl seine Eltern?"

  • Zur Lesung von "Willi Winter und das Geheimnis der verschwundenen Socken" müssen die ZuhörerInnen erst den Koboldschwur ablegen, ehe ich sie mit ins Dorf der Sockenkobolde nehmen darf.

  • Für "Willi Winter und das Ding aus dem All" habe ich ein animiertes Bilderbuchkino gemalt

  • Für "Willi Winter und der verlorene Zahn" habe ich eine Rätsel-Prüfung zu den einzelnen Redewendungen mit Zähnen. Das funktioniert auch als Memory-Spiel. Danach bekommen die ihre Zahnausweise und werden offiziell zu Zahnfeen und -elfen in Ausbildung ernannt.

  • Zu meinen Willi Winter Protagonisten habe ich auch Handpuppen aus Papier, Lesezeichen und Ausmalbilder erstellt.“


Claudia Höwing nimmt dich mit in eine ihrer Lesungen:

„Ich habe bisher in Kitas, Grundschule, öffentlichen Kultureinrichtungen und OpenAir im Wald (Wichtel Sverres Zuhause - hier bei uns im Eggegebirge) gelesen. Jede Lesung ist gleich aufgebaut und doch immer wieder anders und immer wieder schön und motivierend.

Meine Lesungen beginnen grundsätzlich mit einer kurzen Vorstellung meiner Person, dabei finden die meisten Kinder es unheimlich spannend, dass ich zwei Berufe habe – Grundschullehrerin und Kinderbuchautorin. Ich erzähle ihnen kurz, dass ich durch meine eigenen Kinder zum Schreiben gekommen bin und für sie meine ersten Bücher veröffentlicht habe.

KinderbuchManufaktur Lesungen

Die Illustrationen meiner Kinderbücher spielen eine große Rolle. Für Kinder im Kitaalter oder kleine Gruppen nehme ich mein Erzähltheater mit, da ich es schön finde (und die Kinder im Übrigen auch), wenn sie etwas Analoges sehen. Für größere Gruppen habe ich die Illustrationen in digitaler Form dabei. Mir ist es wichtig, die Kinder abzuholen, um dann gemeinsam mit ihnen in die Geschichte einzutauchen. Je nach Buch, lasse ich mir von ihnen das Cover beschreiben oder davon erzählen, welche Wichtel sie schon kennen. Bei meinen Bilderbüchern fange ich dann direkt an zu lesen. Hierbei spielt die Betonung und das Spielen mit meiner stimmlichen Lautstärke bei den Reimen ein große Rolle. Bei meinem Vorlesebuch zu WICHTEL SVERRE hingegen erzähle ich anhand einer Landkarte, wo und wie und mit wem der kleine Wichtel zusammenlebt. Ich stelle dabei sachkundliche Fragen zu den Tieren, um die Kinder noch mehr abzuholen. Kinder wollen dabei sein. Ich persönlich stelle keine Ratefragen, die völlig offen sind und in alle Richtungen gehen können, das ist für mich nicht zielführend und frustriert meines Erachtens Kinder an manche Stelle. Da kommt wohl die Pädagogin in mir durch. Ich lese dann verschiedene Passagen vor, zeige die Illustrationen, stelle ggf. Fragen zur Handlung und erzähle zwischendurch frei.

Außerdem habe ich eine selbstgebaute Wichtelkulisse dabei. Erfahrungsgemäß lieben alle kleinen und großer ZuhörerInnen diese Miniaturen. Es verschafft den Kindern eine kurze Pause, um sich auszutauschen, auf ihrem Platz zu bewegen und kurz „laut“ zu sein. Mit einer spannenden Szene wecke ich dann erneut die Spannung der Kinder und lese bis zu einer spannenden Stelle, die wir Erwachsenen wohl Cliffhänger nennen. Ich gebe den Kindern einen kurzen Ausblick und lasse sie mir Fragen stellen.

Je nach Altersklasse nehme ich die Kinder mit auf „Buchreise“ und zeige ihnen anhand von Fotos, wie meine Bücher entstehen und welche Arbeitsschritte und Personen hinter den Geschichten stecken bis aus ihnen ein Buch wird. Ich erkläre ihnen auch, was Selfpublishing bedeutet, und lasse sie schätzen, was die Bücher kosten und wie viel ich als Autorin daran verdiene und warum das so ist. Ich freue mich immer sehr darüber, wenn ich Kinder wieder treffe und sie mir berichten, dass sie ein eigenes Buch geschrieben und illustriert haben oder aber um eine Signierung bitten. Jedes Kind erhält am Ende der Lesung eine Autogrammkarte und je nach Buch ein Ausmalbild für eine oder mehrere Stabfiguren sowie ein wichteliges Geheimrezept für Nussschnecken. So haben die Kinder etwas in der Hand, um zu Hause von der Lesung zu berichten.

Meine Lesungen dauern in der Regel 60 Minuten. Es bringt riesigen Spaß den Kindern meine Geschichten und Erlebnisse des Autorendasein zu erzählen.“

Anja Schenk erinnert an die Klassen- und Schulbibliothek:

„Einen besonders bewegenden Moment erlebte ich im Herbst 2021 im Anschluss an eine Grundschullesung aus den schauerlichen „Burgferien mit Familie Nussbaum“. Beim anschließenden Buchverkauf standen viele Viertklässler vor mir, um ein signiertes Buch mit nach Hause zu nehmen. Während ich fleißig Widmungen in die Bücher schrieb, erzählte mir ein Junge, dass seine Eltern ihm das Buch nicht kaufen können, er es aber so gern lesen würde. Schwupps – schon war er aus dem Raum in die Pause verschwunden. Ich hielt inne, sah ihm nach und hatte plötzlich einen Kloß im Hals. Dieser Moment ging mir nicht mehr aus dem Kopf (bis heute nicht!), deshalb brachte ich am nächsten Tag ein weiteres Buchexemplar zur Post. Für die Klassen- und Schulbibliothek und die Kinder, die nicht ohne weiteres zwischendurch ein Buch kaufen können. Die dürfen wir nämlich auch nicht vergessen. Ein paar Tage später erreichte mich schönste Herzenspost voller Wertschätzung. So viele Grußbriefe, in denen die Kinder mir schrieben, was sie an der Lesung besonders spannend, mutig und witzig (das fliegende Schnittchen im Ausschnitt der Bürgermeisterin ist Spitzenreiter) fanden. Und ein handschriftlicher Dankesbrief der Lehrerin, der mit den Worten endet: „Besonders M., der Junge mit der weißen Brille, ist begeistert von dem Leseexemplar. Ich freue mich sehr, dass er durch Ihre Bücher die Lust am Lesen verspürt.“

Dafür mache ich das!“


Linda Adolf achtet auf Aufmerksamkeit und Atmosphäre:

„Meine Bücher sind für kleinere Kinder ab 3 Jahren. Schön sind für mich daher Kleingruppen, damit ich individueller auf den Redefluss der Kids eingehen kann. Die Aufmerksamkeit der jüngeren Kinder ist natürlich auch nicht so hoch wie bei Schulkindern, daher muss ich mich kürzer fassen und stärker mit ihnen interagieren.

KinderbuchManufaktur Lesungen

Außerdem finden die Kinderbuchlesungen meist in den Turnhallen der Kindergärten statt und die sind häufig etwas kahl. Ich bemühe mich dann ihnen ein wenig Atmosphäre zu geben und bringe ein Tippi und jede Menge Blumen mit. So sieht die Turnhalle gleich anders aus und macht neugierig.“


Martina Kanold erinnert sich an Schmetterlingskronen und inspiriert zu einem Location-Check vor der Lesung:

„Meine erste Lesung durfte ich in einem kleinen Gasthaus in einer Nachbarortschaft halten. Ich weiß noch ganz genau, wie aufgeregt ich war. Die Kinder saßen auf der Terrasse, die durch ein Geländer begrenzt war. Danach ging es zwei Meter in die Tiefe. Ich hatte fürchterliche Angst, eines der Kinder könnte sich langweilen und anfangen, am Geländer zu klettern. Was, wenn es dann in die Tiefe stürzen würde?

Aber meine Angst war unbegründet. Die Kinder hingen an meinen Lippen und waren vollkommen in der Geschichte vertieft. Anschließend bastelten wir Schmetterlingskronen und alle gingen vergnügt nach Hause. Es war ein wunderbarer Nachmittag.“


Bei Annika Superloewe kommen die Kinder zwischen kleinen Parts in Bewegung:

„Meist lese ich das Buch im Kindergarten für die Kids ab ca. 4 Jahren vor. Wenn ich das Buch von vorn bis hinten in einem Rutsch lesen würde, bräuchte ich ca. 15 Minuten – das ist für die Kleinen schon ganz schön lang… Daher habe ich mein Buch in 3 Parts aufgeteilt. Nach jedem Part gibt es ein Bewegungsspiel, welches den gerade gehörten Inhalt wieder aufgreift. Nach dem ersten Part geht es zum Beispiel um Lieblingsfarben und Farben generell, nach dem zweiten Part ändern wir das Spiel von vorher minimal und die Kinder rufen alle ganz laut mehrmals „Ich schaffe das!“ und am Ende werden sie selbst zu mutigen Superlöwen und müssen ihren Freunden helfen.

Mich unterstützt dabei übrigens auch ein Kuscheltier, welches ich nach Vorbild der Illustrationen habe anfertigen lassen. Außerdem habe ich die Bilder aus dem Buch immer noch auf DIN A3 Karton dabei und spreche mit den Kindern über alle möglichen Details, die sie auf den Bildern so finden können.“


Judith Spörl sorgt als Pilotin im Anflug aus der Luft für den passenden Auftritt. Auf der Landebahn zu ihren Lesungen aus „Immer dem Propeller nach' und „Lena fliegt sich frei':

„Der Ort des Geschehens bietet sich natürlich an. Das heißt: der Flugplatz. Outdoor-Lesungen bieten viele Möglichkeiten für Action zwischendurch, sind aber furchtbar für die Stimme. Auch bei kleinen Gruppen empfiehlt sich schnell ein Mikro. Am Besten Headset, ohne Kabel - Mobilität ist alles. Ja, ich renne viel rum!

Meine beste Idee ever dazu war die Seifenkistenpropinella.

Sie ist die Brücke, wenn kleine Geschwisterkinder dabei sind, die eigentlich zu jung für eine Lena-Lesung sind.

Sie ist die Brücke für Lesungen aus dem Bilderbuch, wenn man kleine Kinder mit der wenig kindlichen Flugplatzwelt in Berührung bringt. Sie wird von allen heiß und innig geliebt und muss, wenn viele Kinder sie „anprobiert“ haben, oft repariert werden.

Im Klassenzimmer würde sie daher endgültig kaputtgeliebt werden. Deswegen nehme ich hier die aufblasbaren Weltkugeln mit, um mit den Kindern um die Welt zu fliegen. Wir suchen Propinellas Strecke aus dem Buch auf dem Globus. Den Ball kann man natürlich auch gut werfen… Halligalli im Klassenzimmer!

Schulkassen sind eine homogene Altersgruppe, das lässt sich gut vorbereiten.

Bei öffentlichen Lesungen kommen auch oft Kinder, die nicht dem für das Buch empfohlene Alter entsprechen. Dann helfen solche Tools, um sie zu beschäftigen.

Ich kann ja nicht immer zur Lesung ein echtes Flugzeug mitbringen!“


Bei (mir) Katrin Grieco rätseln sich die Kinder durch ein Escape-Spiel in Form von Stationen durchs Buch und aus der Lesungs-Location:

„Zum Einstieg durfte ich in der geheimnisvoll beleuchteten Bücherei aus „Gefangen im alten Babylon“ lesen, dazu gab es Einblicke ins Buch auf der Leinwand.

Dann ging es für die Kleingruppen zwischen den Regalen hin und her, die Treppen hoch und runter, es wurden geheime Türen entdeckt, Bücher gesucht und Rätsel aus den einzelnen Kapiteln im Buch gelöst, um der Bücherei zu entkommen.

KinderbuchManufaktur Lesungen Katrin Grieco

Dabei war mir wichtig, dass jede Kleingruppe ihre eigene Reihenfolge der Stationen und das eigene Tempo festlegen konnte, um langweilige Staus und Anstehen zu vermeiden.

Jede Gruppe hatte eine Nummer und eigene Umschläge, nach denen sie gesucht haben, um zu vermeiden, dass manche Rätsel nicht mehr lösbar und nicht mehr bespielbar wären.

Zum Abschluss konnten alle errätselten Buchstaben als Lösungswort zusammengetragen werden (natürlich! Ich bin Sozialarbeiterin! Wir gewinnen als Gesamtgruppe!) und ein Code geknackt werden.

Das richtige Lösungswort öffnete die Schatzkiste, wir fanden darin auf Gold gebettete Urkunden UND den Bibliotheksschlüssel.

Aber bevor der für die Außentür genutzt werden konnte, führte er uns zum versteckten Königs-Knabber-Buffet im Büro der Bibliothek, um die Lesung mit einer Feier abzuschließen.“


Herzlichen DANK an alle Mitglieder der KinderbuchManufaktur, die ihre Erinnerungen geteilt haben! Ihr seid großartig und lasst das Kinderbuchkonfetti wirbeln!

Das wünschen wir auch dir für deine Lesungs-Vorbereitungen! Und wenn du für deine vier Bereiche fündig geworden bist, dann lass es uns gerne wissen, wir feiern Austausch und Miteinander für die Buchbegeisterung der Kleinsten!



Du hast dich bei der Akademie für Kindermedien beworben. Was hat es mit dieser Akademie auf sich?

Die Akademie für Kindermedien (AKM) ist ein Stoffentwicklungsprogramm des Fördervereins Deutscher Kinderfilm e.V.. Gute Geschichten für Kinder (6-12 Jahre) oder Jugendliche (13-19 Jahre) zu entwickeln ist das Herzensanliegen der Akademie.

Innerhalb eines neunmonatigen Stipendiatenprogramms werden Nachwuchstalente darin unterstützt, Projekte von der Idee bis hin zur Marktreife zu entwickeln und auszuarbeiten. Die vier Bereiche Buch, Story World, Film und Serie bilden jeweils einen Schwerpunkt, für den man sich bewerben kann.

Bewerbung Akademie für Kindermedien Interview KinderbuchManufaktur

Was war dein Ziel für deine Bewerbung?

Da ich gern dauerhaft mit einem renommierten Kinderbuchverlag zusammenarbeiten möchte, habe ich mich mit meiner ausgearbeiteten Idee (Romanprojekt für Leser*innen ab 10 Jahre) beim AKM im Bereich Buch beworben.


Eine vielschichtige Story, Charaktere etc. mithilfe von Mentor*innen und Fachleuten der Branche so zu entwickeln, dass das entstehende Buch wirklich eine Chance auf dem Kinderbuchmarkt hat, war (und ist) mein großer Traum und zugleich mein Ziel für die Bewerbung gewesen.


Außerdem fand ich es ungemein spannend und motivierend, dass ich dort neben Büchermenschen auch Leute von Film und Serie antreffen würde. Wie werden Geschichten für Kino und Fernsehen entwickelt – und kann ich davon auch als Kinderbuchautorin profitieren? Diese Fragen haben mich geleitet.


Wie bewirbt man sich bei der Akademie und wie sah das bei dir aus?

Von Juni bis August kann man sich jährlich beim AKM für das Stipendiatenprogramm bewerben. Wann der Bewerbungszeitraum genau stattfindet und welche Unterlagen jeweils dafür erforderlich sind, wird immer rechtzeitig auf der Homepage bekanntgegeben.

Meine Bewerbung bestand aus

  • einem Exposé,

  • einer Leseprobe und

  • einem Motivationsschreiben, in dem ich dargestellt habe, warum ich mich beim AKM bewerbe.

  • Außerdem war ein Lebenslauf erforderlich.

  • Zudem sollte ich eine Markteinschätzung formulieren, wie ich das Thema meines Projekts auf dem aktuellen Buchmarkt selbst einordnen würde UND ich musste erläutern, auf welchen weiteren Plattformen (neben dem Buch) ich noch Potential für meinen Roman sehe.


Wie lange hast du auf eine Rückmeldung gewartet und was bedeutet dann die Einladung zum Einführungs- und Auswahlworkshop? Wie viele Bewerberinnen werden zu diesem Workshop eingeladen? Und welchen Umfang hat der?

Ich habe mich Anfang August beworben und erhielt die Rückmeldung gute vier Wochen später, via Mail. Das war die Einladung zur Workshopwoche – und ich habe einen Luftsprung vor Freude gemacht! Denn das bedeutete, dass ich mit meinem Projekt gemeinsam mit 24 weiteren Kandidat*innen die erste Hürde genommen hatte.


Ganz konkret: 25 Leute wurden in einem ersten Schritt aus allen Bewerbungen ausgewählt und zum Einführungs- und Auswahlworkshop eingeladen. Dieser dauerte eine Woche und fand in Neudietendorf (Nähe Erfurt) statt. Einerseits dient er der Auswahl der 16 Stipendiat*innen, aber auch dazu, dass man als Teilnehmer*in die Arbeitsweise der AKM kennenlernt sowie nachhaltig von den Angeboten für sein Projekt profitiert.


Was musstest du im Vorfeld für den Workshop vorbereiten?

Als ich die Einladung zur Workshopwoche erhalten hatte, folgten kurz darauf noch weitere Aufgaben, die schriftlich erfolgen mussten:

Ich sollte mein Projekt in einer Synopsis darstellen, eine Kurzdarstellung mit den Möglichkeiten für andere Plattformen auf Englisch verfassen sowie die Idee zu einer Horrorgeschichte oder einer Komödie (für Kinder oder Jugendliche) aufs Papier bringen (in Deutsch und Englisch).


Wie hast du den Auswahlworkshop für dich erlebt?

Wenn ich auf die gesamte Woche zurückblicke, steht vor meinem inneren Auge ein großes WOW!!! geschrieben. So eine Menge an Inhalten und Informationen aus dem kompletten Spektrum der Kindermedien zu erhalten, das war wirklich etwas Besonderes für mich.


Ich habe die Woche als sehr intensiv erlebt, gespickt voll mit Vorträgen, Einzel- und Gruppengesprächsrunden und Gruppenarbeitsphasen. Immer wieder war ich indirekt aufgefordert, meine Komfortzone zu verlassen, sei es, um mich auf ein neues, mir (noch) unbekanntes Thema einzulassen und in einer Gruppe eine Aufgabe zu erarbeiten oder sei es während der Einzelgesprächsrunden.


Dort fühlten die Mentor*innen sowie das Leitungsteam mir und meinem eingereichten Projekt auf den Zahn. Aber auch, wenn mich die Einzelgespräche ein bisschen an Prüfungsphasen aus meinem Studium erinnert haben, konnte ich gerade darin wertvolle Tipps und Feedback erhalten. Ich habe nun weiteres Rüstzeug, mit dem ich an meinem Buchprojekt weiterarbeite. Die gemeinschaftlichen Aktivitäten, wie das abendliche Zusammensitzen am Lagerfeuer oder eine Nachtwanderung mit spannenden Sagen und Geschichten aus Thüringen fand ich richtig schön.


Herzklopfen hatte ich bei den Vorträgen bzw. Gesprächen auf Englisch gehabt. Sie betrafen den Bereich Story World. Meine Englischkenntnisse entstammen meiner eigenen Schulzeit – und die ist doch schon mehr als nur einige Jahre her. Ich hatte die Befürchtung, nur wenig zu verstehen. Das Gegenteil war der Fall: Ich war überrascht, dass ich so vieles für mich mitnehmen konnte.


Welche Vorträge, Workshops oder Gespräche sind die in Erinnerung geblieben? Wie sah dort dann das weitere Auswahlverfahren aus?

Neben vielem Neuen, das ich aus dem Film-, Serie- und Story-World-Spektrum erfahren habe, ist mir vor allem der Workshop zum Thema Kinderbuchverlage in Erinnerung geblieben.

Innerhalb einer Gruppenarbeit sollten wir in die Rolle eines Verlagsmitarbeiters schlüpfen und über ein Buchprojekt entscheiden. Hier war es sehr interessant für mich zu sehen, welche Interessen jeweils beachtet werden mussten; beispielsweise hat eine Verlagsredakteurin bei der Aushandlung eines Angebots für ein Buchkonzept andere Schwerpunkte im Blick als der Vertriebsleiter. Das war mir zuvor in dieser Tragweite noch nicht bewusst gewesen.


Zum Abschluss der Woche hatte jede*r nochmals die Aufgabe erhalten, sein Projekt zu pitchen, seine Erkenntnisse der Woche zu benennen und zu sagen, ob für ihn / sie grundsätzlich eine weitere Teilnahme am Programm aus Interesse- und Termingründen möglich ist oder nicht.

Das weitere Auswahlverfahren für das komplette Stipendiatenprogramm wurde erst nach unserer Abreise seitens der Mentor*innen und des Leitungsteams entschieden. Das Ergebnis über die Entscheidung, ob ich weiterkomme oder nicht, wurde mir zeitnah in einer persönlichen Mail mitgeteilt.


Du hast am Ende kein Ausbildungsstipendium erhalten, aber was nimmst du dennoch an guten Impulsen und Learnings mit?

Für mein Romanprojekt nehme ich mit, dass ich mir die psychologische Tiefe meiner Figuren genauer ansehen muss.

Aber auch insgesamt hat mir die Woche meinen Horizont erweitert. Gerade das Thema Diversity im Kinder- und Jugendbuch hat mein Interesse entfacht, so dass ich diesbezüglich weiter recherchieren werde.

Interessant fand ich den Impuls aus dem Bereich Film, eine Handlung mittels Playmobilfiguren nachzustellen. Ich habe mir vorgenommen, mit dieser Methode künftig zu plotten.

Viel mitgenommen habe ich auch aus dem Bereich Story World: Welche Welt tut sich in meinem Roman auf und auf welchen verschiedenen Plattformen kann ich sie darstellen, vielleicht sogar interaktiv? Dieser Gesichtspunkt der Weiterentwicklung eines Stoffes war für mich neu und ich habe ihn ebenfalls für meine künftige Arbeit als Kinderbuchautorin mitgenommen.


Der Bewerbungszeitraum ist in diesem Jahr vom 13. Juni bis 19. August und du findest auf der Webseite der Akademie für Kindermedien alle nötigen Informationen dazu. Herzlichen DANK für diesen Einblick, liebe Antje!

  • Katrin
  • 26. Apr. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Sept. 2023

Wie werde ich Kinderbuchautorin und verwirkliche meinen Traum vom eigenen Kinderbuch? Welche Möglichkeiten gibt es, mit meinen Büchern und dem Schreiben Geld zu verdienen? Wie organisiere ich meinen AutorInnenalltag mit Schreiben, Buchmarketing und all den Dingen, die geschafft werden wollen?


Lerne im Mai von Kinderbuchautorin Britta Sabbag! Neben der Hummel Bommel sind bereits zahlreiche Kinderbücher aus ihrer Feder in die Welt geflogen. Starte mit ihr summende Flugversuche als KinderbuchKreative und erlebe, wie Träume wahr werden!

KinderbuchManufaktur Kinderbuchautorin Britta Sabbag

Britta hat Sprachwissenschaften, Psychologie und Pädagogik studiert. Nach ihrem erfolgreich abgeschlossenen Studium hat sie zunächst sieben Jahre als Personalerin gearbeitet, bis sie "das Schreibfieber packte", wie sie es beschreibt.

Mit ihrem Roman-Debüt „Pinguinwetter“ landete sie 2012 direkt einen Spiegel-Bestseller. Über 40 weitere Romane, Jugend-, Kinder- und Bilderbücher und viele weitere Spiegel-Bestseller-Platzierungen folgten.


Die bekannte Bestseller-Reihe um „Die kleine Hummel Bommel“ ist mittlerweile ein Kinderbuch-Klassiker. Neben Büchern schreibt sie auch (Kinder-) Lieder, Drehbücher, Hörspiele und sogar vor Reimen macht sie keinen Halt. Ihre Gesamtauflage beträgt über 1,5 Millionen Bücher seit der ersten Veröffentlichung.


Sie lebt mit ihrer Familie in einem Landhaus, wo die Ideen an den Bäumen hängen und ist sicher, sie muss 100 Jahre alt werden, um alle zu pflücken.


Auf ihrem Instagram Account gibt Britta Sabbag Einblick in ihr Autorinnenleben. Und wenn du bei ihr vorbeifliegst, wirst du schnell verstehen, warum wir genau sie zu unserem Schwerpunktthema im Mai eingeladen haben! Zu einem Foto von ihr neben einem riesigen Bücherstapel war zu lesen:

"Bücher zu signieren gehört zum AutorInnen Job dazu. Genauso wie das Schreiben natürlich. Aber es gibt noch so viel mehr, was hinter den Kulissen stattfindet, das man nicht sieht. Ich habe zum Beispiel im gesamten März kaum eine Zeile geschrieben, weil jeden Tag Video Meetings, Abstimmungsrunden und Telefonate und unzählige Mails zu allen neuen Buchprojekten anstehen. Da wird entschieden, wie die Cover aussehen, welches Marketing wie und wo gemacht wird, welche Veranstaltungen (wer weiß wann das alles wieder richtig geht) usw…

Man glaubt gar nicht, wie kleinteilig solche Entscheidungsprozesse werden, und wie viele Abstimmungen von unzähligen KollegInnen ein Buch braucht. Ich habe früher, ganz zu Beginn meiner Berufung als Autorin immer gedacht, ich würde immer nur schreiben. Aber es ist so viel mehr - im Grunde wie ein kleines Unternehmen, das geführt wird. Und immer wieder muss man sich mit vielen unterschiedlichen Abteilungen abstimmen, um zum Ergebnis - dem fertigen Buch - zu kommen.

Manchmal redet man auch einen halben Tag über die Typografie der Schrift auf dem Cover, oder über die Kurzzusammenfassung auf der Rückseite des Buches (nennt man U4) oder auch darüber, ob es Blumensamen zum Buch geben soll und welche Blumensorten das sein können.

Hört sich verrückt an, ich weiß, aber gehört genauso dazu wie das Schreiben selbst."


Und wie genau Britta Sabbag es schafft, all diese Dinge in ihrem AutorInnenAlltag zu jonglieren und was du davon lernen kannst, gibt es im Mai zu entdecken!



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