Instagram hat sich über die Jahre zu einem wichtigen Kanal für das Buchmarketing gemausert. In Instagram gibt es eine „Buchblase“ (=Bookstgram), in der sich Blogger:innen, Autor:innen und Verlage tummeln. In diesem Beitrag erfährst du, wie du dein Kinderbuch auf Reise durch Bookstagram schicken kannst, um mehr Sichtbarkeit zu bekommen.
Instagram-Buch-Tour – was ist das?
Bei einer Instagram-Tour tourt, wie der Name schon sagt, dein Buch in einem definierten Zeitrahmen durch mehrere Accounts auf Instagram.
Buch-Touren dauern meistens ein bis zwei Wochen, wobei jeden Tag auf einem anderen Account ein Beitrag zu deinem Kinderbuch erscheint.
3 Vorteile einer Instagram-Tour
Eine Instagram-Tour hat mehrere Vorteile. Aus Sicht des Buchmarketings sind diese drei Vorteile die wichtigsten:
Mehr Sichtbarkeit für dein Buch in deiner Zielgruppe: Durch ein Blog-Tour bekommen du und dein Buch mehr Sichtbarkeit, da jeder Account Follower hat, die dich vielleicht noch nicht kennen. Die Accounts, die an der Buchtour teilnehmen, sollten zur Zielgruppe deines Buches passen.
Mehr Reichweite: Dadurch, dass mehrere Accounts dein Buch zeigen und dich verlinken, erhältst du mehr Reichweite. Das ist gerade dann von Vorteil, wenn dein Account noch wenige Follower hat.
Follower-Aufbau: Durch eine Instagram-Tour und die damit gestiegene Aufmerksamkeit für dich und dein Buch, erhältst du neue Follower. Die Influencer:inn, die sich an der Tour beteiligen folgen dir auf jeden Fall.
Instagram-Tour durchführen: Schritt für Schritt
Ein Instagram-Tour zu organisieren, planen und durchzuführen kostet viel Zeit und ein bisschen Geld in Form deiner Bücher sowie eventuell Blogger-Pakete, die du verschenken musst.
1. Influencer für deine Tour finden Mache einen Aufruf per Beitrag oder am besten als Reel, in dem du erklärst, dass du eine Tour planst und Blogger:innen suchst. Fasse auch zusammen, für welche Zielgruppe das Buch ist und worum es im Buch geht. So hab’s ich gemacht: Für mein erstes Kinderbuch „Magische Welt der Dinge (1) Antons geheime Reise mit Paul Pulli“ setze ich einen Aufruf als Bild-Post um (hier kannst du den Beitrag sehen: https://www.instagram.com/p/CPGXfJ-BGGF/). Reichweite: 60 ☹ Damals war mein Account aber auch noch mini-klein.

Bei meinem zweiten Kinderbuch „Magische Welt der Dinge (2) Das Geheimnis von Henrietta Handy“ war ich mutiger und startete einen Aufruf per Reel (hier kannst du dir das Reel ansehen: https://www.instagram.com/reel/CiiKGTnjthI/). Reichweite: Über 2.000 😉 Ich konnte tatsächlich auswählen, wer ins Blog-Team durfte und wer nicht.

2. Auswahl der Teilnehmer:innen Wähle eine Anzahl zwischen fünf und circa 12 Accounts für deine Tour aus. Je mehr Accounts teilnehmen, umso mehr Zeitaufwand ist es. Außerdem lässt die Motivation der Influencer:innen nach, je länger sich die Tour zieht.
Wie wähle ich aus? Ideen zu Kriterien:
a. Thema/ Zielgruppe des Accounts
b. Qualität und Ästhetik der Beiträge
c. Wie viel Mühe hat sich der/ die Influencer:in bei der Bewerbung gegeben?
d. Anzahl an Followern
Bei meiner Tour zu Henrietta Handy habe ich 12 Accounts ausgewählt aus den Bereichen: Kinderbuchblogger:innen, Grundschullehrer:innen, Nachhaltigkeit, Autor:innen. Denn meine Kinderbuchreihe dreht sich um Nachhaltigkeit, richtete sich an Kinder im Grundschulalter und ich biete Arbeitsblätter an, weil Lehrer:innen das Thema Nachhaltigkeit gerne in den Unterricht integrieren.
3. Instagram-Chat-Gruppe für Kommunikation anlegen
Eine Instagram-Tour bedarf einiger Planungsarbeit und Abstimmungen mit den Teilnehmer:innen. Diese Kommunikation läuft am einfachsten über Instagram.
Termine finden: Wer postet wann?
Themen: Wer postet was? Damit die Tour möglichst abwechslungsreich wird, können alle im Post einen Schwerpunkt setzen: normale Rezension, Fokus auf Illustrationen, Hintergrund-Interview mit dir, Antolin-Quiz, Tipps zum Thema etc.
4. Bücher oder Blogger-Pakete versenden In der Regel machen Buchblogger:innen und „kleine Accounts“ bei Instagram-Touren „kostenlos“ mit. Accounts mit vielen Followern lassen sich hingegen bezahlen.
Jeder Teilnehmer:in der Tour erhält ein Gratis-Buch oder ein Bloggerpaket. Bloggerpakete geben den Influencer:innen die Möglichkeit, noch mehr zu zeigen, so dass du und dein Buch nicht nur einmal, sondern mehrfach auf den Accounts auftaucht.
5. Vorlagen für Instagram-Tour erstellen Damit die Influencer:innen möglichst viel über dich und dein Buch posten und teilen, solltest du es ihnen so einfach wie möglich machen: Mit Grafik- und Textvorlagen, die alle nutzen und teilen können. Diese stellst du über den Gruppen-Chat zur Verfügung. So sah zum Beispiel meine Ankündigungstafel zur Instagram-Tour von Henrietta Handy aus.

6. Instagramer:innen wertschätzen Zu einem respektvollen Umgang mit Influencer:innen gehört Wertschätzung dazu. Schließlich investieren sie Zeit, um für dich und dein Buch Werbung zu machen. Daher solltest du dich für jeden Post und jede Story bedanken und Wertschätzung zeigen, indem du kommentierst und teilst. Ein Ziel von Instagramer:innen ist bei Touren immer auch, die eigene Reichweite und Sichtbarkeit zu erweitern. Dadurch, dass du mit dem Content interagierst, hilfst du deinen Teilnehmer:innen in Sachen Reichweite. Außerdem baust du eine gute Beziehung für eventuelle künftige Kooperationen auf.
Viel Spaß und Erfolg für dein Buch auf seinen Bookstagram-Reisen!
Gastbeitrag von:
Alexandra Wagner findet, dass Schreiben glücklich macht. Deswegen ist sie Redakteurin geworden, aktuell mit dem Schwerpunkt Content-Marketing. Seit 2020 schreibt sie mit viel Herzblut und Leidenschaft auch Kinderbücher und hält Lesungen.
Mehr über Alexandra und ihre Kinderbücher erfährst du auf Ihrer Autorenseite (www.alexandra-wagner.de).
Wie es dazu kam, dass wir von der freien Lektorin Susanne Ospelkaus Tipps für das Kinderbuch Richtung Verlag erhalten haben? Susanne hat für den Brunnen Verlag mit uns in der KinderbuchManufaktur eine PitchParty erlebt. Mitglieder der KinderbuchManufaktur konnten während einer Zoom Session in einer Minute ihre geschriebenen oder illustrierten Projekte und die Person dahinter vorstellen, um sich beim Verlag zu bewerben.

Im Anschluss an diese Veranstaltung wurden einige der TeilnehmerInnen eingeladen, sich in einer nächsten Runde mit einer ausführlichen Bewerbung dem Verlag vorzustellen.
Hier haben wir nun die Möglichkeit, noch einmal von Susanne zu lernen:
Susanne, wenn du an die PitchParty zurückdenkst, welche 3 persönlichen Tipps würdest du KinderbuchKreativen gerne für die Zukunft mit auf den Weg geben?
Ich fand alle Beiträge der PitchParty sehr sympathisch.
Mich interessiert die Person hinter den Geschichten, deswegen war es sehr hilfreich, wenn der Bezug zum Thema deutlich wurde. Wenn Autor_innen aufgrund von Erfahrungen, Beruf oder Hobby Expert_innen sind, möchte ich es wissen.
Mit einem Pitch kann viel Spannung erzeugt werden und das ist gut, um mich neugierig zu machen. Doch ich muss spüren, dass Autor_innen auch das Ende der Geschichte kennen bzw. wissen, wie sie die Spannung auflösen.
Ich empfehle, dass man die eigene Geschichte nicht direkt lobt. Das entscheiden letztendlich die Leser_innen. Wenn der Pitch und Plot präzise formuliert sind, braucht es keine Beschreibungen wie liebevoll, spannend, kreativ oder originell.
Was gehört für dich in eine Verlags-Bewerbung?
Wenn ich nach einem Pitch, um Exposé und Leseprobe bitte, möchte ich tatsächlich die komplette Geschichte sehen. Nur eine Idee zu formulieren, reicht mir nicht. Natürlich ist das auch eine Vorgehensweise und manchmal fragt ein Verlag auch an, ob man eine Idee hat, aber dann kennt der Verlag Stil und Arbeitsweise der Autor_innen. Für Folgeprojekte reichen Exposé und Leseprobe.
Wenn Autor_innen sich Gedanken zur Vermarktung und Platzierung ihrer Geschichte im Buchhandel machen, ist das für mich sehr hilfreich. Es müssen keine ausgeklügelten Strategien sein, sondern Ideen und Anknüpfungspunkte, die ich aufnehmen kann.
Je besser Vermarktungsideen sind, umso eher lässt sich auch die Verlagsrunde begeistern.
Auf was achtest du besonders, damit du diese Bewerbung in die Verlagsrunde mitnehmen kannst?
Ich schaue, ob wir mit neuen Projekten an vorhandene Titel anknüpfen können. Erfolgreiche Bücher zeigen uns, was sich Kunden_innen wünschen und ich überlege, ob ein neues Buch ein Thema fortsetzt, ergänzt oder intensiviert. Dabei bin ich auch für Neues aufgeschlossen. Sobald eine Geschichte mit viel Magie oder Zauber arbeitet, muss ich abwägen, ob sie im christlichen Verlag gut aufgehoben ist.
Eine Absage von Brunnen bedeutet nicht, dass ein Manuskript schlecht ist. Alle Teilnehmerinnen der Pitch-Party, die mir Manuskript / Portfolio eingesandt hatten, erhalten eine kurze Begründung, warum ihr Projekt (noch) nicht zu Brunnen passt.
In der Verlagsrunde wird beraten, welche Projekte und Personen infrage kommen. Wer gehört hier bei Brunnen dazu und wie können wir uns das vorstellen?
In der Verlagsrunde treffen sich Verleger, Mitarbeiter_innen aus Marketing und Produktion und Lektor_innen. Hier wird eine Buchidee sehr demokratisch besprochen.
Je überzeugter ich von einem Projekt und Autor_in bin, umso besser kann ich der Kritik oder den Bedenken von Kollegen und Kolleginnen begegnen.
Hier lohnt es sich, wenn ich aufzeigen kann, was Autor_innen selbst tun möchten, um die Geschichte voranzubringen, z. B. durch Veranstaltungen, Bastel- bzw. Onlinematerial.
Der Verleger überlegt sehr gezielt, wie er Vertriebler und Buchhändler_innen für ein neues Buch gewinnen kann. Erst wenn Buchhändler_innen von einem Buch begeistert sind, werden sie es ihren Kunden empfehlen.
Stimmt die Verlagsrunde einer Buchidee zu, wird das Projekt kalkuliert. Erst danach erhalten Autor_innen/ Illustrator_innen eine Rückmeldung und Verträge werden formuliert. Diese Prozesse nehmen oftmals bis zu 12 Wochen in Anspruch.
KinderbuchautorInnen haben die Möglichkeit, an ihren Bewerbungen mit dir als freie Lektorin zu arbeiten. Das sind Coachings unabhängig vom Brunnen Verlag. Wie genau sieht das aus und in welcher Form kann das hilfreich für KinderbuchKreative sein?
Ich biete unterschiedlichste Lektoratsleistungen an.
Ein Entwicklungslektorat klopft ein Manuskript auf Dramaturgie, Figurenentwicklung, Logik und altersentsprechende Themen ab. Anschließend erstelle ich ein Gutachten, mit dem Autor_innen weiterarbeiten können. Für viele Schreiberlinge ist es hilfreich, eine Einschätzung von außen zu bekommen. Dabei spielen meine Vorlieben keine Rolle. Es geht immer um das Handwerk und wie aus einer guten Idee eine noch bessere Geschichte wird.
Ich orientiere mich an den Wünschen der Autor_innen, ob das Projekt eine Agentur- bzw. Verlagsbewerbung oder eine Selbstveröffentlichung wird oder Exposé oder Klappentext.
Korrektorat und typografische Arbeiten übernehme ich nicht. Für solche Anfrage empfehle ich meine Kollegen und Kolleginnen aus dem Verband der freien Lektoren und Lektorinnen.
Wir danken Susanne für den Einblick, um unseren nächsten Schritt Richtung KinderbuchTraum planen und leben zu können! Wir fiebern mit dir mit!
Und wenn du noch mehr von Susanne Ospelkaus sehen möchtest, wirst du hier fündig: https://www.susanne-ospelkaus.com/lektorat