Lena Walde, du bist Kinderbuchautorin, magst du uns dein Buch der Bloggerpost kurz beschreiben?
Sehr gerne! "Familie Fuchs sucht ihre Sachen, denn sie will heute Picknick machen" ist eine Mitmach-Geschichte in Reimen, über eine bekannte Situation aus dem Familienalltag: Wenn man gerade zur Türe raus will, hat jeder noch etwas vergessen und man kommt einfach nicht los.

Da braucht Familie Fuchs unbedingt Hilfe bei der Suche durch Haus und Garten. Ob sie es am Ende noch zu ihrem Picknick schaffen, erfahren die kleinen Zuhörer auf der letzten Seite:
Auch der Papa lächelt glücklich, drückt das Baby noch mal feste: "So ein Picknick mit Familie, das ist ausnahmslos das Beste!" Wo Familie Fuchs schließlich picknickt, wird hier aber nicht verraten ;)
Welche Inhalte aus deinem Buch hast du in deinen Bloggerpaketen aufgegriffen?
Zuallererst natürlich die Füchse selbst! Von dieser netten Familie kann man ja nicht genug bekommen :) Katja Jäger, die Illustratorin (@die_jaegerin), hat mich dabei tatkräftig mit freigestellten Fuchs-Figuren für die Drucksachen und einem Ausmalbild unterstützt.
Das Schöne ist, dass das Buch so viele Themen hergibt: "Füchse als beliebte Waldtiere", "Suchen und Finden", "Picknick und Familienausflüge" und dann natürlich das große Thema "Organisation des Familien-Alltags".
Die Eingangsszene des Buches entspricht ziemlich genau meiner Lebenswelt als dreifache Mutter und so kam ich auf die Idee, eine Ausflugs-Checkliste für Familien zu erstellen. Ursprünglich hatte ich auch an eine Backmischung für Amerikaner (die gibt es beim Fuchspicknick) oder selbstgebackene Fuchs-Kekse gedacht.
Mit dem Versenden von Lebensmitteln fühlte ich mich aber nicht wohl, deshalb blieb es bei der Checkliste und all den fuchsigen Extras.
Wie hast du deine Bloggerkontakte gefunden?
Manche Blogs (außerhalb von Instagram) kenne ich seit vielen Monaten oder Jahren und durch Instagram sind einige dazu gekommen. Ich bin ja noch nicht lange bei Instagram, weshalb ich mich erst mal zurecht finden und alles kennen lernen musste. Seit September letzten Jahres folge ich vielen BuchbloggerInnen, versuche mich aktiv einzubringen und die Menschen hinter den Accounts kennenzulernen.
Schließlich habe ich mich entschieden diejenigen anzuschreiben, deren Inhalte am besten zu mir und meinem Buch passten oder die ich einfach so mochte :)
Ich habe viele supernette Rückmeldungen bekommen. Nicht alle konnten mir eine Zusage geben, aber ich freue mich trotzdem über den netten Austausch und habe auch dadurch viel gelernt.
Was gibt es in deinem Päckchen zu entdecken?
In meiner Bloggerpost durften sich die Empfänger über folgende Aufmerksamkeiten freuen:

Rezensionsexemplar meines Buches
Postkarten mit Emil Fuchs (dem Bücherwurm der Familie)
Ausmalbild (hier hatte ich versucht herauszufinden, wie viele Kinder die BloggerInnen haben, um genügend Bilder beizulegen. Das war nicht immer so leicht, also haben die meisten drei bekommen)
Visitenkarte
Ausflugs-Checkliste (laminiert, um sie mit Folienstift wiederverwenden zu können)
Sticker (selbst ausgedruckt)
Buchflyer
In welcher Form hast du dabei Unterstützung von deinem Verlag erlebt?
Der Oetinger-Verlag hat mich ganz wunderbar mit sämtlichen Rezensions-Exemplaren und bei den Portokosten unterstützt. Für die Drucksachen gab es leider keinen Zuschuss. Aber weil es mir wichtig war den BloggerInnen ein wertschätzendes Dankeschön für ihre Mühe mitzuschicken, habe ich das gerne übernommen.
Große Unterstützung bekam ich natürlich auch von der genialen Illustratorin Katja Jäger - ohne sie wäre das Bloggerpaket ziemlich langweilig und unpersönlich geworden. Ich würde sagen, es war eine fuchstastische Team-Arbeit :D
Das sieht ganz danach aus! Herzlichen Dank für die Antworten und den Einblick in deine Bloggerpost!
Die Autorin Lena Walde findet ihr auf ihrer Webseite unter https://www.lenawalde.de/ und ich bin gespannt, welche buchigen Abenteuer wir noch gemeinsam erleben werden!
Dieser Beitrag ging erstmals im Februar 2022 online.
Aktualisiert: 26. Juni 2024
Herzlichen Glückwunsch und jede Menge sommerliches Kinderbuchkonfetti für unsere Mitglieder, die in diesem Quartal ihre Veröffentlichung in den Händen halten dürfen!
Wenn du noch das eine oder andere Buch in den Koffer legen möchtest, dann wirst du hier bestimmt fündig. Und wer weiß, vielleicht bist auch du bald auf einem dieser Bilder zu entdecken?!

Wie schön, dass damit die Welt ein bisschen bunter wird und kleine LeserInnenaugen leuchten können!
Genau dafür gibt es die KinderbuchManufaktur: Für gelebte KinderbuchTräume! Diesen Traum kennst du auch? Dann abonniere auch den Newsletter der KidnerbuchManufaktur, um nichts zu verpassen! Wir lassen hier die Autorinnen und IllustratorInnen zu ihren Büchern selbst zu Wort kommen. Alle hatten die Möglichkeit, einen bevorzugten Link als Empfehlung für den Kauf anzugeben.

Alexandra Bischof (Autorin)
"Lennys traumhafte Weltreise"
Unseren Träumen sind keine Grenzen gesetzt ...
Das stellt auch Lenny in Alexandra Bischofs Kinderbuch fest. Mit seiner Mama begibt er sich auf eine aufregende Reise, bei der er nicht nur tolle Orte kennenlernt, sondern auch wundervolle, neue Freundschaften schließt.
ISBN: 978-3-9894227-2-8
bevorzugter Bestelllink zu Amazon

Alina Gries (Autorin)
"Kira Koralle und das Verschwinden der Meeresfarben"
Kira Koralle lebt im Meer und ist noch eine kleine Larve. Dabei will sie einmal die bunteste Koralle im ganzen Meer werden. Doch dafür braucht sie Algen, denn nur durch diese enge Freundschaft (Symbiose) erhalten Korallen überhaupt ihre bunte Farbenpracht. Es gibt nur ein Problem: Kira hat überhaupt keine Ahnung, wie diese Algenfreunde überhaupt aussehen und wo sie suchen muss.
ISBN: 978-3982578651
bevorzugter Bestelllink zur Webseite

Angelique Schnabel (Autorin)
"Lille vom Wind"
Geheimnisse müssen sein!
Das findet jedenfalls Opa Thies und da kann Lille ihm nur zustimmen. Denn Geheimnisse haben sie und ihre Freunde Leif, Ilvie, Mikkel und Ferienkind Emma jede Menge: heimliche Leuchtturmübernachtungen, nächtliche Ausflüge zur Nachbarhallig und auch Lilles zahme Silbermöwe Piet und Pony Flocke treiben ihr Unwesen auf der weltallerschönsten Insel Westeroog.
Und dann findet Lille eines Tages auch noch heraus, dass sie magische Fähigkeiten besitzt! Sind das zu viele Geheimnisse für ein so kleines Eiland in der Nordsee und die biestige Nachbarin Frau Kümmerling, die Lille und ihre Eltern von der Hallig vertreiben möchte?
ISBN: 9783758319105
bevorzugter Bestelllink zu Amazon

Arabell Watzlawik (Illustratorin)
"Rennracker Robbie bei der Tour de France"
Das turbulente Abenteuer von »Rennracker Robbie bei der Tour de France« ist eine inspirierende Geschichte über Mut, Hilfsbereitschaft und die Faszination des Radfahrens. Und zugleich eine Liebeserklärung an die Franzosen und ihr Land. Aus der Feder von Eurosport-Kommentatorin Birgit Hasselbusch und illustriert von Arabell Watzlawik.
ISBN: 978-3957260901
bevorzugter Bestelllink zu Amazon

Claudia Höwing (Autorin) und Arabell Watzlawik (Illustratorin)
"Tilda Turtelion erklärt - Wie kommt der Strom ins Elektroauto?"
Emma und Luca wollen mit ihren Eltern und dem neuen E-Auto in den Sommerurlaub fahren. Auf dem Weg ans Ferienziel machen die beiden viele Entdeckungen und stellen allerhand Fragen rund um das E-Auto, die Stromspeicherung und Nachhaltigkeit. Tilda Turtelion - die liebenswerte und vor allem schlaue Meeresschildkröte - weiß Antworten für neugierige Kids.
ein Buch der Firma Intilion

Jasmin Schaudinn (Autorin)
"Päckchensommer"
Alles beginnt mit einem dicken Klumpen Glück. Kalles Papa hat frei und jetzt wollen sie zusammen nach Italien fahren. Seit Mama zum Forschen am Nordpol ist, haben sie keinen Urlaub mehr gemacht und jetzt freuen sich Kalle und Klein-Frieda wie verrückt auf Sonne, Meer und Glückszeit. Doch dann bekommt ihr Vater einen Anruf vom Chef. Er wird dringend gebraucht und der Urlaub muss ausfallen. Als Kalle das hört, rollen ihm die Tränen über die Wangen. Kalles Papa merkt, wie traurig Kalle ist und lenkt kurzentschlossen das Postauto auf die Autobahn und fährt mit seinen Jungs und einem Haufen Päckchen nach Italien … Das Abenteuer kann beginnen!
Manchmal ist das Unvernünftige das einzig Richtige.
ISBN: 978-3423764964
bevorzugter Bestelllink zu Amazon

Jenny Blok (Autorin)
"Die magische Muschel - Der verschwundene Herr Tilly" Â
Als Lina unglücklich auf ihrem Bett sitzt und gedankenverloren die Muschel von Tante Elli in den Händen hält, passiert etwas Außergewöhnliches. Die Muschel öffnet sich und ein Meereswesen erscheint. Es bewegt seine Hände und Arme und scheint Lina etwas mitteilen zu wollen. Was für ein Glück, dass Lina erst gestern beobachtet hat, dass ihr neuer Nachbar gehörlos ist. Gemeinsam mit ihm entschlüsselt Lina die Botschaften und die Beiden machen sich auf die Suche nach Linas verschwundenem Glücksbringer. Doch so einfach, wie gedacht, gestaltet sich die Suche nicht.
Die beiden Kinder erleben einen Tag voller Spannung, Magie, Hindernissen und Missverständnissen. Durch die wechselnde Erzählperspektive lernen Leserinnen und Leser die unterschiedlichen Sichtweisen eines hörenden und eines gehörlosen Kindes kennen. Dank Rätseln, Erzeugung eines 3D-Avatars und weiteren Extras wie einem Interview mit einem gehörlosen Grundschüler kann das Buch mit allen Sinnen erlebt werden.
ISBN: 978-3-9822533-4-3

Marlies Dohrn (Autorin)
"Drachenfreunde Magische Abenteuer des kleinen Drachen Kasimir Band II Aufruhr im Zoo" Â
Der 9-jährige Matti freut sich auf den Klassenausflug in den Zoo. Doch dann schmuggelt sich sein Drache Kasimir in den Rucksack und gerät in den Tiergehegen in brenzlige Situationen.
Mattis Geheimnis um Kasimir bringt ihn in Erklärungsnot seinem besten Freund Ben gegenüber. Und dann ist da noch Hannes, der Matti ständig hänselt.
Die Fortsetzung der Geschichte um Matti und seinen Drachenfreund Kasimir, die beide lernen müssen, dass Freundschaft bedeutet, einander zu vertrauen.
ISBN: 9783759735058
bevorzugter Bestelllink zum BOD Shop

Martina Türschmann (Autorin)
"Miesegrimm Die trügerische Plaudertasche"
Bei den Vorbereitungen für Sebastians Reise nach Schottland entdecken die Brüder eine geheimnisvolle Ledertasche. In ihr schlummert ein altes Geheimnis.
Dann überschlagen sich die Ereignisse. Auf Miesegrimms Burg wütet ein fremder Spuk, die Morgentaufeen werden entführt, eine stinkwütende Oxana tobt. Erst mit Hilfe der Plaudertasche gelangen sie unter Oxanas Führung ins Tal der heulenden Juwelen, wo sie eine eigenartige Entdeckung machen.
ISBN: 978-3-9470-8379-4
bevorzugter Bestelllink zum BOD Shop

Meike Adelmann (Autorin)
"Das Zeitmobil - Gefangen in der Urzeit"
Sengende Hitze, endlose Wüste und ausgehungerte Raubsaurier.
Eine Welt, die kein Mensch je zu Gesicht bekommen hat …
Bis jetzt.
Denn genau hier sind sie gestrandet – Tom, Kata und Lea.
Aber wer hätte gedacht, dass ausgerechnet ihr Nachbar eine Zeitmaschine erfunden hat?
Und dass sie per Knopfdruck mitten in der Urzeit vor 215 Millionen Jahren landen würden?
Ein gefährliches Abenteuer beginnt – ein Abenteuer, in dem die drei nicht nur ihr eigenes Leben retten müssen …
ISBN: 978-3910511088
bevorzugter Bestelllink zur Webseite

Saskia Heinl (Autorin)
"Rut findet ein neues Zuhause"
Der Esel Beni staunt, als Rut verkündet, dass sie mit Naemi nach Israel gehen möchte. Israel ist Naemis Zuhause, aber für Rut ein fremdes Land. Der Esel begleitet die beiden Frauen in seine alte Heimat. Er würde dort gerne seinen Bruder wiedersehen … Ein Abenteuer beginnt, das zeigt: Gott versorgt alle, die sich auf ihn verlassen.
Lies mit mir! Die beliebte christliche Erstlesereihe zum Vor- und Selberlesen!
ISBN: 978-3417280876
bevorzugter Bestelllink zum Shop der Autorenwelt Webseite

Sandra Rodenkirchen (Autorin und Illustratorin)
"Lorena und das verwunschene Ich"
Die 12-jährige Lorena und ihr magisches Leben versinken im Chaos: Eine verknallte Doppelgängerin, ein nerviger Streberbruder, Versagensängste beim geheimen Zauber-Fernunterricht, ein Filmprojekt mit einem Jungen aus ihrer nicht-magischen Schule und dann auch noch Streit mit der besten Freundin − Herausforderungen, denen sich Lorena stellen muss, um wieder sie selbst zu sein. Spannend, witzig, magisch!
ISBN: 978-3-9820754-6-4
bevorzugter Bestelllink zur Webseite von Sandra

Wolfgang Rüster (Autor)
"Hannes und Begel – Ausriss mit einem Rucksack voller Hoffnung"
Der Grundschüler Hannes erfährt, dass er wegen des Umzugs der Familie seinen geliebten Hund Begel nicht behalten kann. Er trifft den Entschluss von zu Hause auszureißen. Er ist sich sicher, mit Begel in der Wildnis überleben zu können. Vor allem deswegen, weil Hannes alles dafür Wichtige in seinem Abenteuerbuch nachlesen kann. Doch es geschieht alles anders, als er es erwartet hatte oder aus irgendeiner Geschichte kennt. Eine spannende und berührende Abenteuergeschichte um Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Ängste und Selbstvertrauen.
ISBN: ‎9783982381053
bevorzugter Bestelllink zum BOD Shop
Wir wünschen besondere und berührende Lesemomente und allen anderen: frohes Schreiben und Illustrieren, denn auch dein KinderbuchTraum kann und will gelebt werden!
Falls du dir auch Unterstützung von anderen AutorInnen, IllustratorInnen oder MentorInnen, also Experten der Buchbranche wünschnst:
Schau dich gerne auf unserer Webseite www.Kinderbuchmanufaktur.com und und entdecke verschiedene Möglichkeiten, dich zu vernetzen und zu lernen!Â
Und vielleicht wird auch dein Kinderbuch im nächsten Jahr zur fröhlichen Sommerlektüre?!
Auf der Leipziger Buchmesse kommen jedes Jahr Buchbegeisterte und Verlage das erste Mal im neuen Bücherjahr zusammen. 2024 zählten die Messeveranstalter insgesamt 2085 Verlage, die ihre Neuigkeiten ausstellten, und über 283.000 Besucher.
Wie kannst du als AutorIn die Buchmesse nutzen, um deine Buchideen Verlagen vorzustellen? Julia Osbahr nimmt uns mit auf ihrem Besuch durch die Messehallen.

Da stand ich nun, in Halle 3 der Leipziger Buchmesse, umgeben von Menschengruppen, bunten Cosplay-Wölfen und natürlich jeder Menge Kinderbüchern. Ich hatte mir vorgenommen, Verlage anzusprechen und meine Buchprojekte vorzustellen.
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Obwohl ich die Pitches im Kopf und die Exposés im Rucksack hatte, bezweifelte ich in diesem Moment, dass ich es wirklich durchziehen würde. Die Stände waren voll, alle Leute wirkten beschäftigt – und das schon Donnerstagmittag. Puh! Ich ließ mich eine Weile treiben und fand mich plötzlich vor einem kleinen Stand wieder, an dem nichts los war. Eine Person saß vor ein paar Bilderbüchern und schaute abwartend durch die Halle. Aber klar! Ich kannte sie und den Verlag über Insta … und auch die Website, auf der steht, dass man von Manuskripteinsendungen absehen soll. Ich hatte also höchstwahrscheinlich nichts zu gewinnen, aber auch nichts zu verlieren. Perfekt zum Ãœben!Â
„Sie kommen aus Stadt XY, oder?“, fragte ich.
Die freundliche Person bejahte und erzählte ein bisschen von sich und seiner Motivation. Ich nahm ein Buch, dessen Cover ich schon online bewundert hatte, in die Hand. Beim Blättern musste ich mehrmals grinsen, weil es wirklich so lustig war wie der Klappentext vermuten ließ. Eigentlich eine hervorragende Überleitung zu meinem Projekt … Ich gab mir einen Ruck.
„Ich bin Kinderbuchautorin“, sagte ich selbstsicher, „und ich habe auch ein humorvolles Bilderbuch geschrieben. Das Manuskript hätte ich Ihnen schon längst geschickt, wenn auf Ihrer Homepage nicht dieser Satz stehen würde.“
„Ach, toll! Erzählen Sie doch mal“, forderte mich die Person auf.
Ich fasste Themen und Handlung kurz zusammen (den Pitch habe ich nicht Wort für Wort aufgesagt, dass kam mir gekünstelt vor). Die Person hörte amüsiert zu, dann sagte sie (tatsächlich!):
„Schicken Sie es mir gerne zu. Mein Programm ist zwar durchgeplant bis 2026, aber wenn mir was Besonderes begegnet … vielleicht kann ich noch was draufpacken.“
Ich machte innerlich Freudenhopser, als wir auch noch Visitenkarten tauschten. Was für ein Einstieg!
Dieses wertschätzende Gespräch gab mir den Mut, auch bei weiteren Ständen zu „pitchen“.
Insgesamt war ich an drei Tagen auf der Messe und möchte meine persönlichen Erfahrungen hier teilen.
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1. Es ist besser, die Bücher des Verlags als Gesprächseinstieg zu nutzen als das eigene Werk
Ich zumindest habe mich dadurch wohler und weniger „aufdringlich“ gefühlt und konnte ehrliches Interesse zeigen. Wenn man einen Verlag mag, kennt man mindestens eins der Bücher am Stand. Falls man weder Verlag noch dessen Bücher kennt, bringt es Spaß, sich erstmal einen Überblick zu verschaffen: Bestimmt gibt es mindestens ein interessantes Cover, über das man ein Gespräch beginnen kann. Wenn alles nicht zutrifft, dann passt der Verlag eh nicht zum eigenen Projekt. Mich hat z.B. der Illustrationsstil eines Meeres-Bilderbuchs sofort angesprochen. Darüber habe ich eine Verbindung zu meinem maritimen Buch herstellen und die Visitenkarte der Verlegerin gewinnen können.
2. Wie so oft sind Geduld und Zeit gute Begleiterinnen
Ich habe viel beobachtet (hinter Buchdeckeln geht das wunderbar 😉): Wer hat hier welche Funktion (manchmal steht es auf den Namensschildern)? Wen spreche ich am besten an? Sind mir die Leute sympathisch, wie verhalten sie sich im Gespräch mit Kundschaft und Geschäftspartner*innen? Es gab einen Stand, den ich statt Donnerstag erst am Freitag besucht habe, weil ich mitbekam, wie zickig die Mitarbeiterin mit einer Kundin sprach. Mein Plan ging auf, denn am Freitag hatte ein Kollege sie abgelöst.
3. Punkt 2 funktioniert besser, wenn man allein unterwegs ist
Ich war mit Freundinnen auf der Messe, aber wir haben uns ab und zu für 1-2 Stunden getrennt und irgendwo verabredet.
4. Kleinere und mittelgroße Verlage
sind offener für spontane Gespräche als Publikumsverlage (hier wirkten die Mitarbeiter*innen dauerbeschäftigt. Es kann sinnvoll sein, rechtzeitig vor der Messe einen persönlichen Termin auszumachen). Ich habe es trotzdem bei einigen größeren Verlage versucht, wenn ich eine Lücke erwischt habe. Einmal hat man mir per Handy die Homepage und die dortige Rubrik „Manuskripteinsendungen“ gezeigt (Na, darauf war ich auch schon selbst gekommen!), die anderen nannten allgemeine Mailadressen und selten (nur auf direkte Nachfrage und eher aus Höflichkeit) konkrete Ansprechpartner*innen.
5. Lesungen zu besuchen und mit anderen Menschen zu quatschen
(zum Beispiel mit Kinderbuchmanufaktur-Mitgliedern 😊), ohne ein Ziel zu verfolgen, half mir, locker zu bleiben und offen für Zufallsbekanntschaften zu sein (pausenlos sämtliche Verlage abzuklappern muss sehr ermüdend sein, weil man sich selbst nervt).
6. Papierausdrucke von Exposés
brauchte ich nicht zum Verteilen, aber es war ein gutes Gefühl, sie für den Fall der Fälle dabei zu haben.
7. Ich habe einige Ãœberraschungen erlebt, positive und auch negative.
Von einem der (mittelgroßen) Verlage auf meiner Favoritenliste haben meine Kinder und ich viele Schätze im Bücherregal stehen. An einem der Messetage war sogar die inhabende Person vor Ort. Ich schlich mehrmals umd den Messestand herum, doch immer saß der Person schon jemand gegenüber. Ein Karosakko-Herr löste eine Seidenschal-Frau ab, es folgte ein Brillenband-Mann.
Ich drehte meine Runden und als ich dem Brillenband-Mann woanders begegnete, flitzte ich zurück zu dem Lieblingsverlag. Mittlerweile aß die Person ein Käsebrot. Och nee! Ich ging einen Kaffee trinken und als ich wiederwiederwiederkehrte, traf ich sie endlich allein an.
Nach der ganzen Mühe erlaubte ich mir kein Zögern und fragte einfach, ob die Person kurz für mich Zeit hatte. Sie bat mich, Platz zu nehmen. Ich lobte die Verlagsausrichtung und erzählte kurz von unseren Lieblingsbüchern, bevor ich mein Projekt erwähnte.
„Illustrieren Sie auch?“, unterbrach sie mich.
Ich schwärmte von der Illustratorin, die meine Geschichte bebildern würde, wenn das gewünscht wäre.
Wieder dazwischen: „Haben Sie Bilder dabei? Sonst kann ich dazu nichts sagen.“
Ich zog ein Blatt mit dem Portfolio der Illustratorin aus dem Rucksack.
Nach nicht mal drei Sekunden ein Kopfschütteln.
„Nee! Ich würde sofort weiterklicken! Gefällt mir nicht. Dann brauchen Sie mir über Ihr Projekt gar nichts sagen.“
Ich schluckte, stand auf und war erstaunt über die Art und Weise.
Im zweiten Moment erleichtert, weil ich wusste, woran ich war. Diesen Verlag konnte ich von meiner Bewerbungsliste streichen. Ohne die Buchmesse wäre er vermutlich immer noch auf der Liste. Drei andere Verlage hingegen nicht.
Drei ganz neue Chancen, die mir mehr Hoffnung geben als ich bei meinem ehemaligen Favoriten jemals hatte.
8. Ein Gedanke hat mir vor dem “Pitchen“ besonders geholfen:
Genauso wie der Verlag ein Gewinn für mich (oder dich?) sein kann, kann auch mein (oder dein?) Buchprojekt ein Gewinn für den Verlag sein - er weiß es nur noch nicht! 😊
Also, los, packen wir es an!
Und ich bin dann mal abgetaucht: Exposés an meine neuen Kontakte verschicken - und Daumen drücken.
DANKE für diesen Beitrag an Julia Osbahr!
Julia Osbahr ist Autorin von Bilderbüchern und Kinderromanen und hat 2020 ihr erstes Bilderbuch („Hilfe, Honigbeerbiest!“) im Selfpublishing veröffentlicht. Sie ist seit fast drei Jahren Mitglied der Kinderbuchmanufaktur und wünscht sich, Verlage für ihre Herzensprojekte zu finden.