Herzlichen Glückwunsch und eine Runde Kinderbuchkonfetti für unsere Mitglieder, die in diesem ersten Quartal 2022 ihre Veröffentlichung in den Händen halten dürfen!
Wie schön, dass damit die Welt ein bisschen bunter wird und kleine LeserInnenaugen leuchten können!

Genau dafür haben wir die KinderbuchManufaktur gegründet: Für gelebte KinderbuchTräume! Wir stellen hier die Autorinnen zu ihren Büchern vor:
Alena Alteheld:

„Fri-Fra-Fridolin“ Fridolin, der kleine Pinguin, trägt seine Fröhlichkeit in die Welt hinaus - liebevoll, empathisch und mit wertvollen Botschaften für Groß und Klein.
Fridolin, der kleine Pinguin, ist in Südafrika zu Hause. An seinem weißen Sandstrand fühlt er sich pinguinwohl. Eines Tages zieht es den kleinen Pinguin jedoch hinaus in die Wildnis. Dort begegnet Fridolin großen, starken Tieren. Der kleine Pinguin ist beeindruckt. Doch obwohl die Tiere so groß sind, haben sie Probleme, die sie nicht alleine überwinden können. Fridolin wendet sich den Tieren zu und möchte seinen neuen Freunden helfen. Die Fröhlichkeit des kleinen Pinguins hinterlässt Spuren in den Herzen der anderen und für jedes Tier eine wertvolle Botschaft!
ISBN 9783000705120
Bezugsmöglichkeit für dieses Buch:
Christiane Wittenburg:

"Leselöwen Rätsel-Rallye für Erstleser" - 1. Klasse (Hellblau)
Rätsel-Spaß zum Lesen- und Schreibenlernen für Kinder ab 6 Jahren
ISBN 978-3-7432-1185-8
"Leselöwen Rätsel-Rallye für Leseprofis" - 2. Klasse (Rot)
Rätsel-Spaß zum Lesen- und Schreibenlernen für Kinder ab 7 Jahren
ISBN 978-3-7432-1186-5
Hast du Spaß am Knobeln und Rätseln? Dann zeig, was du kannst!
Mit der Leselöwen Rätsel-Rallye hat Langeweile keine Chance! Und ganz nebenbei kannst du noch deinen Wortschatz erweitern. So wirst du spielend leicht zum Leseprofi!
Janika Pickartz:

„Maxi lebt jetzt in Amerika“ Eine Geschichte von der Begeisterung, ein neues Heimatland zu entdecken und mit Heimweh umzugehen.
Maxi ist mit Mama, Papa und ihrem kleinen Bruder Anton von Deutschland nach Amerika gezogen. Von den bunten Spielplätzen und riesigen Parks, den Ausflügen ans Meer und ihrem neuen Kindergarten ist Maxi ganz begeistert - zumindest meistens. Manchmal fühlt sie einen Stein im Bauch, der sie traurig oder auch mal wütend macht. Ein Brief an ihre alte Kindergartengruppe hilft Maxi zu erkennen, wie viel Schönes der Umzug mit sich bringt. Und dann kommt der Tag, an dem sie von Amerika als ihrem neuen Zuhause spricht.
Für alle Kinder in nah und fern, die in einem fremden Land ein neues Zuhause finden.
ISBN 9783837010688
Bezugsmöglichkeit für dieses Buch:
Jonna Struwe (und mit ihr gratulieren wir auch der Illustratorin Arabell Watzlawik, die ebenfalls Mitglied der KinderbuchManufaktur ist!):

„Molly, Trappel und das Knack“
Molly kennt alle Geräusche in ihrem Haus: das KLONG ihrer Kinderzimmertür, das KLACKER-KLACKER von Trappels Pfoten auf den Fliesen, das TICK-TACK der Küchenuhr.
Aber heute ist da auf einmal ein neues Geräusch. Ein seltsames Knacken und Knispeln. Wer oder was könnte das sein? Molly macht sich auf die Suche.
„Molly, Trappel und das Knack“ ist ein Bilderbuch über ein Haus voller Töne, ein unerschrockenes Mädchen und eine kleine Abenteuerpirsch im Alltag - eine Geschichte zum Hinhören, Zuhören und Ohrenspitzen.
ISBN 978-3-98595-106-2
Bezugsmöglichkeit für dieses Buch:
Katrin Grieco:

"Was wimmelt da? - Bibelgeschichten zum Suchen und Entdecken" Das große Bibel-Wimmelbuch mit Geschichten zum Vorlesen: Die beliebtesten Bibelgeschichten mit fünf großen Wimmelbildern entdecken!
Hier gibt es jede Menge liebevolle Details zum Suchen und Zählen. Die Texte erzählen in einfachen Worten, wie die Welt entstanden ist und wie sehr Gott die Menschen liebt - über Noah und Josef bis hin zu Jesus.
ISBN-13: 9783417289459
Bezugsmöglichkeit für dieses Buch:
https://shop.autorenwelt.de/products/was-wimmelt-da-von-katrin-grieco?variant=39530062446685
Lena Walde:

„Familie Fuchs sucht ihre Sachen, denn sie will heute Picknick machen“
Gerade möchte Familie Fuchs zum Picknick aufbrechen, da merken alle das sie noch etwas vergessen haben. Nun beginnt die große Suche in Haus und Garten - ob es Familie Fuchs wohl rechtzeitig zu ihrem Picknick schafft? Ein gereimtes Mitmach-Buch für kleine Entdecker ab 2 Jahren.
ISBN 978-3-7512-0079-0
Bezugsmöglichkeit für dieses Buch:
Linda Adolf:

„Rose rettet ein Königreich“ Was tun? Mit einer Hummel, die nicht mehr fliegen will, aber bedrohlich brummt? Rose und ihre Puppe Joni überwinden ihre Angst und helfen der flauschigen Hummel. Ob es ihnen gelingt?
Eine nachhaltige Geschichte, die Kinder ab 30 Monaten zum Erzählen anregt und ihnen zeigt, dass auch unsere Kleinen die Welt bewegen.
ISBN 978-3-9824258-0-1
Bezugsmöglichkeit für dieses Buch:
https://www.kinderbuchfreunde.de
Stefanie Kloft:

„Die Windvögel - Sturm über Berlin“
Ein Sturmtief stürzt die Hauptstadt ins Chaos. Ehe sie sich's versehen, stecken die Geschwister Ella und Hannes Windvogel und ihre Freunde bis zum Hals in Schwierigkeiten. Und wer ist der unheimliche Mann im Trainingsanzug, der überall aufzutauchen scheint?
ISBN 978-3-96362-269-4
Bezugsmöglichkeit für dieses Buch: https://www.francke-buch.de/buecher/kinderbuch/2841/0/stefanie-kloft-die-windvoegel-sturm-ueber-berlin/
Wir wünschen fröhliches Lesen und allen anderen: frohes Schreiben oder Illustrieren, denn auch dein KinderbuchTraum kann und will gelebt werden!
Falls du dir dafür auch Unterstützung von anderen Autorinnen oder Mentoren, also Experten der Buchbranche wünschen würdest:
Zwischen dem 1. und 5. April hast du wieder die Möglichkeit, Mitglied der KinderbuchManufaktur zu werden! Hier geht´s zur Programm-Übersicht >>
Hört sich das nicht traumhaft an: Deine LeserInnen können es kaum abwarten, bis sie den nächsten Band deiner Geschichte in den Händen halten.
Aber wie konzipiert man solche BuchReihen, in denen sich Kleine und Große zu Hause fühlen, mit den Figuren leben, leiden und lachen und mit ihnen über die Jahre hinweg wachsen?
Lerne im April von Katja Frixe! Tauche mit uns ein in den zauberhaften Wunschbuchladen und erlebe, wie Träume wahr werden!

Katja hat Erziehungswissenschaften studiert. Während ihres Studiums wusste sie recht schnell, dass sie später in einem Verlag arbeiten will. Um herauszufinden, welche Richtung es genau sein sollte, hat sie in verschiedenen Verlagen Praktika gemacht (Kinderbuch, Spiel, Zeitschrift und Schulbuch). Es wurde schließlich der Kinderbuchverlag!
Katja hat neun Jahre lang als Kinder- und Jugendbuchlektorin in verschiedenen Kinder- und Jugendbuchverlagen gearbeitet. Als eine Literaturagentin auf sie zukam und meinte "Ich glaube, du könntest auch schreiben.", wurde ihr bewusst, dass sie darüber nie nachgedacht hatte. Also hat sie es einfach mal ausprobiert und es hat funktioniert!
Seit 2013 arbeitet Katja als Kinderbuchautorin und Übersetzerin. Der erste Band ihrer sechsstelligen Reihe "Der zauberhafte Wunschbuchladen" ist 2016 erschienen und findet in verschiedenen Sprachen immer wieder neue und begeisterte LeserInnen.
Die Idee zum Wunschbuchladen entstand nach einer Nacht mit nur wenigen Stunden Schlaf. Vollkommen übermüdet konnte Katja ihre Agentin davon begeistern und schaut mit diesen Worten auf ihren wahr gewordenen Traum zurück:
"6 Bände, mit insgesamt über 1000 Seiten! Und was soll ich sagen? Diese Reihe macht mich einfach glücklich! Im Laufe der letzten 5 Jahre hat sie mir so viele schöne Momente beschert ...
Angefangen bei Brainstormings mit meiner Lektorin in meiner Lieblingsstadt Hamburg, mal am Elbstrand, mal im altehrwürdigen Verlagsgebäude in Duvenstedt, in dem schon Astrid Lindgren zu Gast war;
Spaß beim Schreiben in meinem kleinen Büro unter dem Dach;
viele, viele lustige Schullesungen und tolle Gespräche mit Kindern;
die Lesung im "echten" Wunschbuchladen (dem Bücherwurm in Braunschweig, der als Inspiration diente);
eine Wohnzimmerlesung und eine Lesung beim Göttinger Literaturherbst, bei der plötzlich eine Riesenplakatwand mit meinem Antlitz am Straßenrand stand;
Briefe mit wunderschönen Bildern;
Fotos von selbstgebastelten Miniatur-Wunschbuchläden;
die Verleihung der ersten "Kieler Lesesprotte";
die englische Wunschbuchladen-Ausgabe und, und, und.
Am schönsten ist es aber, wenn Kinder wie Erwachsene mir erzählen, dass sie gerne in den Wunschbuchladen einziehen würden oder fragen, wo denn dieser Laden zu finden sei. Und ich sage dann immer:
Es gibt gaaaaaanz viele Wunschbuchläden da draußen! Ich habe jedenfalls schon einige gesehen. Also, haltet die Augen offen und kauft eure Bücher vor Ort, denn nirgends sonst könnt ihr das Bücherglück so spüren!"
Hier kannst du zwischen dem 1. und 5. April Mitglied der KinderbuchManufaktur werden und von Katja für deinen Kinderbuchtraum lernen! >>
Du hast eine Geschichte für Kinder geschrieben und fragst dich jetzt: "Könnte ich sie vielleicht veröffentlichen?"
Ich würde behaupten, dass die meisten KinderbuchKreativen – egal, ob du eine AutorIn oder IllustratorIn bist – als erstes daran denken, sich bei einen Verlag zu melden. Das hat – v.a. historisch betrachtet – gute Gründe. Viel wichtiger erscheint mir jedoch, seine Optionen zu kennen und eine passende zu wählen. Denn ich behaupte genauso, dass die meisten KinderbuchKreativen kein wirkliches Bild der Alternativen haben.
Deshalb werden in den nächsten Monaten dieses Thema immer wieder aufgreifen und aus unterschiedlichen Positionen beleuchten. Denn für uns ist am Wichtigsten, dass du den für dich richtigen Weg findest, und dass möglichst viele tolle Geschichten das Licht der Welt erblicken.
Deshalb starte ich gleich zu Beginn mit einer provokanten Frage:
Was braucht es, um veröffentlicht zu sein?
Die Veröffentlichung entspricht dem Zeitpunkt, an dem ein Werk der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Du brauchst demnach zwei Dinge:
ein Werk, ein Medium für Text und Bild (z.B. in Form eines gedruckten Buches)
einen (Vertriebs)Kanal (irgendwie muss dein Buch hinaus in die Welt)
Und eigentlich braucht es noch einen dritten Punkt: Wenn wir davon ausgehen, dass die "Öffentlichkeit" nicht nur deine Familie oder ein Verein ist, dann ist realistischerweise auch ein minimales Maß an Vermarktung nötig, damit eine ausreichende Zahl von Menschen überhaupt erst von deinem Buch erfahren
Gleich vorweg: Ich lege meinen Fokus immer auf das gedruckte Buch, da dies bei Kinderbüchern das gängige Format ist.

Für Bücher gibt es typischerweise zwei Veröffentlichungswege:
über einen Publikumsverlag
über SelfPublishing
Die Unterscheidung zwischen den beiden ist gar nicht so deutlich, wie man anfangs meinen möchte. Aber fangen wir doch erst einmal mit einem Blick in die Vergangenheit an.
1.) Die Verlagsveröffentlichung
Lange Zeit war die Veröffentlichung über einen Verlag die einzige Möglichkeit, das eigene Werk einer breiteren Masse zugänglich zu machen. Ganz einfach, weil die Herstellung eines gedruckten Buches mit hohen Kosten verbunden war und ist: dazu gehören z.B. das Lektorat und Korrektorat, die Kosten der Bebilderung (z.B. Illustrationen), der Buchsatz und die grafische Gestaltung des Umschlages, der Druck, die Logistik (beinhaltet u.a. Verpackung, Lagerung, Transport und Verteilung), das Bestell- und Abrechnungswesen oder die Bewerbung des Titels.
Das Wort "Verlag" leitet sich aus dem Wort "vorlegen" ab – d.h. die ursprüngliche Funktion des Verlages war jene der Vorfinanzierung.
Aus dieser Perspektive betrachtet, wird klar, dass ein Verlag wirtschaftlich agiert und erwartet, das ausgegebene Geld wieder hereinzuverdienen und letztlich einen Gewinn mit den verlegten Büchern zu erzielen.
Deshalb wird es das Ziel jedes Verlages sein, die für sein Unternehmen lukrativsten Titel auszuwählen – welche das sind, variiert nach der Finanzstärke und Positionierung des Verlages. Das ist der Grund, weshalb ein Verlag nicht einfach jedes ihm angebotene Manuskript veröffentlicht, sondern man sich als AutorIn bewerben muss.
Deine erste Option zur Veröffentlichung ist also bei einem Verlag unter Vertrag zu kommen.
Daraus ergeben sich im Normalfall folgende Konsequenzen:
Du räumst dem Verlag das Recht ein, deine Geschichte in einem bestimmten zeitlichen und räumlichen Ausmaß zu verwerten (das bedeutet in der Regel, dass du selbst dann innerhalb dessen kein Recht mehr dazu hast).
Du erhältst Tantiemen als Bezahlung für deine kreative Leistung (eine %-Beteiligung am Umsatz, der mit deinem Titel erzielt wird).
Du arbeitest mit Profis zusammen, deren Job es ist, Bücher herauszubringen (dies variiert natürlich nach der Größe und Professionalität des Verlages).
Du unterstützt den Verlag ggf. bei der Vermarktung deines Buches (z.B. durch Lesungen).
Du hast nur in einem geringen Ausmaß die Kontrolle – z.B. über die Gestaltung des Titels, das Ausmaß der Vermarktung durch den Verlag und die weitere Verwertung.
Der Vorteil ist, dass du deinen Fokus auf das Schreiben legen kannst.
An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass das Angebot an Manuskripten die Nachfrage durch Verlage übersteigt, du dich demnach ggf. gegen eine große Anzahl an Mitbewerbern durchsetzen musst.
Es gibt zahlreiche Gründe, weshalb ein Manuskript von Verlagen abgelehnt wird: z.B. passt es nicht ins geplante Programm oder zur Positionierung des Verlages, der Verlag setzt ev. lieber auf erfahrenen AutorInnen, es trifft den persönlichen Geschmack der Lektorin nicht, der Markt ist für das Thema zu klein (zu geringer erwarteter Umsatz), das Thema ist bereits ausgereizt oder (noch) nicht interessant u.v.m.
Was ich damit sagen möchte: Es liegt unter Umständen gar nicht an der Qualität deiner Geschichte!
Bei einem Verlag zu publizieren ist für viele immer noch Image-trächtiger als ein Buch im SelfPublishing herauszubringen, da davon ausgegangen wird, dass es einem gewissen Qualitätsanspruch genügen muss. Manche sagen sogar, dass man nur dann eine ernstzunehmende AutorIn ist, wenn man bei einem Verlag veröffentlicht hat.
Es wird dich an dieser Stelle vielleicht überraschen zu hören, dass ich dir empfehlen würde, weder die eine Gruppe noch die anderen jeweils in eine Schublade zu stecken. Jeder kann einen Verlag gründen – das Gewerbe alleine ist noch kein Garant für Qualität (das schließt mich und meinen Verlag übrigens mit ein)! Genauso gibt es unter den SelfPublishern solche und solche.
Und deshalb finden sich auch bekannte Namen unter den historischen Beispielen für SelbstverlegerInnen: Goethe, Mark Twain oder Beatrix Potter waren (teilweise) SelfPublisher. Zu ihrer Zeit musste man wohlhabend sein oder entsprechende Gönner haben, um die Kosten für die eigenen Bücher zu decken. Kinderbücher wie Huckleberry Finn und Peter Rabbit waren ursprünglich Eigenverlagserzeugnisse!
Das bringt uns zum zweiten wesentlichen Veröffentlichungsweg:

2.) Das SelfPublishing
Das bedeutet wort-wörtlich SelbstVerlag und impliziert damit, dass du nicht bei einem Fremdverlag veröffentlichst.
Das Verwirrende: Das ist bei vielen SelfPublisherInnen tatsächlich der Fall! Aber eines nach dem anderen...
Beginnen wir mit dem "echten" SelfPublishing, also der Veröffentlichung ohne Fremdverlag.
Du kannst hier entweder ein Gewerbe anmelden und einen eigenen Verlag gründen oder du veröffentlichst einfach komplett ohne Verlag – z.B. wenn du ein PDF erstellst und zum Download auf deiner Website anbietest oder ein Buch drucken lässt und in auf einer Messe verkaufst.
Bei dieser zweiten Option genießt du alle Vor- und Nachteile des SelfPublishing:
Du hast die volle Kontrolle und Freiheit in puncto Timing, Ausführung, Preis, Menge, Distribution, Vermarktung, Verwertung usw.
Du behältst alle Rechte bei dir.
Der gesamte Umsatz bleibt bei dir, abzüglich möglicher Rabatte, die du Distributoren oder Händlern einräumst.
Du bist für die Konzeption, Herstellung, Vermarktung und den Vertrieb deiner Bücher zuständig (was aber nicht bedeutet, dass du alles alleine machen musst).
Du trägst alle damit verbundenen Kosten.
Du trägst die Verantwortung.
Ob die Publikation aus einem Verlag stammt, erkennst du übrigens daran, ob sie einen ISBN hat (daraus wird der Strichcode erstellt). Die Internationale Standard-Buch-Nummer dient der eindeutigen Identifikation eines Titels. Diese Nummer ist Voraussetzung für den Vertrieb im Buchhandel.
Oder anders gesagt: Beziehst du die ISBN nicht selbst direkt bei der ISBN-Agentur, sondern von einem Dienstleister, so übernimmt dieser formell die Funktion eines Verlages. Dies ist bei zahlreichen SelfPublishing-Dienstleistern der Fall. Hierzu zählen z.B. Books-on-Demand (BoD), Tredition, epubli, tolino Media, MyMorawa, Nova MD u. A.
Was uns zum erweiterten bzw. umgangssprachlichen Verständnis von SelfPublishing führt.
Hier würde ich als Charakteristikum sehen, dass AutorInnen darüber entscheiden, wann sie welches Buch in welcher Ausführung veröffentlichen und vertreiben wollen. Dazu nutzen sie Dienstleister, die ihnen die Plattform und Services dazu bieten. Zu den Services können z.B. der Druck in Print-on-Demand (stückweise bei Bestellung durch den Kunden, anders als beim Auflagendruck) oder Konvertierung in ein eBook, die logistische Anbindung an Großhändler und Händler, Lektorat, Grafik oder Bewerbung zählen.
Bei dieser hybriden Option vermischen sich die Vor- und Nachteile entsprechend:
Du hast die volle Kontrolle und Freiheit in puncto Timing, Art der Veröffentlichung und Vermarktung; Abstriche musst du bei der Ausführung und dem Preis machen, hier gibt es bei den Dienstleistern Einschränkungen.
Du schließt tatsächlich einen AutorInnenvertrag mit dem Dienstleister ab und dabei gehen potenziell einige deiner Verwertungsrechte an diese über; auch gibt es bei fast allen eine Mindestbindungsdauer.
Du erhältst einen Umsatzanteil, jedoch ist dieser geringer als beim reinen SelfPublishing, das der Anteil des Dienstleistern abgezogen wird; im Normalfall ist dieser aber höher als die Tantiemen, die du bei einem Verlag erhalten würdest.
Du bist auch hier für die Konzeption, Herstellung, Vermarktung und den Vertrieb deiner Bücher zuständig und trägst alle damit verbundenen Kosten.
Viele Dienstleister bieten ihren KundInnen Beratung an oder heben ihre besten AutorInnen in ihrer Kommunikation hervor, das bietet Potenzial für eine größere Reichweite.
Übrigens ist KDP (Kindle Direct Publishing) zu diesen Dienstleistern nicht hinzuzählen. Amazon fungiert hier als Distributor und bietet ggf. auch Print-on-Demand an, er fungiert aber nicht als Verlag.
Du wirst dich jetzt vielleicht fragen:
"Und was ist jetzt der richtige Weg für mich?"
Nun, natürlich hängt das auch davon ab, was für ein Typ du bist, welche finanziellen Mittel du zur Verfügung hast, was du dir zutraust, ob du bereits einen oder mehrere Titel veröffentlicht hast, welches Ausmaß an Kontrolle dir wichtig ist usw.
Abgesehen davon kann es sein, dass manchmal die eine Art und manchmal eine andere Art der Veröffentlichung besser passt.
Stehst du ganz am Anfang und möchtest ins SelfPublishing hinein schnuppern, kann es sinnvoll sein, die Angebote von Dienstleistern in Anspruch zu nehmen. Bleibst du beim SelfPublishing, so wirst du irgendwann dein Ergebnis verbessern wollen und ev. eigene Strukturen aufbauen und einen Verlag gründen. Oder aber du bewirbst dich erst später mit einem "bewährten Produkt" bei Agenturen und Verlagen, um die Masse zu erreichen.
Ein letzter Gedankenanstoß zum Schluss:
Vielleicht möchtest du ja den Spieß auch umdrehen und dich zuerst fragen, welche Veröffentlichungsweg dir als Person entspricht – und dann überlegen, welche Art von Geschichten du konzipieren müsstest, um auf diesem Weg Erfolg zu haben?
Achtung vor Druckkosten-Zuschuss-Verlagen!
Der Vollständigkeit halber – und als Wort der Warnung – möchte ich auch die Druckkosten-Zuschuss-Verlage erwähnen. Das problematische an ihnen ist nicht ihr Geschäftsmodell per se (nämlich, dass die veröffentlichten Bücher durch die AutorInnen finanziert werden, was ja dem Konzept mancher SelfPublishing-Dienstleister sehr ähnlich ist), sondern, dass sie den Eindruck erwecken möchten, klassische Publikumsverlage zu sein, jedoch dessen Leistungen nicht oder nur teilweise erbringen. Dahinter steckt eine Absicht zur Täuschung – und das ist das große Problem! Auch verlangen manche dieser Unternehmen sogar mehr Geld von den AutorInnen, als wenn diese im SelfPublishing alle diese Leistungen beauftragt hätten. Am Ende des Beitrag findest du hierzu noch zwei weiterführende Links.
Wenn du mehr über die jeweiligen Veröffentlichungswege erfahren möchtest, dann lege ich dir ans Herz, Mitglied in der KinderbuchManufaktur zu werden. Wir laden regelmäßig AutorInnen als Vortragende ein, die über ihre Erfahrungen sprechen. Auch kannst du dich dann in unserer FacebookGruppe austauschen und deine Fragen stellen.
Zum Thema SelfPublishing biete ich ab Mai 2022 wieder meinen Kurs "KinderbuchTraum" an. Um mehr zu erfahren, kannst du dich gerne auf die unverbindliche Warteliste setzen.
Weiterführende Infos:
www.aktionsbuendnis-faire-verlage.com
neinzudruckkostenzuschussverlagen.blogspot.com
Diesen Beitrag kannst du auch als Podcast-Folge anhören (#34).