Anja Kiel studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Angewandte Kulturwissenschaften in Münster. Bei der (inzwischen eingestellten) Zeitschrift PRINZ absolvierte sie ein Volontariat und arbeitete als Journalistin und Gästeführerin u. a. für das Welterbe Zeche Zollverein in Essen.
Ihre Mutter, die Autorin Inge Meyer-Dietrich, überzeugte Anja, mit ihr den Kinderroman „Die Hüter des Schwarzen Goldes“ zu schreiben. Dafür wurden sie 2010 mit dem LesePeter der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien ausgezeichnet.

Seitdem arbeitet Anja hauptberuflich als Autorin.
Mittlerweile sind fünfzehn Bücher von ihr erschienen neben Kurzgeschichten in Anthologien und Artikeln in Zeitschriften.
Besonders am Herzen liegt Anja die Leseförderung. Deshalb schreibt sie unter anderem Bücher für Erstleser*innen und liest in Schulen und Bibliotheken.
Ihr Erstlesebuch „Der Schatz des Kapitäns“ kam 2020 auf die Shortlist für den Preuschhof-Preis für Kinderliteratur.
In Schreibwerkstätten unterstützt Anja außerdem Nachwuchsautor*innen beim Verfassen eigener Texte. Ihre Motivation dazu formuliert sie so:
„Schreiben kann ein Ventil sein, wenn es befähigt, Ängste oder Probleme auszudrücken. Vor allem aber sollen Schreibwerkstätten den Spaß am Umgang mit Worten und Sätzen wecken und fördern.“
Und da Anja nicht nur Mitglied im Friedrich-Bödecker-Kreis (Verein für Leseförderung) ist, sondern für das Bödecker-Stipendium auch als Mentorin für junge AutorInnen arbeitet, ist es uns eine große Freude, sie im November als Mentorin in der KinderbuchManufaktur zu begrüßen!
Wir sind gespannt darauf, von Anja zu lernen und freuen uns auf den Austausch mit ihr im November. Du willst dabei sein?
Hier kannst du zwischen dem 1. und 4. November Mitglied der KinderbuchManufaktur werden >>
LektoRatSchlag Teil 1:
Du hast die Wahl
Als AutorIn benötigst du ein Lektorat für dein Buch. Diese Tatsache setze ich an dieser Stelle einfach voraus und verweise fröhlich auf Noras Beitrag „Ja, nein, vielleicht? 3 Gründe für ein Lektorat“.

VerlagsautorInnen bekommen in der Regel einen Lektor beziehungsweise eine Lektorin zugewiesen, die im oder für den betreffenden Verlag arbeitet. Meist haben VerlagsautorInnen kein oder nur wenig Mitspracherecht bei der Auswahl und müssen hoffen, dass die Chemie zwischen AutorIn und VerlagslektorIn stimmt. (Kleiner Spoiler: In den meisten Fällen läuft die Zusammenarbeit wunderbar.)
Beim Selfpublishing sieht die Sache anders aus. Hier hast du die Wahl. Hier darfst du entscheiden, wer dein Manuskript lektorieret, wer dein Buchprojekt im Lektorat betreut. Auch als freie Autorin, die auf der Suche nach einem Verlagsvertrag ist, solltest du dein Manuskript – und Exposé – lektorieren lassen, bevor du es an einen Verlag schickst.
Aber wie findest du die passende Person?
Wie findest du einen Lektor, eine Lektorin, bei der du dich mit deinem Buchprojekt bestens aufgehoben fühlst, der du vertrauen kannst und – vor allem – der du dein „Buch-Baby“ anvertrauen kannst?
Da ich selbst seit mehreren Jahren Bücher sowohl lektoriere als auch schreibe, kenne ich beide Seiten: die der Autorin und die der Lektorin. Aus meinem kleinen Erfahrungsschatz habe ich ein paar Tipps für die Zusammenarbeit mit dem Lektorat zusammengestellt. Starten wir heute also mit der Suche nach der „richtigen“ Lektorin, dem „richtigen“ Lektor.
Wo suchen?
Mein Tipp: Wende dich zuallererst an dir bekannte AutorInnen, die im gleichen Genre zu Hause sind wie du, und frage sie nach ihren Erfahrungen mit dem Lektorat. Wenn sie dir ihre eigene Lektorin weiterempfehlen können, hast du schon mal die erste Anlaufstelle.
Hilfreich ist auch, bei Instagram nach Textprofis zu stöbern. Gib einfach „Lektorat“, „Lektor“ oder „Lektorin“ in die Suchmaske ein, dann werden dir etliche Lektorat-Accounts angezeigt. Eine Ansicht der Feeds verschafft dir oft einen tollen Einblick in die Arbeit – sowie in die Persönlichkeit – der LektorInnen.
Weitere Anlaufstellen sind die Plattformen
Auf lektoren.de findest du das Lektoratsverzeichnis des Verbands der Freien Lektorinnen und Lektoren (VFLL). Dort sind die Profile, Kontaktdaten und Webseiten von über 800 qualifizierten Textprofis aufgelistet. Hier kannst du unter anderem nach Genre filtern und dir gezielt passende Profile im Kinder-und-Jugendbuch-Bereich anzeigen lassen.
Wichtig ist, dass du die Webseite oder den Instagram-Auftritt deiner Wunsch-Lektorin, deines Wunsch-Lektors genau unter die Lupe nimmst. So bekommst du einen guten Eindruck von der Persönlichkeit und Expertise, von möglichen Referenzen und den Honorarvorstellungen. Außerdem erkennst du dabei meist auf den ersten Blick, ob dir der Textprofi sympathisch ist und ob du dir eine Zusammenarbeit überhaupt vorstellen kannst.
Demnächst wird übrigens die Dienstleister-Liste der Kinderbuchmanufaktur zur Verfügung stehen. Und falls du bis dahin noch keine passende Person fürs Lektorat gefunden hast, wirst du dort mit Sicherheit fündig. 😊 Denn sympathisch und kompetent sind wir Kinderbuch-Konfetti-Menschen auf jeden Fall. 😊
Worauf du bei der Wahl achten solltest
Zunächst einmal: Auf keinen Fall solltest du nur das Honorar oder den Preis vor Augen haben. Ein Lektorat hat seinen Preis, das steht fest. Wie hoch der ausfällt, kommt auf verschiedene Faktoren an:
auf den Umfang und das Genre deines Buchprojekts,
auf die gewünschten Leistungen und letztendlich
auf die Honorarvorstellungen des einzelnen Textprofis.
Beim Lektorat eines Bilderbuches wird beispielsweise oft auf Stundenlohnbasis abgerechnet, bei einem umfangreicheren Kinder- oder Jugendbuch wird ein bestimmter Betrag (etwa vier bis sieben Euro) pro Normseite (1.500 Zeichen) veranschlagt. Weitere Informationen zur „Preis-Politik“ von Lektoraten erhältst du in einem späteren Beitrag. Für heute soll erstmal nur gelten: Mach deine Entscheidung für eine passende Lektorin möglichst nicht vom Geld abhängig.
Stell (dir) stattdessen die folgenden Fragen:
Hat der gewünschte Textprofi Erfahrungen mit „meinem“ Genre?
Kann ich mir vorstellen, ihm oder ihr zu vertrauen?
Bin ich innerlich bereit, dieser Person mein Manuskript anzuvertrauen? Und das mit einem möglichst guten Gefühl?
Bietet der Lektor, die Lektorin weitere Dienstleistungen an – wie das Korrektorat der Druckfahne, das Erstellen des Rückseitentextes, eine Liste mit Titelvorschlägen, das Lektorat deines Exposés?
Ist der Textprofi bereit, ein Probelektorat durchzuführen – damit ich einen tieferen Einblick in seine Arbeitsweise bekomme?
Nach einem Probelektorat: Wie ist der „Ton“ – das heißt, wie formuliert die Lektorin, der Lektor Kritik und spart er, sie nicht mit Lob?
Nach dem Probelektorat folgt meist auch ein Angebot: Stimmt der preisliche Rahmen und ist das Angebot angemessen? (Auch wenn der Preis nicht ausschlaggebend ist, völlig vernachlässigen solltest du ihn nicht. 😉)
Bietet der Textprofi ein Kennenlern-Gespräch an – per Telefon oder als Online-Meeting? (Das ist meines Erachtens nicht unbedingt notwendig, kann jedoch hilfreich sein, wenn du dich mit der finalen Entscheidung schwertust.)
Hat mein Wunsch-Lektor, meine Wunsch-Lektorin momentan ein freies Zeitfenster für mich und mein Buchprojekt?
Zur letzten Frage ein wichtiger Tipp: Beginne früh genug mit der Suche nach einem Textprofi! Viele LektorInnen sind nämlich schon über Monate hinweg ausgebucht. Daher kümmerst du dich am besten um eine passende Person fürs Lektorat, bevor du den Schreibprozess abgeschlossen hast.
Dies hat neben der größeren Auswahl der verfügbaren Textprofis den Vorteil, dass dein Lektor, deine Lektorin dich noch während des Schreibens beziehungsweise deiner Arbeit am Buchprojekt unterstützen kann. Als Verlagsautorin weiß ich beispielsweise schon vor dem eigentlichen Schreibprozess, wer mich und mein Buchschätzchen betreuen wird. Und das finde ich immer enorm hilfreich, weil ich meine liebe Lektorin dann ganz früh mit Fragen löchern und mir somit Unterstützung holen kann.
Listen to your Bauchgefühl
Die Zusammenarbeit mit dem Lektorat ist für viele AutorInnen ein Schritt, den sie bewusst gehen müssen. Der sich nicht von selbst tut. Und zu dem sie sich vielleicht überwinden müssen. Denn:
Das eigene Buch-Baby lektorieren zu lassen, hat viel mit Vertrauen zu tun, mit Loslassen und mit Verletzlichkeit.
Von daher lautet mein letzter Tipp für die endgültige Entscheidung bei der LektorInnen-Suche: Listen to your Bauchgefühl! Vertraue auf dein Herz und deinen Verstand, höre auf dein Bauchgefühl – und dann triff deine Entscheidung.
Genauso gut hat das Lektorieren-Lassen aber auch etwas zu tun mit Bereicherung, Lernen und Horizonterweiterung. Letztendlich gewinnt ihr – du und dein Buch – nämlich durchs Lektorat: spannende Erfahrungen, viele (Schreib-)Lerneffekte, eine (noch!) bessere Textqualität und (sicherlich 😊) zahlreiche Leserinnen und Leser.
Letzteres wünsche ich dir von Herzen. Und: dass du deinen Herzens-Lektor, deine Herzens-Lektorin für dein Buch findest – das wünsche ich dir natürlich auch.
Wir bedanken uns von HERZEN bei Christina für diesen ersten Teil LektoRatSchlag und über all die Tipps und Hinweise, die sie mit uns geteilt hat!
Du möchtest noch mehr von Christina lesen? Ihre Homepage baut sie momentan unter https://christina-herr.com/ auf und außerdem findest du ihren Instagram Account hier: https://www.instagram.com/chris.tina.herr/ und kannst dich auf Spurensuche mit den Strandspürnasen machen, wenn du https://www.instagram.com/die_strandspuernasen/ besuchst. Lass uns und Christina doch wissen, was du für dich mitgenommen hast!
„Dinge von denen Jasmin Zipperling nicht wusste, dass sie diese als Autorin mal brauchen würde.“ So könnten wir den Beitrag auch nennen und freuen uns riesig darüber, dass wir die Erfahrungen von Jasmin mit euch teilen dürfen! Auf welche Buchmessen ihre Tipps zutreffen? Jasmin bezieht sich auf Messen, wie die BuchBerlin, BookBoyfriend Convention in Trier oder BuchPassion.
Das Video zu diesem Beitrag findet ihr hier auf Jasmins YouTube Kanal.

"Was man zuerst sieht und wie man euren Stand wahrnimmt, macht eine Menge aus! Gestaltet euren Stand daher so, dass er ein Blickfang ist! Dazu meine Erfahrungen und Tipps: Als erstes, der
AUSSTELLER-TISCH:
Wenn ihr als Autorin oder Autor auf einer Veranstaltung seid, auf der ihr einen eigenen Stand habt und Bücher verkaufen möchtet, ist eine große Tischdecke nützlich. Ihr habt keine Ahnung, wie der Tisch aussieht, den ihr zur Verfügung gestellt bekommt. Eine Tischdecke, die bis zum Boden hängt, verdeckt vorne auch, was unter dem Tisch ist. denn dort habt ihr meist die Kartons mit euren Büchern.
BUCH-STÜTZEN ODER BUCH-STÄNDER:
Natürlich könnte ich meine Bücher auf dem Tisch einfach auslegen. Ich habe mir dafür aber Buchstützen aus Plexiglas gekauft. Aufrechtstehend fällt das Cover meiner Bücher schneller ins Auge. Hier kann ich auch meine Flyer ausstellen. So kann ich meine Bücher ausstellen und habe mir dafür auch Preisschilder gebastelt, die ich an die Buchstützen klebe, damit das gut zu erkennen ist.
Was ich auf Messen auch schon gesehen habe: eine Pflanzentreppe oder ein Blumenregal, worauf Bücher aufgestellt werden können. Schön fand ich auch an einem anderen Stand (und das gibt es aus Pappe oder Plastik) Schubladenboxen, die umgedreht in Treppenform aufgebaut waren.
FLYER:
Auf meinen Flyern habe ich vorne das Cover, hinten den Klappentext und die Details, wie mein Buch gekauft werden kann. Wenn Leute an meinen Stand kommen, können sie sich als Erinnerung für einen zukünftigen Kauf meinen Flyer mitnehmen.
GELDKASSETTE ODER KELLNERPORTEMONNAIE:
Gut ist, wenn ihr euch vorher schon um Wechselgeld gekümmert habt. In den Deckel der Geldkassette könnt ihr euch eine Liste mit den Preisen kleben, wenn jemand mehrere Bücher kaufen möchte. Wie gut, wenn ihr bei guter Nachfrage nicht rechnen müsst, sondern direkt von eurer Liste ablesen könnt, was mehrere Exemplare zusammengerechnet kosten. Die Geldkassette habe ich mittlerweile durch ein Kellnerportemonnaie mit vielen Fächern ersetzt, weil es leichter zu verstauen ist.
VERKAUFSÜBERSICHT:
Ich habe mir ein Klemmbrett vorbereitet. Denn alles, was ihr verkauft, solltet ihr auflisten. Diese Liste könnt ihr vorbereiten. Macht euch eine Tabelle mit Bezeichnung, Stückpreis und Platz für eine Strichliste. Dann kann ich am Schluss zusammenzählen, wie viele Exemplare ich verkauft habe und kann meine Kasse überprüfen.
KASSENBUCH:
Mein Steuerberater hat mir gesagt, dass ich mir ein Kassenbuch kaufen soll. Die zusammengerechneten Beträge eurer Verkaufsübersicht übertragt ihr am Ende des Tages in euer Kassenbuch.
Ich habe mein Kassenbuch im Internet bestellt, das gibt es aber auch im Schreibwarenladen. Es kann dann für die Steuererklärung einfach dem Steuerberater übergeben werden.
ROLL-UP-BANNER:
Ich habe mir für mein Buch ein Roll-Up Banner bestellt. Langfristig könnte es eine bessere Investition sein, zu mir als Autorin mit eigenem Logo ein Roll-Up Banner zu erstellen. Ich wollte trotzdem ein Banner zu meinem Buch.
GOODIE-REGAL:
An Deko kann ich euch noch eine Sache vorschlagen: Ein Goodie-Regal. Das haben viele AutorInnen. Macht euch dazu Gedanken und werdet kreativ!
WAS EUCH DAS LEBEN SONST NOCH LEICHTER MACHT:
Es gibt noch eine Sache, das war gut investiertes Geld: ein Plattenwagen (wenn ihr danach sucht: auch als Plattformwagen zu finden!). Denn denkt daran: Bücher sind schwer!"

Und wir wünschen euch natürlich, dass ihr ganz viele Bücher transportieren müsst! Schaut unbedingt mal bei Jasmin vorbei, ihr findet sie mit ihren Kinderbüchern unter https://jasmin-zipperling.de und auf Instagram https://www.instagram.com/jzipperling/ mit Buchbegeisterung und beeindruckenden Beiträgen rund um die Buchbranche!